Sid Meier’s Civilization VI REVIEW

Es gibt jede Menge spannende Genres, doch meistens findet man mich bei JRPGs und RPGs, oder eben bei Adventures. Aber auch Strategiespiele haben es mir angetan. Gerade in diesem Genre gibt es gleich mehrere Spiele, die das Genre stark geprägt haben. Neben Anno dürfte da vor allem Sid Meier’s Civilization einen sehr starken Einfluss gehabt haben. Ich selber hatte leider bisher keinen Kontakt mit Civilization, dafür aber mit Anno und zahlreichen weiteren Titeln. Da mir eine Freundin aber die Reihe empfohlen hat, dachte ich mir, dass es höchste Zeit wäre, mir die Serie anzuschauen und Sid Meier’s Civilization VI für euch anzuschauen. Wie das Spiel abgeschnitten hat, lest ihr im Text, nur so viel vorab: Es hat sich gelohnt! Und im Nachhinein ist es wirklich schade, dass ich so lange gebraucht habe, um die Reihe zu entdecken.

Selber Geschichte schreiben!

civ-screenshot-5

Die Story von Sid Meier’s Civilization VI ist immer gleich und doch irgendwie anders. Nachdem man sich seine Civilization ausgesucht hat, beginnt man mit einigen Siedlern eine Gemeinde aufzubauen, die sich über die Jahrtausende hinweg zu einer großen Kultur entwickelt und dabei verschiedene Phasen durchläuft. Dabei bestimmt man nicht nur die eigene Herkunft, sondern auch den Pfad, den man einschlägt und somit die eigene Zukunft. Dabei bietet schon die Auswahl der Zivilisation jede Menge Besonderheiten, so finden sich bei den 23 Völkern asiatische Kulturen wie Japaner mit einem Shogun und europäische Kulturen mit Königen und Kaisern. Egal, ob man eine kriegerische Laufbahn plant oder in der gesamten Ära keinen einzigen Krieg führt – das bleibt einem komplett selber überlassen.

Aber nicht nur Kriege bestimmen die eigene Kultur, sondern auch Forschung, Spezialisierung, Spionage und Diplomatie spielen eine zentrale Rolle und ermöglichen unzählbar viele Möglichkeiten, die eigene Zivilisation aufzubauen und zum Erfolg zu führen. Jeder Bereich zeichnet sich durch einzigartige Möglichkeiten und Elemente aus, die jedes Spiel eine einzigartige Geschichte von den Hoch- und Tiefphasen der verschiedenen Völker erzählen lassen.

Unendliche Möglichkeiten

civ-screenshot-2

Was genau man in Sid Meier’s Civilization VI macht? Das ist gar nicht so einfach zu beantworten, denn das Spiel ist durchaus komplex und bietet so viele Möglichkeiten und Optionen, dass man im ersten Moment etwas erschlagen ist. Auch die ganzen Einflüsse einzelner Entscheidungen zu erkennen wirkt zunächst nahezu unmöglich, grade was die Beziehungen zu anderen Völkern angeht. Genau deswegen gibt es auch ein sehr umfassendes Tutorial, welches durch viele Abschnitte des Spiels führt. Das mag zwar etwas langwierig sein und einige Zeit dauern, bis man das gesamte Spielkonzept verstanden hat und umsetzen kann, aber es lohnt sich definitiv. Kenner der vorherigen Teile sollten zusätzlich einen deutlich schnelleren Einstieg ins Spiel finden, zusätzlich gibt es auch ein Tutorial für Kenner der Reiher, welches wesentlich kürzer gestaltet ist. Deswegen möchte ich euch nicht mit zu vielen Details langweilen, sondern einen Überblick geben, warum Sid Meier’s Civilization VI so vielschichtig und komplex ist.

Alles beginnt auf einer großen Karte aus Sechsecken, auf der man irgendwo ausgesetzt wird. Egal ob mitten im Grünen, in der Wüste oder am Meer. Direkt danach beginnt man die Züge des rundenbasierten Simulationsspiels zu nutzen, um den perfekten Punkt für die eigenen Hauptstadt zu finden und dort zu bauen. Bereits die Wahl des Ortes ist wichtig, um später von den Umgebung profitieren zu können. So benötigen bestimmte Gebäude Küstenfläche oder Flussfläche, andere wiederum Minenbauplätze, die sich vor allem in der Wüste finden. Dadurch legt man bereits zu Beginn die erste Entwicklung fest und sollte gut überlegen, wie man beginnen möchte.

Einmal angefangen, entfaltet das Spiel schnell sein Potential und zeigt die vielen Möglichkeiten, die eigene Zivilisation zu entwickeln. Dabei läuft nie nur ein einzelner Prozess, sondern viele Prozesse gleichzeitig und nebenher. So sollte zunächst versucht werden, die Ressourcen weiter zu erschließen. Hierfür ist auch Forschung nötig, wobei man in einem großen Forschungsbaum entscheiden kann, in welche Richtung geforscht wird und welche Errungenschaften als nächstes freigeschaltet und eingesetzt werden. Zusätzlich sollte man beginnen, seine Umgebung mit Spähern zu erkunden und eventuelle Nachbarn zu besuchen, um mit ihnen diplomatische Verhandlungen eingehen zu können. Dabei verfolgt jede Nation seine eigenen bestimmten Ziele: Während manche Völker sehr aggressiv und expansiv vorgehen, spezialisieren sich andere auf den Bau von Wundern und streben Frieden an. Genau so unterschiedlich wie ihre Pläne sind auch Vorlieben und Abneigungen. Während sich das eine Volk über die Entwicklung von Schiffen freuen kann und dies begrüßt, kann sich gleichzeitig eine andere Kultur darüber ärgern. Damit man nicht schnell in kriegerische Konflikte gerät, ist daher Diplomatie und Spionage nötig, um die Beweggründe der verschiedenen Herrscher zu verstehen und entsprechend handeln zu können. Trotzdem darf man sein eigenes Volk nicht vergessen und muss fleißig weiter forschen, die Zivilisation aufbauen mit verschiedenen Distrikten, Ressourcenförderungsanlagen und Wundern.

Natürlich spielt man nicht ziellos sein Spiel, sondern hat zwei bestimmte Aufträge, die auch das Verhalten der einzelnen Herrscher erklären. Dabei ist einer der Aufträge zufällig und der Andere immer gleich, so muss die englische Königin Viktoria auf jedem Kontinent eine Stadt bauen. Entsprechend ist sie aber auch argwöhnisch, wenn man vor ihr auf einem Kontinent gebaut hat und sieht dies als Bedrohung, sodass es nahezu unmöglich ist, im späteren Verlauf keinen Krieg mit ihr zu führen. Ähnlich verhalten sich auch alle anderen Völker, sodass es durch die verschiedenen Vorlieben und Abneigungen schwer ist, alle zufrieden zu stellen. Aber auch Krieg stellt eine gut ausgearbeitete Facette von Sid Meier’s Civilization VI dar. Hierbei punkten die verschiedenen Zivilisationen durch einzigartige Einheiten, sowie bestimmte Basiseinheiten, die mehrere Völker besitzen. Jede Einheit besitzt bestimmte Stärken und Schwächen und eignet sich verschieden gut gegen unterschiedliche Einheitstypen oder Gebäude.

Wie ihr schon merkt bietet Sid Meier’s Civilization VI unglaublich viele, sehr gut ausgearbeitete Facetten mit vielen kleinen Details, die eine unglaubliche Langzeitmotivation schaffen. Jedes Spiel wirkt anders, egal ob man ein anderes Volk nimmt oder einfach nur etwas anders spielt. Die Komplexität, die das Erlernen des Spielprinzips schwierig gestaltet, sorgt auch dafür, dass das Spiel eigentlich nie langweilig wird. Sollte man ein Mal ein bestimmtes Volk zu oft gespielt haben, wählt man ein Anderes und sieht sich ganz anderen Möglichkeiten, Vor- und Nachteilen gegenüber, sodass sich das Spiel erneut stark verändert.

Zusätzlich kann man jedes Spiel vor dem Start sehr frei gestalten und bestimmte Parameter festlegen, wie etwa die Zahl der Kulturen, die mitspielen oder die Größe. Auch der Schwierigkeitsgrad lässt sich so sehr genau einstellen, damit das Spiel fordernd bleibt, ohne direkt am Anfang zu frustrieren. Neben dem allgemeinen Modus gibt es zusätzlich die Möglichkeit, online zu spielen, egal ob mit Freunden oder Fremden, wodurch nur mehr Abwechslung geboten wird. Grade in Anbetracht der Entwicklung von Anno 2205, bei dem der Multiplayer gestrichen wurde, ist dies einer der großen Vorzüge von Sid Meier’s Civilization VI.

Die Welt ist bunt!

civ-screenshot-4

Die Welt zeigt sich in Sid Meier’s Civilization VI sehr hübsch und bunt. Insgesamt ist der Stil sehr comichaft gehalten worden und zeigt viel Liebe zum Details. Seien es die verschiedenen Landschaften, Gebäude, Einheiten oder Anführer, überall wurden sich viele Gedanken gemacht und schöne Texturen verwendet. Überall finden sich Details, die man durch Zoomen erst anschauen und bewundern kann. Insgesamt ist die grafische Gestaltung des Spieles durchaus gut gelungen und zeigt viel Abwechslung und breite Farbpaletten, welche Sid Meier’s Civilization VI einen optimistischen Charme verleihen. Selbstverständlich wirkt es dadurch weniger „ernst“ als etwa Anno oder Age of Empires, aber aus meiner Sicht ist das keineswegs negativ zu sehen.

Der Soundtrack ist ebenfalls gut gelungen und passt sich dem Spiel und den verschiedenen Regionen und Situationen an und begleitet die Entwicklung der eigenen Zivilisation. Natürlich wurde eine Sprachausgabe ebenso implementiert und sogar in deutscher Sprache eingebaut. Hier wurden auch die Dialekte beachtet, was das gesamte Szenario noch authentischer in Sachen Akustik gestaltet.

Die Steuerung war leicht mit der Maus zu vollziehen und mit wenigen Klicks konnten die Einheiten befehligt werden. Ebenso ließen sich die Menüs einfach per Tastatur aufrufen, die anfangs aber noch etwas überforderten. Viele Schaltflächen, wie das überspringen einer Runde waren ebenso auf der PC-Tastatur mit einer Schnellwahl versehen.

Facebook
Twitter
Spiel Bewertung
Singleplayer
90
90
Super
90
Multiplayer

FAZIT

Sid Meier's Civilization VI ist definitiv eines der besten Strategiespiele überhaupt. Nach einem zugegebenermaßen etwas längerem Einstieg mittels einen umfangreichen Tutorials kommt man schnell in den Genuss eines ausgearbeiteten, vielschichtigen und komplexen Gameplays, welches über sehr viele Stunden hinweg Spielspaß und Abwechslung bietet. Sei es durch den komplexen Forschungsbaum, die Interaktion mit den vielen anderen Völkern, durch das Führen von Kriegen, durch die Erkundung der Welt... Ich könnte hier noch viele weitere Facetten aufführen, die Sid Meier's Civilization VI so einzigartig machen. Kurzum: Es ist ein tolles und durchdachtes Spiel, was ich euch nur empfehlen kann!

- Von  Tim

Playstation 4
Xbox One
MS Windows
Nintendo Switch

Sid Meier's Civilization VI REVIEW

USK 12 PEGI 12

Das könnte dir auch gefallen

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Kommentare
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen

Partner: