LEGO Marvel Avengers REVIEW

Wer kennt sie nicht, die LEGO Spiele von TT Games? Seit Jahren kommen immer neue Ableger der beliebten Klötzchen-Spielerei mit allerhand bekannten Lizenzen wie Jurassic World, Herr der Ringe, Batman, Indiana Jones oder zuletzt Marvel Avengers. Jeder der wenigstens 2-3 davon gespielt hat, weiß, was ihn erwartet. Das ist einerseits gut, andererseits schlecht. Warum dies gut und schlecht zugleich ist, soll euch dieser Test der PlayStation 4-Version aufzeigen. LEGO Marvel Avengers erscheint auch für alle anderen Konsolen und Handhelds sowie den PC.

Story und Grundmechaniken

Hier müssen vermutlich nicht viele Worte fallen, da so ziemlich jeder halbwegs ambitionierte Gamer bereits eines, eher mehrere, LEGO Spiele gespielt haben dürfte. Man spielt alleine oder Koop mit einem Freund an einer Konsole und durchstreift die Welt des jeweiligen Lizenzgeber. Dabei herrscht natürlich das Thema LEGO vor, so dass bis auf eine Art „Hintergrundgrafik“ alles aus Legosteinen aufgebaut ist. Das Design der Steine bzw. der Aufbau der Objekte basiert auf den real existierenden Steinen, was einfach eine klasse Atmosphäre schafft.

Die Spielwelt im neusten Teil ist das Marvel Avengers Universum mit seinen Comic-Superhelden und -heldinnen. Man folgt hauptsächlich der Story der beiden Avengers Filme, wobei die einzelnen Abschnitte relativ zusammenhanglos gestaltet sind. Es gilt im Verlauf der „Story“ die Spielwelt zu zerdeppern, Klötzchen zu sammeln um Bonusinhalte freischalten, kleinere Rätsel zu lösen und die verschiedenen Fähigkeiten der 200 spielbaren Charakteren (darunter Hulk, Iron Man, Captain America und Thor, sowie neue Charaktere aus Marvel’s Avengers: Age of Ultron, aber auch „Nobodys“) gekonnt zu kombinieren. So muss man beispielsweise mit Iron Mans Laser zunächst eine Kette sprengen, um den Schalter dahinter mit dem Schild von Captain America zu aktivieren. Erst dann geht irgendwo zum Beispiel eine Tür auf. Das wirkt oft leider ziemlich aufgesetzt und irgendwie sinnlos.

Am Ende der Spielwelten wartet oft ein stärkerer Endgegner, der mit bestimmten Techniken vermöbelt werden muss. Die kleineren Gegner in den Levels können durch simples Knöpfchen-hämmern in ihre Bauteile zerlegt werden. Neu bei LEGO Marvel Avengers ist der Gebrauch der Kreis-
Taste, mit der nun zusätzliche Angriffe über das stupide Draufschlagen hinaus durchgeführt werden. Diese sind auch mit längeren Animationen unterlegt – so zerreißt der Hulk zum Beispiel seine Gegner, andere führen hingegen einen Schulterwurf durch. Auch gibt es nun die Möglichkeiten von Paar-Attacken mit dem zweiten Spieler. Eine nette und inzwischen bitter nötige Abwechslung.

Spielwelt

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Die Spielwelt ist der größte Pluspunkt an dem Spiel. Alles wurde liebevoll, hauptsächlich aus den beiden großen Avengers Filmen, übernommen und nachgestaltet. So spielt man beispielsweise auf dem Heli-Carrier, in Manhattan, oder auch im Wald. Die verschiedenen Handlungsschauplätze sind schön nachgebildet, im Film wichtige Spielszenen sind einprogrammiert, genauso wie markante Punkte/Schauplätze, zum Beispiel Lokis Gefängnis.

Apropos Loki: Der spielt prinzipiell die „Hauptrolle“ bzw. ist der Oberbösewicht der sich durchweg im Spiel präsent ist. Denn die einzelnen Abschnitte sind jeweils bestimmten Helden gewidmet, die auch in der jeweiligen Filmszene ihren Auftritt hatten. Für Fans ist dies ein Genuss, denn es gibt viel Wiedererkennungswert. Wer die Filme nicht kennt, und dass ist der größte Nachteil an diesem perfekt an die Filme angepassten Spiel, versteht null. Es wird nichts erklärt im Spiel, weder zur Story noch zu den individuellen Geschichten der Charaktere oder zu den Schauplätzen. Es wird wärmstes empfohlen sich zumindest mit beiden Avengers-Filmen auszukennen, besser noch über Marvel-Superhelden allgemein, des es gibt auch viele parallele Hinweise zu anderen Universen fernab von Avengers.

Großer Umfang für langen Spielspaß

Abwechslung vom Durchlaufen der 15 Story-Levels bieten gelegentliche Fahrzeug-Missionen, bei denen man sich zum Beispiel an das Geschütz eines Fahrzeuges setzt, Quick-Time Events und natürlich die tollen Zwischensequenzen. Diese sind seit jeher einer der großen Pluspunkte bei den LEGO-Spielen, so sind diese doch oft sehr amüsant – allein anhand der lustigen Animationen einer steifen LEGO-Figur und der „Mimik“.

Hat man die 15 Story-Missionen abgeschlossen, ist aber noch lang nicht Schluss. Jetzt schlägt das Herz jedes sammelwütigen Spielers höher. Denn man kann nach jedem Abschnitt in der jeweiligen frei begehbaren Welt (z.B. Carrier oder Manhattan) nun allerhand Nebenmission erledigen und Unmengen an Gegenständen und Figuren freispielen und sammeln. Zudem ist es auch möglich bereits abgeschlossene Story Missionen zu wiederholen um in den Levels noch nicht erreichbare Punkte mit den Fähigkeiten von freigeschalteten Figuren zu erreichen. Das ist einerseits auch super, aber andererseits nervt es, das man gezwungen ist die Levels nochmals zu spielen und nicht gleich beim ersten Mal alle Geheimnisse entdecken kann.

 

Technik und Bedienung

Technisch gibt es nichts zu meckern, wenn man nicht die Prämisse ansetzt, dass man ein realistisch aussehenden Spiel haben will. Denn logischerweise sind LEGO-Figuren „grob“, haben nur einheitliche Farben als Texturen, und sind was die Animationen angeht sehr „steif“. Das LEGO-Setting wurde also optisch super rübergebracht, aber ist eben „einfach“. Das Spiel läuft daher auch butterweich, und es gibt nie Ruckler. Einige nette Lichteffekten wissen zu gefallen, sowie der Detailgrad der Level.

Beim Sound gefällt die musikalische Untermalung, die Soundeffekte beim Zerdeppern von LEGO-Steinen und -Gebäuden. Was nicht gefällt ist die Synchronisation. Diese wirkt abhackt und aufgesetzt. Das ist sehr schade, denn um die Atmosphäre der Filme perfekt einzufangen, wäre dies ein Muss gewesen. Leider fehlen sogar die Originalstimmen der Synchronsprecher aus den Filmen – ebenfalls eine schwache Leistung.

Die Steuerung hingegen ist wieder ein Pluspunkt. Diese ist fast schon trivial einfach. Es gibt einen Knopf zum Draufhauen, einen zum Springen, sowie einen zum Interagieren und einen zum Figuren-Wechseln. Die Simplizität ist gut, weil man kaum eine komplexe Steuerung beherrschen muss, aber gleichzeitig ist es so schon fast zu einfach, dass man keinerlei Fähigkeit besitzen muss dieses Spiel zu spielen. Denn ist es nicht auch irgendwo „spaßig“ die eine oder andere Kombo in die Knöpfe zu hämmern? Zu einfach kann auch schlecht sein.

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Spiel Bewertung
Singleplayer
70
75
Okay
80
Multiplayer

FAZIT

Für Fans der Avengers Filme ein klötzchengewordner Traum! Es gibt so viele Anspielungen und Wiedererkennungswert zu den Filmen, dass so gut wie jeder Moment mit einem Freudestrahlen begleitet wird. Fans entdecken immens viele Parallelen - das macht einfach Spaß und ist der riesen Pluspunkt. TT Games hat es klasse geschaffen die Vorgabe in dieses Spiel umzusetzen. Das ist aber gleichzeitig der Nachteil, denn wer die Filme nicht kennt, oder zumindest nicht in und auswendig verpasst viel des Humors und weiß manchmal einfach nicht "was das nun soll". Für solche Spieler ist der neuste LEGO-Ableger weniger geeignet, vor allem wenn man bereits LEGO-Spiele gespielt hat. Dass das Spielprinzip ist bis auf kleinere Änderungen gleich geblieben, und weißt inzwischen starke Abnutzungserscheinungen auf. Kooperativ steigt der Spielspaß nochmals immens- vor allem wenn beide die Spielwelt kennen.

- Von  Darius

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