Guild Wars 2: Heart of Thorns REVIEW

So heute verschlägt es uns ein zweites mal in die Welt von Tyria des MMOs Guild Wars 2 dessen Erweiterung Heart of Thorns am 23. Oktober erschien. In dem letzten Review sprachen wir das kommente Addon an und werden hier über die neuen Testergebnisse berichten! Ich möchte hier schonmal anmerken dass dieser Bericht einige kleine Spoiler enthält!

(Not) Welcome to the Jungle!

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In der neuen Erweiterung Heart of Thorns verschlägt es uns in die unwirtliche Welt des Maguuma-Dschungels. Schon in der Intro Sequenz können wir beobachten, wie die Luftschiffflotte, die der Pakt zur Bekämpfung des Altdrachen Mordremoth ausgesandt hat, von diesem in einem Handstreich vernichtet wird. Auch schuld daran ist das Überlaufen vieler Sylvari, die unter die Kontrolle des Altdrachen geraten sind. Im Dschungel erwarten uns viele neue Gebiete und tödliche Kreaturen *hust* Taschenraptoren *hust* mit einer Menge Neuerungen und neuen Ideen. Es gibt so viele davon, dass ich Mühe habe sie in einer Sinnvollen Reihenfolge zu beschreiben. Leider ist es ähnlich wie früher, bei der lebendigen Geschichte. Man steht wie der Ochs vorm Berg und muss sich erstmal in die ganzen Neurungen reinarbeiten. Da hilft es wenn man zufällig an einer Gruppe Spieler vorbei läuft, die gerade eine der vielen neuen Eventketten bestreiten. Dabei kann man dann lernen, wie der Hase auf den neuen Maps läuft – und gleitet!

Ja ihr habt richtig gehört! Auf den neuen Karten habt ihr die Möglichkeit mit einem Gleitschirm größere Strecken in der Luft per Segelflug zurückzulegen. Dafür müsst ihr den Gleitschirm mit dem neuen Behrrschungssystem freischalten, worüber ich gleich mehr schreiben werde. Mit dem Gleitschirm könnt ihr später auch Aufwinde nutzen um die Karte nicht nur horizontal, sondern auch vertikal zu erkunden und an Orte zu kommen, die davor nicht erreichbar waren. So ist die Grasgrüne Schwelle, so heißt die erste Map, in drei Stockwerke unterteilt. Dem Wurzelwerk in der Tiefe, der normalen Ebene, und den Baumwipfeln in der Höhe, wo knackige legendäre Bosse auf euch warten. Es macht einfach riesig Laune von einer Klippe zu springen und kurz vorm Boden den Gleitschirm zu benutzen. Doch vorsicht, Dies funktioniert nur auf den Karten des Maguuma-Dschungels! Wenn ihr das Gleiche auf den alten Karten macht, kann es durchaus sein, dass man euch vom Boden kratzen muss. In der Grasgrünen Schwelle gibt es einen Tag- und Nachtzyklus, bei dem die Eventketten je nach Phase wechseln. Tagsüber gilt es die Stützpunkte des Paktes, die nach dem gescheiterten Angriff auf Mordremoth im ganzen Dschungel verteilt wurden, zu befestigen. Nachtsüber greifen die Mordrem, die Diener Mordremoths, die Stützpunkte an und müssen zurückgetrieben werden. Dabei könnt bzw. müsst ihr auch neuen Verbündeten helfen, die ihr in der Story kennenlernt. Dazu zählen zum Beispiel Hylek-Stämme, die sich an den Dschungel angepasst haben und die Erhabenen, geisterhafte Wesen die sich dem Schutz der Zivilisationen vor Mordremoth verschrieben haben.

El Dorado?

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Dringt ihr weiter in den Dschungel vor, warten noch viele atemberaubende Anblicke auf euch, wie zum Beispiel die Vergessene Stadt Tarir, die mich persönlich sehr an die sagenumwobene goldene Stadt El Dorado erinnert. Auf dieser Karte drehen sich die Events in der einen Phase um die Eroberung und Aktivierung von Pylonen, die zur Verteidigung der Stadt beitragen. In der zweiten Phase muss man die belagerte Stadt wieder von den Mordrem zurückerobern. Doch um diese Stadt richtig erkunden zu können, müsst ihr euch mit den Zeichen der Erhabenen auskennen. Und das macht ihr wieder über die Beherrschungspfade, zu denen ich gleich komme. Wie es scheint gibt es in jedem der neuen Gebiete kleine Herausforderungen in Form von Minispielen, bei denen ihr zum Beispiel in Ego-Shooter-Manier so viele Strohpuppen wie möglich in einer festgelegten Zeit treffen müsst, oder mit eurem Gleitschirm einen Parcours aus Ringen durchfliegen müsst. Je nach benötigter Zeit könnt ihr euch dabei täglich Belohnungen verdienen. Zu denen Erfahrungspunkte und Gegenstände gehören.

Ein langer und steiniger Weg, aber immerhin ist er mit Humor gespickt

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Denn mit der Erweiterung gibt es wieder eine Verwendung für die Erfahrungspunkte, die ihr nach lvl 80 sammelt. Und zwar werden diese in den Beherrschungspfaden, von denen es zwei Kategorien gibt, benötigt, um diese schrittweise Freizuschalten.  Es gibt Beherrschungspfade für das alte Tyria und Beherrschungspfade, die explizit für die neuen Gebiete gelten. So zäählen auch nur die Erfahrungspunkte die ihr auf den jeweiligen Karten erlangt, für die betreffenden Beherrschungen. Also Exp, die ihr zum Beispiel in Kämpfen gegen den Drachen Tequatl sammelt, werden für die Freischaltung von Tyria-Beherrschungen benötigt und Exp, die ihr im Dschungel sammelt, für die Maguuma-Beherrschungen. Um diese Beherrschungen freizuschalten benötigt ihr jedoch nicht nur Erfahrungspunkte, sondern auch sogenannte Beherrschungspunkte, die es für Errungenschaften (Tyria) oder in den Gebieten des Dschungels (Maguuma) zu holen gibt. Um diese Errungenschaften freizuschalten benötigt man aber schnell einen ganzen Batzen Erfahrung, was das ganze zu einem ziemlich gegrinde werden lässt. Aber es soll ja auch eine Langzeitmotivation darstellen, diese Pfade zu meistern. Immerhin warten ganz ordentliche Belohnungen auf euch, wie zum Beispiel die Fähigkeit Precursor für legendäre Waffen zu schmieden, oder einen Mentoren-Titel, der ein Icon, ähnlich dem der Kommandeure, und einen Titel im Chat mit sich bringt. Manche der Maguuma-Beherrschungen sind ach nötig, um die Story weiterspielen zu können, so kann man erst richtig mit den Erhabenen in Kontakt treten, wenn man deren Zeichen versteht. Das verlangsamt den Story Fortschritt etwas.

Wenn ich schon bei der Story bin kann ich auch gleich etwas über sie erzählen. Diese knüpft nämlich an den Ereignissen der zweiten Staffel der lebendigen Welt an. Wie auch in der zweiten Staffel der lebendigen Geschichte finden die dialoge nicht mehr in dafür konzupierten Szenen statt sondern laufen jetzt einfach während dem Spielen ab, was den Fluss des Spieles deutlich steigert. Während ihr euch daran macht die versprengten Pakt-Soldaten wieder zu sammeln und die Sylvari Caithe, die euch Glints Ei gemopst hat, zu jagen, erlebt ihr die eine oder andere Überraschung. So taucht zum Beispiel Rytlock in einem entscheidenden Moment wieder auf und hilft euch mit seinen neuen Fähigkeiten aus der Klemme, denn er verkörpert die in Heart of Thorns neu eingeführte Klasse: den Widergänger.

Ein Comeback-Medium für fast vergessene Promis von Tyria

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Der Widergänger bedient sich schwerer Rüstung und und weiß sich mit einer Vielzahl an Waffenkombinationen, darunter auch Stäbe, zu verteidigen. Der Widergänger stellt einen Helden dar, der aus dem Reich der Nebel zurückgekehrt ist und bei seinem Aufenthalt in den Nebeln gelernt hat, die Geister zu nutzen. Zu den fünf Geistern, von denen man immer zwei mehr oder weniger aktiv auswählen kann, gehören:

– Shiro Tagachi, den viele von euch als Widersacher in Guild Wars: Factions kennen, besticht durch schnellen Schaden

– Jalis Eisenhammer, der Zwergenkönig der sich und sein Volk opferte um Primordus zu stoppen, tankt einiges weg

– Mallyx den Dämonen aus der Domäne der Pein in Guild Wars: Nightfall, fungiert als Zustandsschleuder

– Ventari, den Zentauren der den Blassen Baum gepflanzt hat, unterstützt Verbündete durch Heilung

– Glint, die Drachendame, die der Klinge des Schicksals im Kampf gegen Kralkatorrik geholfen hat, versorgt eure Verbündeten permanent mit Segen oder Tauscht diese Fähigkeiten ein gegen spontane Entladungen verschiedenster Art

Dabei greift er auf Fähigkeiten zurück die unmittelbar an den jeweils aktiven Geist gekoppelt sind, während er zwischen zwei der Geister switchen kann, welche ihre Einwechslung hin und wieder kommentieren. Die ganze spielmechanik des Widergängers macht sehr viel Spaß und bietet eine gelungene Abwechslung  zu den anderen Klassen. Als Ressource für seine Fähigkeiten baut der Widergänger, ganz wie im alten Guild Wars, kontinuierlich Energie auf, solange er im Kampf ist. Diese kann er dann nutzen, um andauernde Effekte aufrechtzuerhalten, die seine Energieregeneration verlangsamen, oder wie gewohnt einen Festen Betrag für eine bestimmte Attacke zu verwenden. Der Füllstand des Energiebalkens kann bei manchen Fähigkeiten auch eine Rolle spielen. Die Drachenform stellt beim Widergänger die Elite-Spezialisierung dar.

Die Elite-Spezialisierung – Prima inter pares – Eine Klasse für sich

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Mit der Erweiterung kommt nämlich eine weitere Neuerung für alle Klassen: die Elite-Spezialisierung. Diese bringt einen neuen Spezialisierungsbaum und die Fähigkeit eine bisher klassenuntypische Waffe zu nutzen. Für die neuen Elite-Spezialisierungen muss man aber satte 250 Heldenpunkte hinblättern, die es nun ja nicht mehr für Level-Ups nach Stufe 80 gibt, sondern nur noch für Herausforderungen. Die Herausforderungen im Maguuma-Dschungel geben gleich 10 Punkte auf ein Mal, benötigen aber auch in den meisten Fällen gut 10 Spieler, da sie wirklich richtig heftig sein können. Mit der Elite-Spezialisiserung kann man sich in den meisten Fällen über eine enorme Schadens- oder Nutzenssteigerung freuen, was eigentlich schon wieder dazu zwingt, seine Fähigkeiten an sie anzupassen. Ein weiterer Zwang der dadurch entsteht, betrübt vor allem die PvP-Spielergemeinschaft, denn diese sieht sich gezwungen die Erweiterung zu kaufen, da sie sonst mit den anderen Spielern nicht mehr mithalten können. Man könnte fast von Pay-to-win reden, aber das war im alten Guild Wars ja auch shcon so mit den Erweiterungen und den neuen Fähigkeiten.

Back to the roots!

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Für die PvP-Fans unter euch gibt es aber eine Neuerung, die euch sicher gefallen wird: Den Festungs-Modus! Beim Festungs-Modus gilt es, ganz nach alter Guild Wars Manier die Verteidigungsanlagen  des gegnerischen teams zu durchbrechen und deren Anführer zur Strecke zu bringen. Das alles erinnert sehr an die früheren Kämpfe in den Gildenhallen. Und genau diese Gildenhallen sind es, auf die so viele Spieler gewartet haben und nun endlich belohnt werden! Mit Heart of Thorns haben Gilden die Möglichkeit mit ihren Ressourcen eine Gildenhalle auszubauen und zu verbessern. Es gibt für die großen Gilden also wieder etwas zu tun!

Während meiner Abenteuer im Maguuma-Dschungel habe ich den einen oder anderen Gegenstand gefunden, mit dem ich absolut nichts anfangen konnte. Es handelt sich dabei um ein Bündel Flachs, Handwerksmaterial für den Beruf „Schreiber“. Beim Schreiberberuf handelt es sich um einen neuen Handwerksberuf, der vor allem der Gilde und der Gildenhalle dient. Die Aufgabe des Schreibers wird sein, Pläne für Erweiterungen und Gegenstände der Gildenhalle zu bauen und die altbekannten Banner und andere Verstärlungen zu basteln. Zusätzlich zum neuen Beruf wurde das Materiallager um viele neue Gegenstände erweitert, die bisher das Inventar oder die Bank vermüllt haben. Leider kamen auch wieder neue Gegenstände ohne Lagermöglichkeit dazu.

Den WoW-Fans das letzte Argument geraubt?

Viele von euch werden es kennen und von einer der beiden Perspektiven erlebt haben: Entweder euer Bekannter fängt wieder mit WoW an, weil ihm Guild wars nichts im PvE bietet, ohne auf Fraktale oder ähnlich einzugehen oder ihr seid dieser Bekannte, den die Raids in Azeroth mehr reizen. Und genau diesem Dilemma wird in naher Zukunft eventuell Einhalt geboten, denn Guild wars 2 wird zum ersten mal Raids einführen. Diese Raids werden fürs erste Platz für 10 Spieler bieten. Pro Boss könnt ihr pro Woche nur ein Mal Beute erhalten und den jeweiligen Fortschritt des Schlachtzuges bestimmt derjenige, der ihn startet. Es funktioniert also ähnlich wie in WoW. Dabei sollen die Raids verstärkt taktisches Vorgehen fordern und jeder Boss wird unterschiedliche Mechaniken aufweisen, die ausgehebelt werden müssen um Erfolg zu haben. Es wird in Zukunft also noch interessanter in Tyria!

Und wies aussieht konnte ich die Menge an Neuigkeiten doch mit einem roten Faden versehen und in eine ganz passable Reihenfolge bringen. =)

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Spiel Bewertung
Singleplayer
80
83
Gut
85
Multiplayer

FAZIT

Die Inhalte der Erweiterung schaffen es fürs Erste auf jeden Fall zu fesseln. Die Atmosphäre im Dschungel ist gewaltig und die neue Geschichte will man am liebsten, wie eine gute TV-Serie, in einem Rutsch in sich aufsaugen. Da nervt es manchmal richtig, dass man gezwungen ist zwischendurch an Events teilzunehmen. Doch die Events wissen auch zu begeistern und machen durch die neuen Mechaniken wieder richtig Spaß. Problematisch wird es dann nur, wenn man Erfahrung grinden muss um endlich die neue Beherrschung abzuschließen. Der Widergänger bringt frischen Wind in das Klassengemisch und spielt sich großartig, da er so extrem vielseitig ist. Dem wirkt dann aber wieder der Zwang zur Elite-Spezialisierung entgegen, die in Zukufnt wohl noch die eine oder andere Diskussion auslösen wird. Das Wiederaufleben alter Guild Wars charakteristika stimtm mich als alten GW Spieler freudig und ich kann es kaum erwarten die Gildenhallen zu sehen und auszubauen. Und in ein paar Wochengibts dann auch noch Raids! Juhu! Unterm Strich hat Heart of Thorns einen grundsoliden Start hingelegt. Bleibt abzuwarten, ob der Hype eventuell irgendwann im Grind versiegt.

- Von  Sebastian

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