God Eater 2: Rage Burst REVIEW

God Eater 2: Rage Burst hat nun endlich den Weg zu uns gefunden und ermöglicht auch PlayStation 4 Besitzern, auf große Monsterjagd zu gehen. Das Spiel mit dem Anime-Setting folgt nämlich den Mechaniken der Monster Hunter Serie, versucht dennoch auch eigene Ideen einfließen zu lassen. Gepackt wird dies alles in eine Erzählung um die Gruppierung God Eater, die sich den Göttern stellt. Jene Götter, die sogenannten Argami, zu denen die Menschen einst aufschauten, haben ihren Pfad verloren und sind zu blutrünstigen Monstern geworden. Eure Aufgabe besteht nun also darin, sie in ihrer Verwüstungsorgie zu stoppen und das Land wieder zu befreien sowie das Überleben der Menschheit zu sichern.

Einheit nach Maß

GOD EATER 2 RAGE BURST_20160908153919

Noch bevor ihr euch eurem ersten Auftrag stellt, kreiert ihr euren eigenen Charakter und könnt aus einer Vielzahl vorgegebener und japanisch angehauchter Gesichtspartien wählen. Ob Frisur, Augen, Mund, Nase und natürlich Geschlecht, kaum etwas kann nciht angepasst werden. Nachdem noch ein Name gewählt ist, geht es sogleich zum Treffpunkt, wo ihr als neues Blood Mitglied begrüßt werdet und auch erste Aufträge annehmen könnt. Noch in leichten Schwierigkeitsstufen unterteilt, schnappt ihr euch weitere Mitstreiter der Gruppierung und zieht mit schwerem Geschütz in die Schlacht.

Je nach Schwierigkeitsstufe, können bis zu drei weitere Recken an eurer Seite kämpfen und jagt auf die wild gewordenen Götter machen. Damit ihr aber auch selbst aktiv bleibt und nicht die Last den Kameraden nur zur Last werdet, setzt God Eater 2: Rage Burst ein Zeitlimit fest, in dem der Gott fallen soll. Im Gegensatz zu manchen Monster Hunter Spielen, die ebenso ein Zeitlimit verwenden, kommt bei den God Eater aber keine wirklich Hektik auf. Zwar sind in dem Titel von Bandai Namco auch mehrere Bereiche zu erkunden, in denen das Monster nach einigen harten Treffern Zuflucht sucht, doch bleibt alles überschaubar. Zudem gehen die verschiedenen und mit Buchstaben versehenden Bereiche ineinander über und werden nicht neu geladen. Dies verschönert den Spielfluss und gestaltet auch die Verfolgungsjagd als angenehmer.

Habt ihr euer Ziel erfasst, geht es mit ein paar mächtigen Hieben auf den Panzer, die Schuppen oder das Fell. Um nicht in Bedrängnis zu geraten, ist ein Mittelmaß aus Angriff und Abwehr nicht von Nachteil. Aber der wohl wichtigste Bestandteil einer erfolgreichen Jagd ist die Ausrüstung, die ihr mitführt. Euer mögliches Equipment umfasst Äxte, Schwerter, Sensen wie auch Speere. Natürlich sind die Unterschiede nicht nur optischer Natur, sondern variieren auch im Einsatz selbst. Neben den Nahkampfwaffen führt ihr zudem auch eine auserwählte Schusswaffe mit, die aus sicherer Entfernung abgefeuert werden kann. Zwar erspart ihr euch damit einige Gegentreffer, müsst aber leider auch mit begrenzter Munition auskommen, die sich aber wieder auflädt. Gleichzeitig wird es auch ermöglicht, die Art der Patronen auszuwechseln und so auf die direkte Schwachstelle der Argami abzuzielen.

Einer für alle, alle für einen

GOD EATER 2 RAGE BURST_20160908155300

Sofern ihr in den Fernkampf wechselt, halten euch eure Begleiter den Rücken frei und versorgen euch gar mit Lebensenergie, sollte dies vonnöten sein. Sie verfolgen die Monster oder teilen sich gar auf, wenn mehrere Bestien den Schauplatz bevölkern. Fallt ihr zu Boden fallt und eure Energie-Skala am Nullpunkt angekommen ist, beleben euch eure Begleiter wieder und holen euch so in den aktiven Kampf zurück.

Damit ihr während des Kampfes auch keine Niederlage befürchten müsst, dürft ihr vor jedem Missionsantritt selbst bestimmen, welcher Recke euch begleiten soll. Hier gibt es auch Mitstreiter, die ihre eigenen Stärken haben und daher unverzichtbar sind. Zudem gewinnt ihr durch die fortführende Story weitere Teammitglieder hinzu. Mit der Erschließung weiterer Schwierigkeitsstufen, werden aus den anfänglich bis zu drei Begleitern, gleich vier Recken, die sich gegenseitig ergänzen. Die vierte Person agiert jedoch nur als Ersatz und ist nicht in der aktiven Schlacht zugegen, die in Echtzeit abspielt.

Hierzu kommt, dass ihr nicht nur auf die CPU Mitstreiter zurückgreifen müsst. God Eater 2: Rage Burst bietet einen Online-Modus, der es ermöglicht, eine Vielzahl an Missionen mit realen Spielern zu beginnen und ggf. natürlich auch erfolgreich abzuschließen. Hierdurch werden die Kämpfe optimiert und auch die Langzeitmotivation steigt enorm an. Dort kann durch einen Filter auch bestimmt werden, ob ihr die Story fortsetzen möchtet, oder unabhängig davon ins Online-Match starten wollt.

Bastelstunde

GOD EATER 2 RAGE BURST_20160905152050

Die Beliebtheit von Monster Hunter ist mitunter der Erschaffung immer neuer Waffen geschuldet, die ihr beim ansässigen Schmied in Auftrag geben könnt. In God Eater 2: Rage Burst ist ein ähnliches Feature untergebracht, bedarf aber nur eines Terminals. Mit den richtigen Utensilien, die ihr während der Mission eingesammelt habt, bastelt ihr euch das Objekt der Begierde zusammen und rüstet euch damit aus. Zudem lassen sich noch weitere Fähigkeiten oder verstärkte Attribute zuteilen und machen die Waffe oder das Schild zu einem unverzichtbaren Begleiter. Das heißt, dass bei jedem Treffer gegen ein Monster, beispielsweise auch ein Elementarschaden verteilt wird.

Zudem wird so auch wieder der Sammel- und der Jagdtrieb nachhaltig angeregt. Schon während der Schlachten könnt ihr den Monstern wertvolle Ressourcen entwenden und in euer Gepäck verlagern. Aber auch weitere Gegenstände sind auf den Schauplätzen verteilt, die ihr einsacken dürft, sollte die Zeit dafür ausreichen und der jeweilige Kampf es zulassen. Gleichzeitig steigt mit jedem Sieg euer Reichtum an, den ihr ebenso in die Aufwertung stecken könnt, um gegen die immer schwerer werdenden Brocken bestehen zu können.

Technik

Das God Eater 2: Rage Burst in erster Linie für die PlayStation Vita konzipiert wurde, fällt schnell in der Grafik auf. Natürlich sind die Charaktermodelle liebevoll in Szene gesetzt, was durch den Anime-Look noch begünstigt wird. Bei der restlichen Umsetzung schwächelt die Darstellung aber enorm. Nicht nur die unscharfen und einfallslosen Schauplätze, auch die ständigen Wiederholungen der Umgebungen zeigen, wie sehr man Leistung eingespart hat. Selbst auf Wasserreflexionen verzichten die Entwickler vollkommen, sowie der Möglichkeit, dieses zu durchqueren. Letztlich sind nur die Animationen der Monster sowie Charaktere annehmbar, längst aber nicht auf dem Level, zu dem man eine PlayStation 4 in der Lage ist.

Der Sound spaltet mich ein wenig in meiner Meinung. Es gibt einige wirklich mitreißende musikalische Untermalungen, die mit Chorgesängen die Schwere des Kampfes vortragen. Leider wird dies von der Tatsache gestört, dass sich der Sound zu oft in den verschiedenen Schauplätzen wiederholt und so seine Eigenart schnell verliert. Ebenso eintönig wirken die Sprüche, die ständig aus eurem Dual Shock 4 Controller ertönen. Zwar geben sie wichtige Hinweise, werden durch die ständige Wiederholung aber irgendwann kaum noch wahrgenommen. Da stellt sich die englische Sprachausgabe schon deutlich besser an und zeigt deutlich mehr Vielfalt. Zudem werden die vorgetragenen Dialoge, die versuchen, den Figuren noch mehr Charakter zu verleihen, mit deutschen Bildschirmtexten begleitet. Durch dieses gute Zusammenspiel, versteht ihr die Charaterverflechtungen deutlich besser, denn trotz der dünnen Story, versucht man den Figuren leben einzuhauchen.

Die Steuerung funktioniert überraschend gut, obwohl sie einige Manöver bietet, die auf einzelnen Feuertasten gar keinen Platz mehr finden. Insbesondere aber der wichtige Wechsel zwischen Nahkampf- und Schusswaffe geht mit nur einem Befehl vonstatten und spart so wertvolle Zeit ein. Angriffe, Springen und Rennen sind gut untergebracht und finden selbst in hektischen Kämpfen schnelle Anwendungen. Nur wenn ihr ein Item in eurer Sammlung einsetzen möchtet, wie zum Beispiel, um die Lebensenergie aufzufrischen, kann es teils fummlig werden. Hier wird ein Rückzug vom Kampfgeschehen kaum ignoriert werden können, um in der Hektik nicht das falsche Item auszulösen. Nachjustieren müsst ihr auch oft in der Perspektive, denn die Kamera fängt nicht immer den optimalsten Blickpunkt ein. Nach ein paar Kämpfen sitzt dies aber optimal und ihr müsst keine Nachteile mehr befürchten.

Facebook
Twitter
Spiel Bewertung
Singleplayer
76
76
Okay
76
Multiplayer

FAZIT

God Eater 2: Rage Bursts Ähnlichkeit zur Monster Hunter Reihe ist wohl kaum von der Hand zu weisen. Ihr jagt die Aragamie in verschiedenen Missionen, wertet eure Ausrüstung auf und stellt euch immer neuen Aufgaben. Gerade der Umfang punktet hier besonders. Dafür wird aber wiederum in der Optik deutlich eingespart, was leider sehr schade ist. Als kleine Wiedergutmachung bietet der fernöstlich angehauchte Titel aber einen Online-Modus, der den sowieso schon üppigen Umfang noch weiter anreichert.

- Von  Rena

Playstation 4
MS Windows
PlayStation Vita

God Eater 2: Rage Burst REVIEW

USK 12 PEGI 12

Das könnte dir auch gefallen

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Kommentare
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen

Partner: