Bayonetta REVIEW

Mit Bayonetta findet eine ganz besondere Figur in die Welt der Videospiele, dessen äußere Erscheinung nur ein kleiner Teil der Extravaganz ausmacht. Die Mischung aus Gewalt, Sexappeal und Zauberkünste zieht sich fortan wie ein roter Faden durch das Hack n‘ Slay, welches mit einer verwirrenden Story angereichert ist. Wer nun aber schon verunsichert ist, ob ihm das Spiel zusagen könnte, sollte auch die nachfolgenden Zeilen lesen, denn Hexe Bayonetta bietet weit aus mehr als äußerliche Attribute, die mit einer besonderen Kampfkunst gepaart sind.

Die Welt von Hexe Bayonetta ist an die reale Welt angelehnt und doch gleichzeitig durch drei Dimensionen getrennt. Inferno, Paradiso und unsere menschliche Welt sind die Bestandteile des Spieles und müssen stets im Gleichgewicht gehalten werden. Die Lumen-Weisen und Hexen bemühen sich seit jeher, die Wage zwischen Gut und Böse stabil zu halten. Doch ein Krieg entzweite jene Wächter und lässt das Gleichgewicht der guten Seite bröckeln. Durch die Schlacht angetrieben, führen die Bewohner Paradisos eine Hexenjagd an, die mit einem nachhaltigen Ende abgeschlossen wird und Bayonetta zur letzten Hexe macht.

Heilige Hexe

Genau jene verbliebene Hexe wird nun von euch gesteuert. Im fortwährende Kampf, der als Hack n‘ Slay verbaut ist, fordert Bayonetta all ihre Künste ab, die nicht nur im Nahkampf liegen, sondern auch auf Distanz ausgeführt werden dürfen. Mit vorangehenden Spielgeschehen kommen komplexe Komboketten und viele verschiedene Waffen hinzu. Um wiederum euer Inventar mit Arsenal anzureichern, muss dem ansässigen Händler ein plausibles Zahlungsmittel präsentiert werden. Doch nicht etwa Geld oder Edelmetalle fungieren hier zum Tauschhandel, sondern eigen gesammelte Heiligenscheine. Doch noch bevor ihr den Gegnern die Heiligenscheine abnehmen könnt, müssen diese erst einmal besiegt werden. Mit vier Pistolen im Schlepptau, von denen zwei gleichzeitig als Absätze der High Heels fungieren, kämpft ihr euch in der Rolle als Bayonetta durch eingegrenzte Areale. Dank der mitgeführten Handfeuerwaffen entledigt sich die Hexe schnell der gegnerischen Überzahl und macht dabei immer eine gute Figur. In sexy Pose feuert sie auf die Schar an Gegnern, bis das Gebiet befriedet ist und neue Türen geöffnet werden.

Über simple gestaltete Tastenkombinationen könnt ihr ein regelrechtes Feuerwerk an Attacken auslösen, die zugleich die Zauberkünste von Bayonetta hervorrufen. Aus dem Nichts wird eine Kettensäge gezaubert oder eine eiserne Jungfrau hinaufbeschworen. Jedwede Attacken verursachen beim Gegner erheblichen Schaden und läuten zumeist sein Ende ein. Gleichzeitig müsst ihr aber gute Nerven beweisen, denn ab jenen Zeitpunkt findet die USK 18 Festsetzung ihre Wurzeln.

Die Facetten des Kampfes gehen aber weit über die eigenen Waffen hinaus. Bayonetta ist in der Lage, sich das Arsenal der gegnerischen Wesen anzueignen und zum eigenen Vorteil zu verwenden. Jedoch währt die Freude nicht lange, denn mit dem Abwetzen am gegnerischen Körper zerfällt das Objekt in seine Einzelteile. Die größte Macht der heißen Hexe ist aber im ersten Augenblick am unscheinbarsten. Das rabenschwarze Haar, welches Bayonettas Körper kleidet, kann verschiedene Formen annehmen.Beispielsweise darf die Haarpracht zu gigantischen Fäusten, Stiefeln oder Monstern gewandelt werden. Jene Gabe gestaltet sich bis zu einem gigantisch Drachen, der die Gegner verschlingt oder aufs brutalste zerreißt.

Die dunkle Magie, der sich Bayonetta bedient, besitzt aber noch weit aus mehr Eigenschaften. Demnach ist die Hexe in der Lage, die Zeit zu verlangsamen, um somit Gegenangriffe gänzlich auszublenden. Die sogenannte “Hexen Zeit“ wird für einen kurzen Zeitintervall aktiviert und verschafft euch enorme Vorteile beim Gegenüber. Zudem wird Bayonetta zuteil, sich in verschiedene Tiere zu verwandeln. Als Panther legt sie in kürzester Zeit lange Strecken zurück und kann gerade Zeitmissionen ohne vermehrten Neuanfang bewältigen. Inmitten der Gestalt eines Vogels wird es ihr wiederum zuteil, die Welt aus dem Luftraum zu erkunden.

Das Spiel ist in 16 Kapitel unterteilt, von denen einige auch nur mit einem Endboss bestückt sind. Ist das jeweilige Kapitel zum Abschluss geführt, werdet ihr mit einer sehr aussagekräftigen Statistik belohnt. Zudem wird euch noch eine Stufe zuteil, die eure Darbietung mit Bronze, Silber oder Gold aufwiegt. Um dann noch ein wenig mehr Abwechslung in das zackige Hack n‘ Slay zu bringen, sind zwischen den Kapiteln Minispiele verbaut. In jenen Lückenfüllern wird euch abverlangt, so viele Engel wie nur möglich vom Himmel zu holen. Für getroffene oder gar abgeschossene Engel bekommt ihr Punkte, für die ihr euch wiederum Lutscher kaufen könnt. Wer diese extravagante Heilungsquelle nicht benötigt, darf die Punkte auch in Heiligenscheine umwandeln.

Das Hack n‘ Slay kann in fünf Schwierigkeitsstufen begonnen werden. Ob sehr leicht oder Non-Stop Klimax, jeder Spieler darf nach ganz eigenen Ermessen in das Abenteuer starten. Wer mit der geringsten Schwierigkeit startet, wird nie großartige in Bedrängnis kommen, währenddessen die letzte der fünf Stufen genaue Koordination abverlangt.

Mit all den Feinheiten ist das Gameplay aber noch lange nicht niedergeschrieben, denn Bayonetta bietet eine weitere Besonderheit. Die Namensgeberin ist zwar die Hauptprotagonistin des Spieles, jedoch nicht der einzige spielbare Charakter. In einigen Passagen übernehmt ihr die Rolle einer anderen Hexe, dessen Verhältnis zu Bayonetta im Spiel auch noch besser beleuchtet wird. Nichtsdestotrotz weicht der erwähnte Rollenwechsel vom restlichen Gameplay ab und platziert euch sogleich auf einem Motorrad. Auf der motorisierten Maschine nehmt ihr Gegner unter Beschuss und weicht jeglichen Gegenständen aus. Schlussendlich wechselt ihr dann wieder zu Bayonetta, die ihrer Kampfeslust freien Lauf lässt.

Technik

Das Spiel bietet wunderschöne grafische sowie akustische Aspekte, die mit einem Hauch an Erotik gepaart sind. Bayonetta lässt kaum eine Gelegenheit aus, um sich bestmöglich in Szene zu setzen und mit den Fantasien des Spielers zu hantieren. Das Hauptaugenmerk dieser unvergesslichen Spielfigur ist zudem die Ausstattung, die nicht nur auf die weiblichen Attribute abzielt. Unzählige Waffen, Verwandlungen, Kombos und Attacken schmücken das Gameplay und zeigen sich zumeist in einer beeindruckenden Bildgewalt.

Mit einer optimalen musikalischen Untermalung gelingt es Bayonetta, das flotte Gameplay in bester Manier zu unterstreichen. Die Akustik, die das Setting anreichert, wird zudem von einer optimalen Lokalisation unterstützt, die leider aber nicht in deutscher Sprache auftrumpft. Das Einzige was diese tolle Klangkulisse zerstört ist das Gehämmer auf den Tasten des Controllers. Leider bleibt euch aber nichts anderes übrig, denn die unzähligen Angriffe, die Bayonetta im Repertoire hat, möchten schließlich auch genutzt werden. Leider wird es situationsbedingt auch nicht immer möglich sein, Attacken kontrolliert auszuführen, was wiederum der Anzahl an Gegnern verschuldet ist.

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Spiel Bewertung
Singleplayer
89
89
Gut
-
Multiplayer

FAZIT

Bayonetta könnte man in einem Satz zusammenfassen und behaupten, dass das Spiel ein Erlebnis ist. Doch hinter dem Hack n' Slay steckt so viel mehr, dass es kaum in Worte zu fassen ist. Eine atemberaubende Hauptfigur, die inmitten interessanter Schauplätze sich unzähliger Gegner entledigt, trifft schon kaum den Nagel auf den Kopf. Das abwechslungsreiche Gameplay ist angebend für das gesamte Genre, welches leider zu oft mit ungerechtfertigter Kritik zu kämpfen hat. Und die Erwartungen werden auch nicht durch die Altersfreigabe von 18 Jahren gedämpft, denn durch den Verzicht an Streichungen, blüht das Spiel erst richtig auf. Mit dem abwechslungsreichen Gameplay, welches euch auch in die Rolle einer weiteren Person schlüpfen lässt und dem möglichen Sammeltrieb schafft es Bayonetta, die gesamte Spielzeit zu fesseln.

- Von  Rena

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Bayonetta REVIEW

USK 18 PEGI 18

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