Pandoras Tower REVIEW

Die Nintendo Wii war ja nicht gerade bekannt für die großen Rollenspiele, aber mit Xenoblade und Last Story änderte sich vieles. In kürzester Zeit folgte der nächste Hit in aus dem Bereich der JRPG, sprich, ein Rollenspiel aus Fernost. Die Rede ist von Pandoras Tower, dessen Spielprinzip ganz andere Wege einschlägt. Unbeeindruckt von den Kritiken habe ich mir das Spiel also zugelegt, denn schon seit Secret of Mana (Snes) komme ich an den wenigsten Rollenspielen vorbei. Mit dem Spiel in der Konsole geht nun endlich das Abenteuer los, in der ihr als tapferer Recke Aeron eure Geliebte Helena von einem Fluch befreien müsst. Diese junge Maid verwandelt sich nämlich innerhalb weniger Stunden zu einem Dämon. Um diesen Fluch zu brechen bedarf es Meisterfleisch, das in den Türmen rund um das Observatorium zu finden ist. Um das benannte Meisterfleisch zu erhalten, bekommt ihr von einer Händlerin eine Kette zum Angriff zugeteilt, die euch fortan auch die Verteidigung gegen jedwede Schwergen erlaubt. Mit diesem Instrument des Kampfes wird euch ermöglicht, das benötigte Fleisch aus euren Feinden zu reißen. Doch da euch andere Gegner, Fallen und irreführende Wege die Zeit verknappen lassen, schafft ihr es nicht auf Anhieb, das Meisterfleisch eurer Geliebten zu bringen. Daher müssen erst einmal kleinere Geschöpfe herhalten, deren Fleischstücke ebenso die Wirkung des Fluches kurzweilig umkehren und euer Zeitfenster wieder heranwachsen lässt.

Allzweck-Kette

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Leider läuft die Zeit immer gegen euch, sodass ihr gezwungen seid, ständig zwischen den Türmen und dem Observatorium zu reisen. Hier könnt ihr eure eigenen Reserven auffrischen und Helena rechtzeitig das Fleisch übergeben. Auch die Händlerin, von der ihr die praktische Kette erhalten habt, wartet im Observatorium darauf mit euch Handelzu betreiben. Gleichzeitig dürft ihr mit den richtigen Utensilien, sogar noch eure Waffen für ein kleines Entgelt verbessern. Diese Utensilien findet ihr in den Türmen, die dort zumeist auf dem Boden liegen und sich durch eine Reflexion bemerkbar machen

Da ihr auch ein recht kleines Inventar habt, werdet ihr die hilfreiche alte Dame wohl öfter aufsuchen müssen, um unnötige Dinge loszuwerden und erneut Platz zu gewinnen. Auch Bestienfleisch kauft sie euch ab, denn eurer Liebsten selbst reicht für gewisse Zeit ein Stückchen aus, um das Ergebnis des Fluches hinauszuzögern. Natürlich ist es ratsam, ihr das frischeste Stück zu geben, da dieses eine bessere Wirkung verspricht und euch mehr Zeit zum Handeln gewährt. Generell solltet ihr mit dem frischen Fleisch im Schlepptau nicht all zulange die Türme bewandern, denn nach und nach verliert es seine Wirkung und erzielt nicht mehr ganz den erwünschten Effekt.

Ansonsten wird euch abermals ermöglicht, in Echtzeitkämpfen wieder Stufenweise aufsteigen und so euch für die Gegner zu rüsten. Das bewährte Level-Up-System findet also auch in Pandoras Tower Gewicht und dreht das Spiel wieder ein wenig in die klassische Richtung. Um aber nie das Fortschreiten des Fluches zu vergessen, zeigt die Kette euch an, inwieweit die Frau eures Herzens zu einer Bestie geworden ist und wie nah daher die dringende Rückreise ansteht. Kommt ihr gar zu spät, erwartet euch ein recht erschreckendes Video, in der sich Helena unaufhaltsam verwandelt und euch somit ins Game Over schickt. Dies zeichnet sich aber nicht als einziger Schwerpunkt von Pandoras Tower aus, denn natürlich ist es nicht nur Sinn der Sache, Helena mit Fleisch zu beschenken, dass sie eigentlich ablehnt. Um ihr noch ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern und all das erträglicher zu machen, könnt ihr sie auch anderweitig beschenken und somit sogar die Enden beeinflussen. Allgemein ist eine gute Beziehung der beiden Hauptprotagonisten sehr wichtig, daher sollte der Kampf nicht immer an erster Stelle stehen. Über einen längeren Besuch und einige nette Gespräche freut sich die junge Dame allemal.

Titelheld Aeron ist leider die gesamte Zeit alleine unterwegs und benötigt daher besonderes Augenmerk, denn es gibt kein Mitstreiter der euch mal so eben heilt, oder Rückendeckung gibt. Doch die Gegner werfen gelegentlich nützliche Gegenstände ab, die ihr eurer Ausrüstung hinzufügen könnt, oder verlorene Lebens-Energie erneuert. Dies wird auch nicht selten nötig sein, denn um den Fluch zu brechen und allen Meistern ihr Stück Fleisch zu entreißen, nehmt ihr einige Gefahren auf euch. Bei den benannten Meistern handelt es sich um die Endbosse, die euch einige an Taktik abverlangt und nicht nur die Offensive fordern. Doch bis ihr ihnen gegenübersteht, bedarf es noch der Lösung einiger Rätsel, die gut in den Türmen verteilt wurden.

Technik

Die gebotene Grafik kommt leider nicht ganz an Last Story heran, ist aber für einen Wii Titel recht nett anzuschauen. Zwar wirken die Türme in denen ihr euch die meiste Zeit aufhaltet eher trist, dies trägt aber wiederum Glaubhaftigkeit zur Atmosphäre bei. Die Charaktere sind gut in Szene gesetzt und die Meister, hinter deren Fleisch ihr her seid, beeindruckend animiert. Die Detailreiche kann ich auch nur Loben und rundet das Abenteuer komplett ab.

Der Sound passt sich genauso gut wie die Grafik ans Spielgeschehen an. Die Klänge untermalen jede verzwickte Situation und ändern sich, wenn das Abenteuer in eine andere Richtung einschlägt. Zudem bekommt ihr eine solide englische Sprachausgabe, die mit deutschen Bildschirmtexten begleitet wird. Der Effektzauber tut sein übriges und macht aus Pandoras Tower ein Rollenspiel mit vielen Facetten.

Bei der Steuerung habt ihr die größten Freiheiten, die ich sogleich in Worte fasse. Ob ihr per Nunchuck und Remote oder über den Classic Controller das Abenteuer bestreitet, obliegt komplett eurer Entscheidung. Mit einigen Spielminuten werdet ihr aber feststellen, dass sich hierbei die Remote in Kombi mit den Nunchuck am besten eignet. Vor allem dürft ihr euch sogar an der Bewegungssteuerung erfreuen, für die Spielewie Xenoblade oder Last Story keine Verwendung gefunden haben. So wird euch ermöglicht, mit einem ordentlichen Schwung der Remote, die Kette im Spiel auszuwerfen und mit selbiger wieder einzuziehen. Zwar ist dies wie bereits beschrieben nicht notwendig, unterstreicht aber das besondere Feeling von Pandoras Tower. Zu erwähnen ist schlussendlich nur noch, dass die Spielzeit zwischen 30-40 Stunden angesiedelt ist. Dies ist im ordentlichen Rahmen und lässt sich zudem noch strecken, wenn ihr mehr auf die Interaktion mit Helena wert legt.

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