Zombie Night Terror REVIEW

Vielleicht weiß der ein oder andere um meine Schwäche für Zombiespiele. Und vielleicht teilt jener auch diese Zuneigung zu diesem Genre. Schon zu Zeiten eines Resident Evils auf der PSone faszinierte zumindest einen Teil der Gamergemeinschaft die Mischung aus Horror, Survival und Action – und manchmal auch Strategie. Kein Wunder also, dass sich immer mehr Untote durch die Branche nagen und zum Teil große Erfolge abseits von RE feiern konnten – man denke nur an die Plants vs. Zombies Reihe. Kein Wunder, dass sich der Zombietypus immer mehr zu einem Lieblingsbösewicht entwickelt.

Das Sympathische ist – wirklich jeder darf ein Zombie sein! Ob dick oder dünn, jung oder alt, groß oder klein, krank oder gesund, Männlein oder Weiblein, schwarz, weiß, gelb, gepunktet oder gestreift – lass dich beißen und Du gehörst dazu. Im Vergleich beispielsweise zu den fast schon elitären Vampiren sind die Aufnahmehürden wesentlich „humaner“ – sei einfach lecker (oder zumindest essbar). Und da die Wiederkehrer nun einmal so sympathisch sind, sollte man dies auch einmal in einem Spiel wie Zombie Night Terror aus deren verfallender Sicht sehen. Wir alle wissen schließlich, was in den wandelnden Leichen für Potenzial steckt oder?!

Die andere Seite der Medaille

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Jeder von uns kennt all die Survival Spiele, in denen ganz normale Typen wie du und ich durch einen Zombievirus oder ähnlichem in der wütenden Apokalypse plötzlich zu Überlebensassen werden und aus allerlei Geschrammel Waffen bauen, sich in Gruppen organisieren und verpflegen lernen. Fahrzeuge und allerlei andere Hardware wird möglichst brachial umgebaut, um sich die allseitige Bedrohung der Untoten vom Leibe zu halten – hier ist es anders!

In Zombie Night Terror übernehmt ihr die Führung über die geistlos dahin schreitenden Untoten! Hierbei dient eine aufkeimende, wer ahnt es schon, Apokalypse als Plot. Diesmal ist eine Zombiedroge – ein, nennen wir es missglücktes Experiment zur Herstellung der ultimativen Droge der Auslöser. Konsumenten verwandeln sich in hirnlose Hirnfresser, knabbern ihre ehemaligen Artgenossen an und verwandeln diese wiederum in Untote. Der Beginn einer perfekten Epidemie!

Aber wie gesagt – ihr steuert die Zombies und ausnahmsweise mal nicht die Menschen! Ein Kenner der beliebten „old-school“ Lemmingsreihe wird d as Spielprinzip schnell beherrschen: eine begrenzte Menge an Zombies wandert ganz ihrem Naturell entsprechend, ohne dass ihr direkten Einfluss auf den Einzelnen habt, in immer dieselbe Richtung. Trifft er auf ein Hindernis dreht er um, kommt ein Abgrund fällt er rein, läuft er in einen Schalter der eine Mine auslöst -booom! Ihr versteht das Prinzip oder?!

Aber so ganz ohne Steuerungsmöglichkeiten lässt euch der Entwickler natürlich nicht – wäre auch ein ziemlich ödes Spiel. Vielmehr habt ihr die Möglichkeit, über eine Art Spielwährung – die DNA – immer mehr Mutationen oder Fähigkeiten der Zombies im Spielverlauf zu aktivieren, welche vorher natürlich eifrig freispielt werden wollen. Eine sehr taktische „Waffe“ der Untoten ist die Spritze mit der besagten Droge. Diese habt ihr sehr begrenzt zur Verfügung und sollte nicht kopflos benutzt werden. Einmal angewählt wird damit einen beliebiger Mensch auf der Karte, die Pfeiltasten eures Keyboards scrollen euch über das gesamte Areal, in einen Zombie verwandelt. Gut positioniert kann sowas spielentscheidend sein!

Hier ein simples Beispiel: meine Zombies drohen in einen Abgrund zu laufen. Da ich sie nicht normal zum Umkehren bewegen kann, lasse ich den ersten Zombie mit -3 DNA zu einem Commander mutieren. Zum Glück pausiert das Spiel an Stellen, wo ich eine Wahl habe was genau ich mutieren lassen will. Hier kann ich mich entscheiden, ob der Commander die Zombies nun zu seiner Rechten oder zu seiner Linken ableitet. Im Prinzip fungiert er nun wie eine Mauer und die Zombies drehen ab vom sicheren Zweittod!

Des Weiteren gibt es noch Fähigkeiten in Zombie Night Terror , bei denen sich die Zombies im Laufe des Spiels immer üppiger bedienen können – vorausgesetzt der DNA- Vorrat ist voll genug. Dieser kann übrigens innerhalb der Level durch bspw. Fässer aufgefüllt werden. Eine der ersten Fähigkeiten ist das Springen der Zombies per Mausklick. So lassen sich Abgründe überwinden oder auf höhere Etagen kommen.

Derlei Mutationen und Fähigkeiten werden nach und nach im Spiel freigeschaltet. Hierzu gibt die Software auch immer wieder Tipps zu den Möglichkeiten, die sich nun bieten. Auch das Kombinieren von Fähigkeiten mit Mutationen bringt Vorteile in der Spielmechanik, zum Beispiel kann ein „Commander-Mutant“ mit „Springen“ kombiniert die Zombies nicht nur umleiten, sondern direkt in einem von euch definierten Bogen werfen! So wird es von Level zu Level immer vertrackter sein Ziel zu erreichen. Diese unterteilen sich im Übrigen in Primär- und Sekundärziel. Hat man das primäre erreicht, so wird man in das nächste Level der Apokalypse geführt. Das sekundäre stellt hierbei aber einen netten Anreiz da, um eine Location mehrfach zu spielen. Hierbei ist, im Rahmen des Leveldesigns, sehr für Abwechselung gesorgt und man darf knobeln.

Apokalypse Now

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Unsere kleinen Zombies bewegen sich in einer „urbanen-sidescroll-Welt“. Sind simple Abgründe noch relativ leicht zu überwinden, um ein meist mit mehreren Abschnitten bestücktes Level zu meistern, sieht das bei den teils wehrhaften Menschen schon ganz anders aus. Revolver, Schrotflinten und der allseits beliebte Baseballschläger sind leider sehr gute Waffen, um unseren Lieblingslemmingzombies den Garaus zu machen (Amerika ist da definitiv im Vorteil bei potenziellen Zombieausbrüchen!).

Ein Rat von mir – beachtet nicht jeden Menschen, Umwege lohnen sich manchmal mehr! Falls eure Zombies einmal auf dem Bild herumwuseln und nicht alle gut auf einem Blick zu kontrollieren sind – Hektik bricht schneller aus, als man denkt! Ein taktisches Vorgehen wird im Verlauf des Spiels immer mehr Pflicht, um weiterzukommen! Plant eure Mutationen und Fähigkeiten gut ein, denn DNA kann sich schneller verbrauchen als einem Lieb ist! Die übrigens beste Möglichkeit seine Untoten ein bisschen zu kontrollieren, ist ihnen zu sagen ob Hindernisse zerstört und ob Treppen hinauf- oder hinunter gelaufen werden sollen.

Präsentation ein Horror?

Mitnichten! Zwar, wie den Bildern unschwer zu entnehmen, sollte man den Grafikstil von Zombie Night Terror  als eher spartanisch bezeichnen, dieses funktioniert aber sehr gut mit der Spielmechanik, die sehr an die klassische Vorlage von „Lemmings“ erinnert. Dazu kommt noch die sparsame Farbgebung von schwarz, weiß und diversen Grautönen und natürlich blutrot! Auch die Steuerung ist dem Prinzip des Spiels angepasst – schön simpel gehalten, damit man bei all der aufkeimenden Wuseligkeit den Überblick trotzdem behalten kann. Es fühlt sich zu keinem Zeitpunkt zu unfair an.

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Spiel Bewertung
Singleplayer
78
78
Okay
-
Multiplayer

FAZIT

Zombie Night Terror rollt die Apokalypse mal von der anderen Seite auf. Das allein ist schon eine spannende Sache. Das altbewährte Lemming Spielprinzip aufzugreifen und in eine moderne Idee zu verpacken halte ich für gelungen und äußerst amüsant. Dabei macht die karge Farbgebung gar nichts aus - eher im Gegenteil! So vermag sie doch eine gewisse Düsternis dem ohnehin schon vorbelasteten Thema Apokalypse zu verleihen. Die Möglichkeiten strategisch vorzugehen um an sein(e) Ziel(e) zu kommen machen es sehr unterhaltsam und zuweilen auch ziemlich kniffelig. Eine steigende Schwierigkeit ist garantiert und der ein oder andere Frustmoment ebenfalls. Wo wir auch schon beim größten Kritikpunkt wären. Leider neigt das Game mit zunehmenden Fortschritt zum "Try and Error" - das drückt bei längeren Sessions den Spielspaß. Nichts desto trotz ist das Spiel, auch dank seines Wiederspielwertes durch die Herausforderungen in jedem Level, für den kleinen Preis mehr als nur ein wirklich guter Zeitvertreib! Und Lemmingsfans, wie ich einer bin können erst recht zugreifen!

- Von  André

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