Team Sonic Racing REVIEW

In der Vergangenheit haben sich die Kart Racer von Sega und Sumo Digital als spaßige Alternative zu Mario Kart positionieren können. Mit Team Sonic Racing führen der japanische Publisher und das Entwicklerteam aus dem englischen Sheffield ihre Partnerschaft ein drittes Mal fort, um sich ein Stück vom Kuchen abzuholen. Ob der Plan aufgeht?

Welcher Typ bist du?

Auch wenn sich bereits Sonic & Sega All-Stars Racing und Sonic & All-Stars Racing Transformed spürbar an der großen Konkurrenz aus dem Hause Nintendo orientiert haben, so waren sie für sich genommen doch grundsolide Kart Racer, die dank ihrer liebevollen Hommage an alte, vergessene und aktuelle Sega Franchise einen eigenen Charme mitgebracht haben. Nicht zuletzt der zweite Teil der Reihe hat mit der im Titel angedeuteten Transformationsmöglichkeit auch noch einen interessanten Twist in das bewährte Fundament eingeführt, konnten sich die Karts innerhalb eines Rennens doch auch in Boote und Flugzeuge verwandeln, was eine angenehme Dynamik in das Geschehen gebracht hat.

Mit Team Sonic Racing verhält es sich im Grunde ähnlich, dennoch hat man sich bei Sumo Digital einige Gedanken gemacht. So fokussiert man sich diesmal komplett auf das Sonic Franchise und lässt andere Sega Marken komplett außen vor, was angesichts der reichhaltigen Geschichte des Unternehmens natürlich schade ist. Fans des blauen Igels kommen aber voll auf ihre Kosten. Insgesamt stehen diesmal 15 Figuren zur Auswahl, darunter natürlich Sonic, Tails, Knuckles und Dr. Eggman, sowie etwas unbekanntere Gesichter wie Blaze, Vector und Zavok. Die Fahrer sind in drei unterschiedliche Klassen eingeteilt. Figuren der Klasse Geschwindigkeit machen am meisten Tempo, Technik-Charaktere besitzen hingegen ein besseres Handling und können auch auf unwegsamen Untergrund wie Rasen und Schnee fahren, ohne dabei Geschwindigkeit einzubüßen. Wer der Stärke-Klasse angehört, ist zwar am langsamsten unterwegs, kann dafür aber durch Hindernisse durchfahren, ohne gebremst zu werden, und ist gegnerischen Angriffen gegenüber am besten gewappnet.

Die Typ-Zugehörigkeit wirkt sich im übrigen auch auf die Wisp genannten Items aus, die man auf der Strecke einsammeln kann. Darunter finden sich beispielsweise kurzzeitige Geschwindigkeits-Boosts oder auch Raketen, mit denen man Gegner angreifen kann. Jeder der drei Typen hat darüber hinaus individuelle Power-Ups, die anderen vorenthalten bleiben.

Teamwork ist alles

Das größte Alleinstellungsmerkmal von Team Sonic Racing ist aber der Fokus auf kooperatives Zusammenspiel. Zwar gibt es nach wie vor die Möglichkeit Rennen zu fahren, in denen man ganz auf sich allein gestellt ist und gegen bis zu 11 weitere Fahrer antritt. Der Normalfall sind aber Wettkämpfe, in denen vier Teams mit je drei Teilnehmern gegeneinander antreten. Dieser Twist bringt gleichzeitig ein paar interessante Mechaniken mit sich.

So kann man Teamkollegen per Knopfdruck Items zuschieben, die man selbst nicht benötigt und umgekehrt. So kann man beispielsweise abgehängte Teammitglieder aktiv mit Power-Ups unterstützen und eventuell Boden gut machen. Auf diese Weise können übrigens auch individuelle Typ-Items an Fahrer einer anderen Klasse weitergereicht werden. Um mehr Geschwindigkeit aufzunehmen, sollte man außerdem stets im Windschatten des führenden Teamkollegen fahren. Dieser wiederum sollte hingegen versuchen das eigene Vehikel sicher zu halten und etwa zu starke Kurven vermeiden, sodass es den Mitspielern erleichtert wird, den Windschatten mitzunehmen. Diese und andere Aktionen füllen derweil die Super-Boost-Leiste. Ist diese voll, kann man für kurze Zeit einen mächtigen Geschwindigkeitsschub aktivieren, welcher, in der richtigen Situation eingesetzt, durchaus über Sieg oder Niederlage entscheiden kann. Um eine Partie letztlich zu gewinnen, muss man also aktiv zusammenarbeiten. Das ist auch deshalb wichtig, da am Ende eines Rennens das Gesamtergebnis des Teams zählt und nicht das individuelle Ergebnis. Es bringt also nicht viel, wenn ein Fahrer auf dem ersten Platz landet und die beiden anderen auf Rang 11 und 12.

Viel Herzblut trifft auf technische Probleme

Den meisten Spaß hatte ich bisher im lokalen Splitscreen-Modus. Gemeinsam auf der Couch zu taktieren, sich Items zuzuspielen und das richtige Timing für den Mega-Boost abzuwarten, bringt erstaunlich viel Dynamik in das Spielgeschehen. Problematisch ist leider der technische Zustand im Splitscreen. Schon mit zwei Spielern hat Team Sonic Racing auf meiner normalen PlayStation 4 nämlich ganz schön Probleme gehabt, die angepeilten 30 Frames zu halten. Im normalen Modus läuft das Geschehen hingegen deutlich flüssiger. Die hier angestrebten 60 Bilder pro Sekunde werden zwar auch nicht konstant gehalten, allerdings fällt dies kaum ins Gewicht. Die KI der Mitfahrer ist ebenfalls ein auf und ab. Während ich in Einzelspieler-Rennen sehr zufrieden mit der Leistung meiner Mitstreiter war, gaben sie im Splitscreen häufig Anstoß zu Frust und haben mitunter krasse Tendenzen nach unten gezeigt und so letztlich das Gesamtergebnis ruiniert.

Die visuelle Umsetzung ist über beinahe jeden Zweifel erhaben. Sumo Digital hat mit viel Liebe zum Detail Sonic und seine Welt in den Racer übertragen und inszeniert viele neue, aber auch einige aus den Vorgängern bekannte Strecken. Vor allem die drei Casino-Strecken sind mir in optischer Hinsicht als geradezu brillant im Gedächtnis geblieben, auch andere Level-Klassiker, wie die Green Hill Zone, wurden als Rennstrecke stimmig adaptiert. Darüber hinaus dürfen sich Fans über viele bekannte Musikstücke aus der langen Geschichte von Sonic freuen.

Pimp your Kart

Beim Umfang gibt man sich leider etwas sparsam. Einzelspieler können einige Stunden im Abenteuer-Modus samt bananiger Story verbringen und sich an diversen Einzelrennen, Grands Prix und Herausforderungen probieren. Gerade Letztere sind eine willkommene Abwechslung. Mal muss man etwa unter Zeitdruck möglichst viele Ringe sammeln, mal die Lakaien von Dr. Eggmann mit Raketen abschießen. Zusätzlich gibt es für Solisten abseits der Kampagne noch Zeitrennen sowie Team- und Einzelrennen. Auf langer Sicht ist natürlich vor allem der Online-Modus das Maß aller Dinge. Man kann auch hier Team- und Einzelrennen fahren, es gibt Ranglisten, man kann eine eigene Partie aufsetzen und diverse Regeln festlegen. Leider kann man online nicht im Splitscreen fahren, muss sich also via PSN und Co. mit Freunden verarbeden, um hier gemeinsam zu fahren.

Mit jedem abgeschlossenen Rennen sammelt man übrigens Punkte, mit denen man wiederum neue Teile für die Karts erwerben kann. Leider haben sich die Entwickler dazu entscheiden, die Kartteile und Farben in Gacha-Kugeln zu verstecken, die man mühsam und einzeln in einem entsprechenden Menü gegen gesammelte Punkte eintauschen muss. Immerhin verzichtet man auf Mikrotransaktionen, sämtliche neuen Teile lassen sich erspielen und das auch noch angenehm zügig.

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Pro
  • Team-basiertes Gameplay
  • mehr taktische Möglichkeiten, als in anderen Kart Racern
  • schöne audiovisuelle Umsetzung

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Kontra
  • überschaubarer Umfang
  • technische Probleme im Splitscreen

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Pro & Kontra

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Pro
  • Team-basiertes Gameplay
  • mehr taktische Möglichkeiten, als in anderen Kart Racern
  • schöne audiovisuelle Umsetzung

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Kontra
  • überschaubarer Umfang
  • technische Probleme im Splitscreen

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Spiel Bewertung
Singleplayer
78
79
Okay
80
Multiplayer

FAZIT

Mit seinem Fokus auf Teamplay bietet Team Sonic Racing eine willkommene Abkehr von anderen Kart Racern. Das Zusammenspiel im Trio birgt genügend strategische Möglichkeiten, welche den Rennen auch auf lange Sicht noch eine gewisse Unberechenbarkeit geben und so erstaunlich viel Spannung ins Geschehen bringen. Gerade im lokalen Multiplayer macht das gemeinsame Taktieren enorm viel Spaß. Abzüge in der B-Note gibt es in technischer Hinsicht. Im lokalen Splitscreen hat meine normale PlayStation 4 ganz schön zu kämpfen und bricht immer wieder unter die angepeilten 30 Bilder pro Sekunde. Angesichts des wilden Chaos auf der Rennstrecke, machen die Ruckler das Spielen mitunter recht anstrengend. Auch die Fähigkeiten der KI-Mitspieler sind immer wieder Grund für Frust. Während die Computer-gesteuerten Mitstreiter in Einzelspieler-Rennen gute Leistungen an den Tag legen, schlagen sie als Teil in einem aus zwei menschlichen Fahrer bestehenden Team seltsam nach unten aus. Ich hoffe Sumo Digital bessert hier nach und passt nicht nur die KI den eigenen Fähigkeiten mehr an, sondern gibt mir in Zukunft auch die Möglichkeit meine Mitspieler selbst auszusuchen, was aktuell noch nicht möglich ist. Abseits dieser Kritikpunkte, kann sich Team Sonic Racing aber durchaus mit der Konkurrenz messen. Vor allem abseits der Nintendo-Plattformen, gibt es für Fans von Kart Racern nun endlich eine echte Alternative.

- Von  Adrian

Playstation 4
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Nintendo Switch

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USK 0 PEGI 7

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