Super Pixel Racers REVIEW

Mit Super Pixel Racers geht es optisch in Zeiten zurück, in denen das NES Hochkonjunktur hatte. Natürlich gab es seinerzeit ein paar Rennspiele, doch Erfolge feierten andere Titel. Nun, 2018, wo die Spieler nach Retro gieren, versucht es noch einmal ein Spiel, Autorennen und den damaligen 8Bit Charme miteinander zu kreuzen. Ob es PQube und H2 Interactive gemeinsam gelingt, daraus einen Titel zu machen, der im Kopf bleibt? Genau diese Frage haben wir uns nach der Sichtung des Trailers auch gestellt.

So anders….

Zu Anfang sei gesagt, dass der Trailer und die Realität weit auseinanderklaffen. Nein, nicht etwa wegen der Grafik, eher vom eigentlichen Spielspaß. Wer die bewegten Bilder sieht, denkt an heitere Runden, die simple zu bewältigen sind und sich perfekt für zwischendurch eignen. Doch ein wirkliches Zwischendurch gibt es gar nicht, da schon die ersten Rennen bei mir zum Scheitern verurteilt sind. Dies liegt jedoch nicht an einer Unerfahrenheit zum Gerne, sondern der speziellen Steuerungsmechanik.

Die Ansicht ist in 2D gehalten, in der der Bildschirm immer nur den aktuellen Verlauf der Strecke einblendet. Ein gewöhnliches Lenken gibt es nicht, stattdessen seid ihr damit beschäftigt, auf einen kleinen Pfeil zu achten, der mit eurem Steuerungsprozess die Richtung wechselt. Dorthin wo dieser Pfeil zeigt, steuert auch euer gewähltes Pixel-Auto hin. Da ich mich mit dieser Mechanik sehr schwer tue, donnert mein Wagen immer wieder gegen die Absperrungen. Dies hat zufolge, dass ich schon bald erspähen muss, wie mein kleines Gefährt in Flammen aufgeht – Immer und immer wieder.

Endlich ein Ziel vor Augen

Und irgendwie will es einfach nicht besser werden, was meinen Spielspaß trübt. So gelingt es mir erst nach vielen Runden, Fuß unter den erstplatzierten zu fassen. Selbstverständlich ist ab diesem Moment das Ziel klar vor Augen – Sieger werden! Egal in welchem Modus ich mein Spiel bestreite, die oberen Treppchen sind fortan in meinem Fokus.

Da aber die Kurse immer härter werden, gibt es einige Features, die nicht ungenutzt bleiben sollten. So belässt es Super Pixel Racers nicht einfach damit, ganz normal die Runden zu absolvieren. Stattdessen punktet der Titel mit der Möglichkeit zu driften und einen Turbo (Nitro) einzusetzen. Zudem geht das eine mit dem anderen einher. Schafft ihr es, die Kurven exakt im Drift zu absolvieren, um dann wieder grandios in die Gerade zu wechseln, wird euch Nitro gutgeschrieben. Mit dem aktivierten Nitro jagt ihr an Kontrahenten vorbei oder erweitert den Abstand zu euren Verfolgern.

Wenn dies nicht reicht, darf euer Auto gerne umgebaut, bzw. erweitert werden. Natürlich ist das nicht so spektakulär wie in einem Need for Speed, was nicht nur an der Darstellung liegt, kurzweilig kann es dennoch Lust machen, das eigene Auto zu optimieren. Selbstverständlich steckt dahinter aber auch Kalkül, denn es wird nicht wirklich einfacher, gegen die Konkurrenz auf den 13 Strecken beständig zu bleiben. Trotzdem könnt ihr nicht nach Lust und Laune optimieren, wenn das benötigte Kleingeld fehlt, was wiederum Siege einfordert.

Multipayer

Super Pixel Racers versucht mehr als ein Luckenfüller zu sein. Daher gibt es einige Optionen, die sogar mehrere Spieler gleichzeitig einladen, sich hinter das virtuelle und pixlige Lenkrad zu setzen. Selbstverständlich haben wir zuallererst den Single-Player-Modus, der dank des Karriere-Modus antreibt, überall die Spitzenposition zu erreichen. Des Weiteren dürfen bis zu vier Freunde im lokalen Multiplayer gegeneinander antreten. Dazu wird der schon fast vergessene Splittscreen aus der Versenkung geholt. Wer gerne seine Fühler weltweit ausstreckt, wird sich am Online-Multiplayer erfreuen, der insgesamt acht Spieler zulässt.

Da man sich perfekt gegenseitig beim Vorankommen behindern kann, kommt hier noch ein weiterer Spaßfaktor dazu, der aber auch erst dann zündet, wenn die Steuerung verinnerlicht ist. Gerade Modis wie Takedown lassen es zu, sich schnell bei anderen Spielern unbeliebt zu machen, sofern ihr alle Mitstreiter rauskantet. Weitere Optionen wie Land Rush, Drift Show sowie Hunt bieten ebenfalls spaßige Momente und verlangen immer andere Ziele.

Technik

Das wir bei den 13 Rennstrecken nicht von Lizenzierungen oder anderen Vorlagen reden müssen, versteht sich beim 2D Pixel Look von selbst. Es ist als simple Darstellung gedacht, was man direkt am Publikum hinter der Absperrung erkennt, die nicht mehr als eine Anhäufung von Klötzchen darstellen. Die Strecken und Autos sind gut erkennbar und ein paar modernere Elemente, wie beispielsweise der Staub, mit eingearbeitet. PQube und H2 Interactive haben dennoch versucht nicht an den Optiken der Strecken zu sparen. Sandige Straßen oder Asphalt, der zum Hochdrehen der Geschwindigkeit einlädt, sind bedacht worden. Selbst Tag und Nacht Rennen wurden bestmöglich integriert. Die Autos unterscheiden sich stattdessen nur grob. Eine andere Farbgebung und schon ist ein neues Vehikel  geschaffen. Durchaus schade, denn es wäre garantiert mehr Vielfalt trotz des Looks möglich gewesen.

Der Sound bleibt nicht in einer monotonen 8Bit Klanglage stecken. Stattdessen werden hier 16 Bit ausgenutzt, die einfach mehr Vielfalt bieten, dennoch aber den Retro-Look gekonnt einbringen. Gepaart ist das Ganze mit Effekt-Geräuschen, die irgendwie niedlich klingen und zur gesamten Optik passen. Etwas anstrengender in der Akustik wird es erst bei längerem Unterfangen.

Zur Steuerung wurde schon einiges gesagt. Zu der komplizierten Machart, die nach einem längeren Wiedereinstieg erneut fordert, gibt es aber noch eine Besonderheit. Eine durchgehende Betätigung des Gaspedals ist in Super Pixel Racers nicht vonnöten. Das pixlige Auto nimmt nach kurzem Betätigen der Taste für den Antrieb, selbstständig Fahrt auf. Die Schwierigkeit liegt nun eher darin, den Wagen rechtzeitig in die Kurve zu Sliden oder auf die Bremse zu treten. Dies klingt wirklich etwas ungewöhnlich und benötigt seine Zeit für eine optimale Umsetzung, was letztlich bedeutet, üben, üben und noch mehr üben.

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Spiel Bewertung
Singleplayer
58
61
64
Multiplayer

FAZIT

Man muss ehrlich sein, irgendwie ist es eine seltene, sogleich aber auch schwierige Mischung. Dies ist nicht der Grafik geschuldet, sondern der Mechanik, die viel Zeit und Geduld beansprucht. Gelegentlich konnte ich diese nicht aufbringen und habe mich regelrecht gezwungen weiterzumachen. Wer natürlich das ungewöhnliche mag, gerne Neues ausprobiert und bei einer 8Bit Optik aufblüht, ist jetzt genau an der richtigen Adresse. Ansonsten ist Super Pixel Racer nichts für schwache Nerven, wenngleich es eigentlich nur ein Racer in Retro-Optik ist. Es auf gut Glück zu probieren, rate ich jedoch ab, denn wer sich nicht sicher ist, ob ihm all das zusagt, sollte keine Experimente wagen.

- Von  Rena

Playstation 4
Xbox One

Super Pixel Racers REVIEW

USK 0 PEGI 3

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