Super Night Riders REVIEW

Super Night Riders ist die Fortsetzung des Mitte 2013 veröffentlichten Motorrad-Arcade-Racers „Night Riders.“ Night Riders wurde nur für die Ouya und Android-Systeme veröffentlicht, weswegen es wohl an vielen Rennspiel-Fans vorbeigedüst sein dürfte. Das wird wohl auch dem französischen Indie-Entwickler neko.works aufgefallen sein, weswegen er sich entschloss die Fortsetzung auf den großen Plattformen wie Steam, PS4 und Xbox One zu veröffentlichen. Die diesem Test zugrunde liegende Steam-Version wurde am 22.02.2016 veröffentlicht.
Ich selbst bin durch „Light Fairytale“ auf das Spiel aufmerksam geworden. Das Episoden-JRPG von neko.works konnte mich derart beeindrucken, dass ich mir unbedingt anschauen wollte, was zuvor vom Entwickler produziert wurde. Und so stieß ich im Steam-Store auf Super Night Riders, das dort für 7,99 Euro angeboten wird. Im Steam-Sale hab ich mir den Racer dann für 3,99 Euro gegönnt.

Als reiner Arcade-Racer bietet Super Night Riders keine Handlung, dafür spielt neko.works jedoch die Waifu-Karte aus: Die Protagonistin in Form der hübschen Alice, ist eine deutsche Motorradfahrerin, die aufgrund ihrer Farbwahl von Bike, Helm und Motorradkluft auch unter dem Künstlernamen „Red Rider“ bekannt ist. Das kann man übrigens im spielinternen Handbuch selber nachlesen – und ein paar nette Artwork-Zeichnungen gibt’s als Bonus obendrauf.;)

Casual-Racer mit harten Zeitlimits

Leider hat man diesen Extraaufwand beim eigentlichen Spielinhalt gescheut. Abgesehen von den audiovisuellen Optionen, auf die ich im nächsten Testsegment eingehen möchte, bietet Super Night Riders nur zwei Spielmodi, zwei Schwierigkeitsgrade, sechs Streckenlocations mit jeweils sechs verschiedenen Tageszeit-Varianten (also insgesamt 36 Strecken-Varianten) und ein einziges Motorrad zur Auswahl.
Die beiden Spielmodi nennen sich „Course“ und „Stage.“ In „Stage“ fahrt ihr durch alle sechs Tageszeiten-Varianten einer spezifischen Streckenlocation. Die Locations umfassen hierbei Wald, Wüste, Großstadt, Canyon, Tal sowie Hanami (japanisches Dorf mit Kirschbäumen) und werden in der aufgeführten Reihenfolge freigeschaltet.
Im Modus „Course“ wird hingegen jede Streckenlocation befahren, allerdings nur in einer Tageszeit-Variante. Unterm Strich muss man in beiden Modi sechs Runden pro Rennen überstehen, um die jeweilige Herausforderung zu meistern. Einzige Ausnahme ist die ultimative Herausforderung „Course 1 to 6,“ die freigeschaltet wird, wenn man die vorherigen sechs regulären Course-Rennen geschafft hat. Hier soll man alle 36 Strecken-Varianten in einem Rennen schaffen, was logischerweise die größte Herausforderung ist, die das Spiel zu bieten hat.

In Super Night Riders geht es jedoch nicht darum als erster über die Ziellinie zu gelangen, sondern einfach nur des Zeitlimit einzuhalten. Die gegnerischen Fahrer dienen lediglich als Hindernisse auf der Fahrbahn, mit denen man besser nicht kollidiert, da man ansonsten wertvolle Zeit verliert. Und das Zeitlimit ist sehr streng gesetzt. In späteren Stage- oder Course-Rennen darf man sich eigentlich keinen Kollisionsfehler mehr erlauben, wenn man rechtzeitig durchs Ziel düsen will. Pro Rennrunde hat man im Durchschnitt um die 30 Sekunden Zeit. Die Rennevents sind also nie viel länger als um die 3 Minuten. Lediglich „Course 1 to 6“ wird sich logischerweise über eine Viertelstunde hinziehen. Dementsprechend ist die Spieldauer auch relativ übersichtlich. Ich selbst habe keine 4 Stunden gebraucht, um das Spiel zweimal auf beiden Schwierigkeitsstufen durchzuspielen. Und wirklich sinnvoll ist auch nur der normale, höhere Schwierigkeitsgrad, da einem im „Easy Mode“ die meisten Achievements verwehrt bleiben und die kassierten Punkte halbiert werden (eine gute Leaderboard-Platzierung ist somit nicht möglich). Im Gegenzug erhält man im Easy Mode jedoch ein etwas großzügigeres Zeitlimit. Ferner lösen sich auf Easy Gegner mit denen man kollidiert in Luft auf.

Die Controller-Steuerung des Motorrads ist kinderleicht (Tastatur hab ich nicht ausprobiert). Im Grunde genommen muss man nur nach links und rechts lenken, per Tastendruck Gas geben, oder eben vom Gas runtergehen, wenn man droht aus der Kurve zu driften oder eben um einer Kollision zu entgehen. Oh sicher, eine Bremse gibt es auch, allerdings habe ich diese nie benutzt, und auch nicht gebraucht, um das Spiel mit 100 % Achievements abzuschließen. Einfach mal für einen Sekundenbruchteil vom Gas runtergehen reicht aus, um die Sache sauber über die Bühne zu bringen.
Tatsächlich spielt sich Super Night Riders dermaßen simpel, dass im Vergleich selbst Titel wie F-Zero oder Super Mario Kart wie komplexe Rennspiel-Simulationen wirken. Es entsteht durchaus der Eindruck, dass man hier eher an einem Geschicklichkeitsspiel, statt an einem Rennspiel dransitzt. Mich persönlich stört das nicht, aber für hartgesottene Rennfahrer dürfte der Casual-Faktor dieses Motorrad-Racers dann doch viel zu hoch angesetzt sein. Auch die Beigabe eines Highscore-Systems samt Kopplung an Online-Leaderboards, dürfte daran nichts ändern.

Grafik und Sound

Auf Basis der Unity-Engine bietet das Spiel zwei verschiedene Grafikmodi, welche als „Super“ und „Classic“ bezeichnet werden, und somit leicht als Gameplay-Modi missverstanden werden können. Aber egal, auf „Super“ wirkt die Grafik eher wie ein typisches Unity-Engine-Massenprodukt, ohne grafische Highlights, aber dafür auch ohne grafische Ausrutscher. Wählt man „Classic“ emuliert das Spiel einen blockigen Polygon-Look, welcher wohl nostalgische Gefühle an die PS1- und Atari Jaguar-Generation erwecken soll. Unterm Strich schafft es die Grafik jedoch nicht über das Mitelmaß hinauszugelangen. Ärgerlich ist weiterhin, dass das Spiel mit fiesen Lagging-Aussetzern reagierte, als ich die Regler bei den allgemeinen Grafik-Einstellungen hochschraubte. Hardwaretechnisch sehe ich für diese Macken jedoch keinen Grund und einen wirklich nennenswerten Einfluss auf die Grafikqualität hatte diese Maßnahme auch nicht. Ärgerlicherweise musste ich meinen PC sogar neu starten, um das Lagging wieder wegzubekommen. Das zurücksetzen der Grafikeinstellungen hatte da nicht ausgereicht.

Positiv erwähnen möchte ich jedoch, dass die Grafik sehr sauber aussieht. Es gibt nichts, was einem die Sicht versperrt oder irgendwelche lästigen Grafik-Glitches. Und wenn man nicht an den Einstellungen rumfummelt, dann läuft das Ganze auch superflüssig in 60 FPS. Und dann ist da natürlich noch das tolle Anime-Waifu-Artwork der Protagonistin Alice.

Wesentlich besser als die Grafik, schneidet der Soundtrack ab. Dieser stellt sechs Tracks zur Verfügung, welche man vor Rennbeginn frei anwählen darf, und innerhalb eines laufenden Rennens per Tastendruck durchschalten darf. Alle sechs Tracks gehen super ins Ohr, unterstützen das Spielgeschehen und bieten eine ausgewogene Mischung aus Pop- und Metal-Klängen. Es wundert mich nicht, dass der Soundtrack separat als DLC für 3,99 Euro angeboten wird.
Die Motorengeräusche der Bikes sind nichts besonderes aber Ok. Das niedliche Gekeuche, welches Alice bei Fahrfehlern von sich gibt, wirkt jedoch reichlich aufgesetzt, kann aber im Optionsmenü deaktiviert werden.

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Pro
  • einwandfreie Steuerung
  • schnörkelloser Arcade-Racing-Spaß
  • toller Soundtrack
  • Achievements und Leaderboards

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Kontra
  • schlechtes Preis- Leistungsverhältnis (7,99 € für ca. 3 Stunden Spielspaß)
  • mittelmäßige Grafik
  • kaum Abwechslung und somit bereits nach wenigen Stunden ausgereizt
  • etwas unübersichtliche Optionsmenüs (Grafik-, Gameplay- und Soundoptionen wurden konfus zusammengelegt)

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Pro & Kontra

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Pro
  • einwandfreie Steuerung
  • schnörkelloser Arcade-Racing-Spaß
  • toller Soundtrack
  • Achievements und Leaderboards

thumbs-up-icon

Kontra
  • schlechtes Preis- Leistungsverhältnis (7,99 € für ca. 3 Stunden Spielspaß)
  • mittelmäßige Grafik
  • kaum Abwechslung und somit bereits nach wenigen Stunden ausgereizt
  • etwas unübersichtliche Optionsmenüs (Grafik-, Gameplay- und Soundoptionen wurden konfus zusammengelegt)

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Spiel Bewertung
Singleplayer
65
65
-
Multiplayer

FAZIT

Super Night Riders ist genau das, was ich mir im Vorfeld erwartet hatte: Ein simpel gestrickter Casual-Motorradracer, der sich aufs wesentliche konzentriert, sehr einfach zu steuern ist und aufgrund dessen Spielspaß in seiner reinsten Form bietet. Natürlich werden Einige das Spiel als zu primitiv erachten oder sich an der mittelmäßigen Unity-Grafik stören, aber für das was es ist, hat mir das Spiel gefallen. Zumal man diesen Racer auch nicht als Spaziergang abhaken sollte, denn die Zeitlimits der Rennen sind knapp bemessen und erfordern einiges an Konzentration. Dennoch wird man das Game sehr bald durchgezockt haben bzw. angesichts der übersichtlichen Optionspalette sehr schnell die Lust daran verlieren. Und spätestens dann wird einem auch auffallen, dass hier das Preis- Leistungsverhältnis absolut nicht passen möchte. 7,99 Euro sind für den gebotenen Inhalt einfach zu teuer. Zum halben Preis wäre Super Night Riders absolut Ok und eine 7er-Wertung wert, aber so bin ich gezwungen fünf Punkte von der Gesamtwertung abzuziehen.

- Von  Volker

Playstation 4
Xbox One
MS Windows

Super Night Riders REVIEW

USK 0 PEGI 3

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