Shakedown: Hawaii REVIEW

Pulsierende Farben, 80er Jahre Flair und bissiger Gesellschaftskommentar. Klingt nach Grand Theft Auto: Vice City, gemeint ist aber Shakedown: Hawaii. Der Vergleich liegt dennoch nahe, denn schon mit dem geistigen Vorgänger Retro City Rampage hat das Ein-Mann-Studio Vblank Entertainment eine Hommage an die frühen Teile von Rockstars heutigen Bestsellern initiiert und ist mit Achtungserfolg in die Nische eingekehrt, die Grand Theft Auto mit dem Einzug in die dritte Dimensionalität offen gelassen hat.

Alter Mann schreit Wolke an


Man schlüpft in die Rolle eines alternden CEOs, der nicht mehr viel von aktuellen Trends und Marktentwicklungen mitbekommt, weshalb sich dessen einst prall gefülltes Konto vom lange zurückliegenden Erfolg allmählich leert. Um die teuren Sandalen nicht bald gegen billige Latschen vom Discounter tauschen zu müssen, besinnt sich der Möchtegerntycoon auf jeden noch so schmutzigen Trick, der ihm und seiner Gefolgschaft einfällt und macht sich daran Hawaii unter seine ungesund gebräunten Finger zu bekommen. Parallel zu dem Ganzen versucht sich der Sohn des Patriarchen ein Image als Gangster aufzubauen und verdingt sich bei örtlichen Kriminellen.

Das Narrativ von Shakedown: Hawaii ist durchsetzt vom zynischen Humor seines Entwicklers und hält sich dementsprechend nicht gerade zurück, wenn der alternde CEO mit modernen Trends und Auswüchsen der Popkultur konfrontiert wird. Das ist mal ganz amüsant, oft aber auch schon reichlich überholt. Das in Pappbechern verkaufter Kaffee für fünf Dollar ein ziemlich albernes Statussymbol ist und Lebensmittelhersteller gerne von großen Rabatten faseln, wenn in Wirklichkeit einfach nur Packungsgrößen verringert werden, ist halt auch schon oft satirisch kommentiert worden. Immerhin drängt sich die Story nicht zu sehr in den Vordergrund, die visuell ansprechend gestalteten (aber ohne Sprachausgabe auskommenden) Dialogszenen sind meist kurz gehalten und lassen sich auch überspringen.

Hawaii versinkt im Chaos


Wer ohnehin nur Chaos in der 16-Bit Open World anzetteln will, der kann sich auch im Free Roaming Modus austoben. In diesem hat man vom Start weg alle Waffen samt unbegrenzter Munition und ein gefülltes Konto. Im Challenge-Modus locken kurzweilige Herausforderungen, in denen man innerhalb eines bestimmten Zeitfensters mal Kisten zerstören und die darin enthaltenen Münzen sammeln, mal als menschliche Fackel Passanten abfackeln und mal mit einem Monstertruck möglichst viele Autos zerstören muss.

Diese Herausforderungen sind übrigens auch in der Kampagne als Bestandteil vorhanden, müssen aber hier in der Spielwelt erst einmal gefunden werden. Zusätzlich ist der Story-Modus vollgepackt mit Haupt- und Nebenmissionen, die leider aber nach dem gleichen Muster gestrickt sind. Fahre von Punkt A nach Punkt B, zerstöre dort Objekt X oder töte Person Y. Ein bisschen Abwechslung in diese repetitive Struktur bringen Missionen, in denen man mal in einem Casting für eine Action-Show Plattformer-Abschnitte meistern oder in einem Sportstudio simple Rhythmusspielereien absolvieren muss. Außerdem gibt es noch ein Managment-Sim. Schließlich dreht sich in der Story alles um Geld, welches wiederum in neue Gebäude und Geschäfte investiert wird, um noch mehr Umsatz zu generieren. Über die Karte werden die Immobilien gekauft, zusätzliches Geld lässt sich durch Multiplikatoren erwirtschaften, die man im Verlauf der Kampagne freischaltet. Neben den Kauf von Geschäften, kann man einige Läden auch zu Schutzgeldzahlungen nötigen. Damit die Besitzer von den Vorteilen einer solchen Transferleistung überzeugt werden, müssen meistens die Regale zerstört oder Kunden belästigt werden, bis der Deal angenommen wird.

Pixelschmaus


Wer eine Vorliebe für 16-Bit und Midi-Musik hat, wird sich sicherlich schnell in Shakedown: Hawaii. Die offene Welt wirkt dank zahlreicher NPCs, schön im Wind wehender Palmen und herrlich smoother Animationen lebendig und auch der 80er Jahre Einfluss mit seiner prallen Farbpalette spricht mich ungemein an. Selbiges gilt für die Musik, die sich aber aufgrund erstaunlich weniger Tracks schnell wiederholt. Als gelungen empfinde ich außerdem die Steuerung. Gerade das Fahren von Autos, Motorrädern und Schiffen fühlt sich dank der direkten Steuerung griffig an, was bei den alten Grand Theft Auto Spielen nicht gerade der Fall war.

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Pro
  • Pixel Art in beinaher Perfektion
  • kurzweillige Action, ideal für Handhelds

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Kontra
  • repetetives Missions- und Spieldesign

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Pro & Kontra

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Pro
  • Pixel Art in beinaher Perfektion
  • kurzweillige Action, ideal für Handhelds

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Kontra
  • repetetives Missions- und Spieldesign

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Spiel Bewertung
Singleplayer
73
73
-
Multiplayer

FAZIT

Shakedown: Hawaii ist die Spiel gewordene Kurzweil. Für kurze Partien von 15-30 Minuten eignet sich das neue Spiel von Vblank Entertainment und ist damit das perfekte Spiel für die Nintendo Switch oder anderer Handhelds (eine PS Vita und sogar Nintendo 3DS Version gibt es auch!). Sehr viel länger am Stück konnte mich die simple Action aber nicht bei Laune halten. Selbstironischen Humor dieser Art bin ich mittlerweile ziemlich überdrüssig, spielerisch kehrt hingegen schnell Leerlauf ein und auch wenn immer mal wieder nette, kleine Ideen verbaut sind, wie etwa die Platformer-Abschnitte, so geht dem Spiel auf Dauer die Luft aus. Dennoch bin ich immer wieder gerne ins virtuelle Hawaii zurückgekehrt, habe 2, 3 Hauptmissionen gemacht, bin ein bisschen Schutzgeld eintreiben gegangen oder habe versucht in den knackigen Herausforderungen die Goldmedaille zu erspielen. Somit ist Shakedown: Hawaii der Inbegriff eines netten, kleinen Spiels für zwischendurch. Nicht mehr, nicht weniger.

- Von  Adrian

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