Outward REVIEW

Rollenspiele gibt es wie Sand am Meer. Jeden Monat können Spieler einen neuen Helden in einer neuen Welt steuern, der am Ende diese gar rettet. Was genau soll dann an Outward anders sein? Neben den bekannten Rollenspielelementen handelt es sich bei Outward auch um ein Open World Survival Game. Ist das Grund genug sich diesen Titel in die heimische Spielesammlung zu holen? Genau das erfahrt ihr hier bei uns im Test.

Ungewöhnliche Story für ein ungewöhnliches Genre

Wie erwartet erstellt man am Anfang des Abenteuers wieder seine eigene Figur. Man kann entscheiden wie er aussieht, welche Frisur er trägt und ob es sich um einen männlichen oder weiblichen Charakter handeln soll. Leider sind den Gestaltungsmöglichkeiten schnell Grenzen gesetzt und wirklich genaue Details lassen sich an unserem Helden nicht einstellen.

Bei eurem Helden handelt es sich um einen ganz normalen Menschen ohne besondere Fähigkeiten und mit ganz normalen Problemen. Auch die Geschichte klingt eher langweilig als fesselnd. Man muss sich um den Mist kümmern, den die Großmutter verzapft hat. Diese scheint ein übles Verbrechen dem Dorf gegenüber verübt zu haben und so hat eure Familie einen Blutschwur geleistet und muss nun einen großen Geldbetrag bezahlen, um sich aus diesem Schwur freizukaufen. Der Held macht sich daher mit seinem besten Freund auf den Weg, diese Schuld zu begleichen.

Gleich am Anfang der Reise erleiden wir aber Schiffbruch und stehen auf einmal ohne Hosen da. Ohne Ausrüstung und Gegenstände machen wir uns daher auf den Weg und fangen an, jeden Stein in der riesigen Welt umzudrehen um an Kleidung, Waffen und Heilgegenstände zu gelangen.

Geschichten von Gameplay & Multiplayer

Die erste Quest fordern sogleich ein, 150 Goldstücke zu sammeln, um nicht auf der Straße zu landen. Na dann, packen wir unsere nicht vorhandenen sieben Sachen und ziehen in unser erstes von vielen Abenteuern.

Leider fällt uns hier das erste Mal die eher leblose Spielwelt auf. Natürlich können wir Questgeber und Verkäufer ansprechen. Aber das war es dann auch schon mit den Interaktionsmöglichkeiten. Die vielen NPCs, die in der Spielwelt beheimatet sind, laufen eher rum wie Statisten aus der neuen Walking Dead Staffel und haben auch genauso viel Text. Dazu kommt noch, dass die Tageszeit keinen Einfluss auf die Arbeit oder das Verhalten der NPCs hat. Abends ist es in Cierzo, dem Heimatdorf unseres Helden, nur dunkel.

In Outward habt ihr nicht nur mit Monstern und Räubern zu kämpfen, die euch ans Leder wollen, sondern müsst auch noch Hunger, Durst und Erholung von eurem Charakter im Blick haben. Hier hebt sich das Spiel von seiner Konkurrenz ab und kann mit frischen Gameplay überzeugen. Dies bietet natürlich auch noch eine zusätzliche Schwierigkeit im Heldenalltag und oft ist es nicht ein Kampf an dem man stirbt, sondern eher die Tatsache, dass man vergessen hat bei gleißendem Sonnenschein die Trinkflasche auszupacken.

Auch untypisch für ein Rollenspiel ist das nicht vorhandene Levelsystem. In Outward wird man nur besser, wenn man bessere Ausrüstung findet. Um also stärkere Gegner besiegen zu können heißt es immer, die beste Ausrüstung zu tragen. Auch Magie könnt ihr im späteren Spielverlauf durch eine Quest freischalten. Um nicht alles dem Zufall zu überlassen, dürft ihr euch Punkte für eure Ausdauer oder Leben bei einem Trainer kaufen. Auch neue Fähigkeiten könnt ihr hier ab und an finden.

Natürlich wird es euch in Outward auch ermöglicht zu Craften. Hier habt ihr die Möglichkeit Essen oder Ausrüstung herzustellen. Entweder arbeitet ihr nach Rezepten, die ihr kaufen oder überall in der Spielwelt finden könnt, oder aber ihr versucht euer Glück und mischt ein paar Zutaten selbst zusammen. Hier wird dem Spieler sehr viel Freiheit gewährt. Das macht Spaß und alleine dadurch können unzählige Stunden ins Land gehen, bis man wirklich alles entdeckt hat.

Das Kampfsystem erinnert an die Dark Souls Reihe und kann für ziemlich viel Frust sorgen. Gerade am Anfang beißt man oft ins Gras und findet sich bewusstlos am Straßenrand wieder. Leider wirkt die Steuerung in den Kämpfen etwas schwammig. Kleiner Tipp der Redaktion: Ihr könnt euren Rucksack vor einem Kampf ablegen und verbraucht in der Aktion dadurch weniger Ausdauer!

Die Übersicht in der weitläufigen Welt lässt leider auch etwas zu wünschen übrig. Hier hätte man dem Spieler etwas unter die Arme greifen können. Es gibt keinen Vermerk auf der Karte, wo sich euer Charakter gerade befindet oder welche Orte ihr bereits entdeckt habt. Grund dessen müsst ihr euch an markanten Orten in der Welt selbst orientieren. Für geübte Spieler eine gern gesehene Herausforderung, aber Neulinge wird dieses Spielprinzip schnell abschrecken.

In Outward habt ihr die Möglichkeit, das Spiel von Anfang bis Ende mit einem Freund durchzuspielen. Entweder verabredet ihr euch online oder ihr trefft euch im Reallife und spielt gemeinsam den Couch-Coop (Im Splittscreen). Alleine ist Outward gerade für Neulinge ein Brett. Sobald ihr aber Unterstützung erhaltet, wird das Spiel viel einfacher. So könnt ihr Taktiken ausarbeiten und Gegner anlocken, während euer Kumpel die Schergen mit Pfeil und Bogen beschießt. Natürlich macht das zusammen questen und entdecken in der zuweilen sehr leblosen Welt um einiges mehr Spaß und dadurch erhält der Titel von uns auch eine Empfehlung diesen eher mit einem Freund durchzuspielen als alleine.

Soundtrack & Grafik ein zweischneidiges Schwert

Spieler dürfen sich auf eine komplett deutsche Lokalisation in Wort und Text freuen. Die Soundkulisse wirkt bombastisch und lässt euch tief in die fantastische Welt von Outward eintauchen. Viele Tracks brauchen sich keineswegs hinter bekannter Filmmusik zu verstecken.

So kann die musikalische Untermalung auf der einen Seite begeistern, aber die Grafik auf der anderen Seite lässt leider sehr zu wünschen übrig. Schon bei der Charaktererstellung hat man mit schwammigen Texturen und detailarmer Umgebung zu kämpfen. Dies lässt leider auch im gesamten Spielverlauf nicht nach und hier können die beeindruckenden Effekte der verschiedenen Zauber den Karren leider auch nicht mehr aus dem Dreck ziehen. Es wäre so viel mehr möglich gewesen. So müssen sich Spieler leider mit einer detailarmen und leblosen Welt begnügen, die nur an manchen Stellen kleine Wow-Effekte auslösen kann. Gerade im Bereich Fantasy hätten wir uns definitiv mehr gewünscht.

[joomdev-wpc-pros-cons disable_title=“no“ title=“Pro & Kontra“ button_text=““ disable_button=“no“ button_link=““ button_link_target=““ button_rel_attr=““][joomdev-wpc-pros]

Pro
  • Multiplayer
  • Survivalaspekt
  • fordernder Schwierigkeitsgrad
  • Soundtrack

[/joomdev-wpc-pros][joomdev-wpc-cons]

Kontra
  • detaillarme Umgebung
  • leblose Spielwelt
  • Übersicht bleibt auf der Strecke
  • Solospieler schnell gelangweilt

[/joomdev-wpc-cons][/joomdev-wpc-pros-cons]

Pro & Kontra

thumbs-up-icon

Pro
  • Multiplayer
  • Survivalaspekt
  • fordernder Schwierigkeitsgrad
  • Soundtrack

thumbs-up-icon

Kontra
  • detaillarme Umgebung
  • leblose Spielwelt
  • Übersicht bleibt auf der Strecke
  • Solospieler schnell gelangweilt

Facebook
Twitter
Spiel Bewertung
Singleplayer
70
75
Okay
80
Multiplayer

FAZIT

Outward bietet mit seinen Genremix frische Unterhaltung für Rollenspielfans. Gerade der Multiplayermodus hat es uns im Test angetan und kann auf voller Strecke überzeugen. Zwar müsst ihr im lokalen Coop den Bildschirm im Splittscreen ertragen, aber dennoch ist es schön, überhaupt so eine Möglichkeit zu haben. Leider lässt der Entwickler viele Punkte bei der Grafik und der leblosen Spielewelt liegen und schafft dadurch nur ein mittelmäßiges Rollenspielerlebnis. Dennoch, viele geforderte Erwartungen kann Outward erfüllen und für Rollenspielfans sollte der Titel einen Blick wert sein. Ferner hoffen wir natürlich, dass vielleicht einige der angesprochenen Probleme noch über einen Patch behoben werden.

- Von  Timo

Playstation 4
Xbox One
MS Windows

Outward REVIEW

USK 12 PEGI 12

Das könnte dir auch gefallen

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Kommentare
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen

Partner: