Oddworld Munch’s Oddysee REVIEW

Als Oddworld: Munch’s Oddysee im Dezember 2001 zum Start der Xbox erschien, da wollte man mit dem exklusiven Ableger für die erste hauseigene Konsole bei Microsoft wohl so etwas wie einen Konkurrenztitel zu den populären Plattformern von Nintendo und Sony aufbauen. Mit dem Blick 19 Jahre später auf das Spiel wissen wir, dass dieses Unterfangen nicht geglückt ist. Dennoch erfreut sich der dritte Ableger der Oddworld-Reihe bei Fans nach wie vor eines guten Leumundes, weshalb das Spiel in den nachfolgenden Jahren immer wieder für andere Systeme portiert wurde und seit geraumer Zeit auch in einer technisch aufgewerteten Variante als Remaster für die Nintendo Switch verfügbar ist.

Oddysee im Doppelpack


Neben Abe, dem immer wiederkehrenden Gesicht der Franchise, gibt es mit Munch erstmals auch eine zweite spielbare Figur in einem Oddworld. Den Mudokaner Abe und dem Amphibien ähnlichen Munch eint, dass ihre Völker von den Glukkons gejagt werden. Tatsächlich ist Munch, so scheint es, der Letzte seiner Art. Abe sucht derweil nach seinen verschwundenen Freunden, die an einen unbekannten Ort verschleppt wurden. Und da man Probleme bekanntermaßen am besten gemeinsam löst, verbünden sich Abe und Munch daher um ihre Ziele zu erreichen.

Oddworld: Munch’s Oddysee war der erste Teil der vormals PlayStation exklusiven Reihe, welcher in einer kompletten 3D-Umgebung stattgefunden hat. 2001 standen große, dreidimensionale Welten noch in den Kinderschuhen und waren vielen technischen Limitierungen unterlegen. Dennoch lässt sich die Spielwelt auch fast zwei Jahrzehnte später noch wertschätzen, auch wenn sie aus heutiger Sicht natürlich weder sonderlich detailreich gestaltet ist, noch mit einem Überangebot an unterschiedlichen Beschäftigungen lockt. Stattdessen fokussiert sich das Spiel im Kern auf die Stärken der Vorgänger und bietet eine Mischung aus Plattformer und Kämpfen.

Dabei werden bereits spielmechanische Ideen vorweggenommen, die erst Jahre später und in anderen Werken zur Vollendung gereift sind. So unterscheiden sich Abe und Munch nicht nur optisch, sondern auch in dem, was sie können und nicht können. Abe etwa ist ein Nichtschwimmer, ist dafür auf seinen schlaksigen Beinen aber flott unterwegs und kann die Kontrolle über seine Gegner übernehmen. Munch hingegen ist an Land nicht wirklich zu gebrauchen, dafür aber im Wasser. Um sich zu Wehren, setzt er Stromschläge ein und kann im Gegensatz zu Abe auch verschiedene Maschinen bedienen. Diese Vielfalt an Interaktionsmöglichkeiten und Fähigkeiten spiegelt sich auch in der Gestaltung der Aufgaben und Rätsel wieder, wodurch ein angenehm abwechslungsreiches Gameplay entsteht.

Der Zahn der Zeit


Dennoch merkt man Oddworld: Munch’s Oddysee sein betagtes Alter an, zumal für das Remaster auf der Nintendo Switch keine inhaltlichen oder spielmechanischen Änderungen unternommen wurden. Puristen wird das vielleicht freuen, denn sie bekommen hier das unverfälschte Spielgefühl geboten, wie anno 2001. Löblich ist dabei die an die Nintendo Switch angepasste und deutlich höhere Auflösung, die Framerate mit ihren 60 Bildern pro Sekunden, die verbesserten Modelle der Figuren sowie die Verbesserung der Audioqualität. Und wer mit der deutschen Sprachfassung aufgewachsen ist, darf sich auch über diese freuen. In der ursprünglichen Veröffentlichung der Nintendo Switch Version fehlte diese noch, mittlerweile kann man aber ein entsprechendes Sprachpaket kostenlos aus dem Nintendo eShop runterladen.

Dennoch bleiben Unzulänglichkeiten, die der Zeit geschuldet sind. Da wäre etwa die ziemlich überladene Steuerung, an die man sich immerhin nach einer Weile gewöhnt. Mit der Kamera, die einem immer wieder einen Strich durch die Rechnung macht und tut, was sie will, ist da schon ein größerer Knackpunkt und häufiger Ausgangspunkt für Frustrationen.

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Pro
  • unterschiedliche Fähigkeiten der Protagonisten
  • amüsanter Humor
  • solides Remaster

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Kontra
  • anstrengende Kamera
  • überladene Steuerung

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Pro & Kontra

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Pro
  • unterschiedliche Fähigkeiten der Protagonisten
  • amüsanter Humor
  • solides Remaster

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Kontra
  • anstrengende Kamera
  • überladene Steuerung

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Spiel Bewertung
Singleplayer
74
74
-
Multiplayer

FAZIT

Oddworld: Munch's Oddysee ist ein netter Trip in die Vergangenheit und zu den Anfängen einer Reihe, die zwar nie den ganz großen Durchbruch erlebt hat, bei ihren Fans aber einen großen Stein im Herzen hat. Und für genau diese ist das Remaster auch gemacht. Man hat weder inhaltliche, noch spielmechansiche Anpassungen unternommen, sondern das Spielgefühl von einst konserviert und lediglich an der Technik ein bisschen geschraubt. Visuell hat sich das Spiel mit gewissen Abstrichen auch tatsächlich ganz gut gehalten, beim Gameplay und einigen Dingen, die heute einfach eleganter gelöst werden, wie etwa die Kamera, muss man dennoch Abstriche machen.

- Von  Adrian

Nintendo Switch

Oddworld Munch's Oddysee REVIEW

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