Oddworld: Abe’s Oddysee New ‘n’ Tasty (Nintendo Switch) REVIEW

Es ist schon 22 Jahre her, seit ich meine erste Begegnung mit dem außerirdischen Abe hatte. Doch dies geschah nicht etwa auf der PlayStation 1, sondern im Musikvideo von Music Instructor und dem Titel „Get Freaky“. Abe hat es aber geschafft, sich dank mehrerer HD-Portierungen in die Gegenwart zurück zu kämpfen. Jüngst ist Oddworld: Munch’s Oddysee auf der Nintendo Switch erschienen. Nun folgt Oddworld: Abe’s Oddysee New ‘n’ Tasty, an welches ich mich ohne jedwedes Vorwissen gewagt habe. Hierbei handelt es sich um ein Remake von Oddworld: Abe’s Oddysee, welches 1997 sein Debüt gab.

Abe der Retter

Im Fokus steht der vorhin erwähnte Abe, der zum Volk der Mudokaner gehört. Man kann sein Leben nicht gerade als spannend oder herausragend bezeichnen, wenngleich sich dies bald ändern wird. Eigentlich ist der gute Abe Arbeiter in einer Fleischfabrik, der aber so langsam der eigentliche Rohstoff ausgeht. Und wie es auch immer passierte, entschieden sich die Manager dieser Fabrik dafür, ihre eigenen Arbeiter als Fleischersatz zu verwenden. Abe, der davon Wind bekommt, stellt sich nun der Aufgabe, aus diesem Horror-Szenario zu entkommen und gleichzeitig seine Kollegen zu retten.

Das Abenteuer um die Rettung wie Flucht der Mudokaner wird weiterhin als 2D-Plattformer erzählt. Was zuvor von Abschnitt zu Abschnitt führte, ist nun ein weicher Side-Scroller, der an mehr Dynamik gewinnt. Dynamisch ist auch Abe, zumindest, wenn es um das Schleichen, Rennen oder Rollen geht. Und mit diesen doch recht gängigen Talenten müsst ihr versuchen, so viele Kollegen wie nur möglich aus der Gefangenschaft zu befreien.

Abe in Gefahr

So pirscht sich euer Hauptprotagonist langsam voran und behält die Wachen im Auge, die zugleich bewaffnet sind und schnell kurzen Prozess machen. Also heißt es, langsam vordringen und keinen falschen Schritt machen. Schnell fallen Hebel auf, die bei Betätigung verschiedene Szenarien auslösen. Mal wird eine Stromwand erschlossen, mal eine Fallgrube ausgelöst. Mit dem richtigen Timing könnt ihr euch so Gegnern entledigen. Leider meint es nicht jeder Hebel gut mit euch. Einige vergreifen sich mit ihrer Aktivierung lieber an eure Schützlinge und lassen auf einer gut verteilten Tafel ein Todesopfer aufblenden.

Natürlich müsst ihr euch nicht unmittelbar in Gefahr begeben und könnt einfach an den zumeist schlafenden Wachen vorbeischleichen. Ziel ist es aber, so viele Mudokaner wie nur möglich zu befreien. Ihr braucht aber nicht befürchten, diese nun durch alle Areale durchschleusen zu müssen. Stattdessen gibt es eine Art Tor in dichten Abständen, mit deren Aktivierung durch Abe ein Portal zur Flucht entsteht.

Um unbeschadet das Teilziel zu erreichen, könnt ihr eure Kollegen nicht nur zum Hinterherlaufen animieren, sondern ihnen genauso mitteilen, dass sie lieber stehenbleiben sollten. Das kann so manche Gefahrensituation entschärfen.

Die Fabrik der Hölle

Dadurch könnt ihr immer in kleineren Abschnitten die Arbeiter retten und euch direkt danach wieder auf den nächsten Schauplatz konzentrieren. Dies erweist sich auch als praktisch, denn natürlich wird es mit immer tieferen Vordringen in der Fabrik nicht einfacher. Wenn es dann nahezu unmöglich erscheint, die Kameraden oder sich selbst zu retten, verfügt Abe noch über ein paar Tricks, die nur gelegentlich anwendbar sind.

Sofern er ein entsprechendes Areal findet, kann Abe ein paar Handgranaten einsammeln. Doch es sei gesagt, dass diese für alle Seiten gefährlich werden können, wenn die Physik des Wurfes nicht richtig eingeschätzt wird.

Zum anderen kann Abe in Oddworld: Abe’s Oddysee New ‘n’ Tasty an einigen erforderlichen Stellen die Kontrolle der Wachen übernehmen. Dadurch verfügt er gleichzeitig über eine Feuerwaffe und kann andere Soldaten ausschalten, die nichts von der Übernahme ahnen.

Des Weiteren heißt es oft, Springen oder Rennen, um Hindernissen zu entkommen und nicht selbst Opfer dieser gefährlichen Fabrik zu werden. Insbesondere versteckte Gefahren werden schnell unterschätzt und können Abs Unterfangen schnell einem unglücklichen Ende zuführen. Dafür sind die Checkpoints sehr dicht verteilt, was einen virtuellen Exitus nicht unbedingt frustrierend macht.

Technik

Die HD-Portierung der Nintendo Switch ist identisch mit den vorangegangenen Umsetzungen. Das heißt, ihr bekommt dieselbe Version wie auf PlayStation 4 oder Xbox One. Dies bedeutet natürlich, scharfe Optik, die in allen Belangen überarbeitet wurde, dafür aber keine Nutzung des Touchscreens. Gerade im Menü wäre dies eine schöne Möglichkeit gewesen, um schneller zum Schnellladepunkt zu kommen. Den optischen Aspekten schadet dies aber nicht. Das Spiel mit Licht und Schatten sowie die flüssigen Animationen wissen zu entzücken.

Soundtechnisch geben sich die Fabrikgeräusche in den Vordergrund. Das macht das Abenteuer authentischer. Zudem begleitet eine fiktive Sprache die Interaktion der Mudokaner. Englische oder deutsche Lokalisationen sind nur in Textform enthalten.

Wirklich interessant ist aber die Steuerung, die 1997 so manches graues Haar auf das Haupt einiger Spieler wie Spielerinnen zurückließ. Die Bewegungen waren schwerfällig und nicht immer korrekt in der Umsetzung. Das ist teilweise in Oddworld: Abe’s Oddysee New ‘n’ Tasty nicht komplett behoben worden. Die Umsetzung mancher Befehle wirkt etwas zeitversetzt. Wirklich nachteilig kann es aber werden, wenn Abe sich an Plattformen hochhangeln möchte. Dies wird mit dem linken Thumbstick befehligt, in dem man ihn nach oben drückt. Gleichzeitig wird die normale Bewegung aber ebenfalls darüber ausgeübt, wie gehen oder rollen. So passiert es nicht selten, dass Abe lieber eine neue Plattform einnimmt, statt weiterzugehen. Oder bei einer Flucht eher an der Plattform vorbeirennt, statt sich daran hochzuhangeln. Das passiert leider zu oft, sodass ich nicht selten genervt bin und lieber das Areal meiden würde. Damit ist aber die größte Schwäche des HD Remakes schon benannt.

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Pro
  • Schöne HD Aufmachung
  • Völlig anderes Spielprinzip
  • Ein gutes Spiel für Zwischendurch

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Kontra
  • Teilweise sehr schwer
  • Keine neuen Features im Gameplay

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Pro & Kontra

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Pro
  • Schöne HD Aufmachung
  • Völlig anderes Spielprinzip
  • Ein gutes Spiel für Zwischendurch

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Kontra
  • Teilweise sehr schwer
  • Keine neuen Features im Gameplay

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Spiel Bewertung
Singleplayer
75
75
Okay
-
Multiplayer

FAZIT

Die Frage, die zum Abschluss der Review bleibt, ist, ob die Nintendo Switch Version seinen Platz finden kann. Zu erwähnen ist das wirklich besondere Gameplay, da der Hauptprotagonist nahezu wehrlos bleibt. Doch genau dieses Spielprinzip wurde kaum kopiert und ist daher positiv zu betrachten. Oddworld: Abe's Oddysee New ‘n’ Tasty ist das perfekte Spiel für zwischendurch, welches ca. 8 Stunden Spielzeit beansprucht. Dennoch muss es danach nicht Beiseite gelegt werden, denn auch für Speedruns ist es die perfekte Vorlage. Leider sägt die Steuerung etwas am Spielspaß, was vermeidbar gewesen wäre. Doch mehr kann man dem Titel gar nicht weiter vorwerfen, denn auch beim Preis wird unter 30 Euro angesetzt. Und so altbackend wie der Song „Get Freaky" von Music Instructor, ist es zum Glück in keiner Faser mehr.

- Von  Rena

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