Monster Hunter 4 Ultimate REVIEW

Nach längerer Abstinenz kehrte die Monster Hunter Reihe zurück auf den Nintendo 3DS und entlockte den Fans und RPG-Freunden wieder unzählige Stunden ihrer Zeit. Und auch Monster Hunter 4 Ultimate bleibt dem gängigen Prinzip der Reihe treu und erlaubt euch zu beginn, einen Charakter ganz nach den eigenen Vorstellungen zu erschaffen. Doch noch, bevor ihr die große Jagd eröffnen dürft, findet ihr euch auf einem Schiff wieder, auf dem ihr die ersten Kommandos erlernt. Nicht ferner wird die recht dünne Story fortgesetzt und katapultiert euch in ein Dorf, dessen Randgebiet mit dutzenden Gefahren bestückt ist. Zur Eingewöhnung geht es aber auch jetzt noch nicht auf einen Streifzug gegen all die Monster, sondern ihr werdet von den Dorfbewohnern beauftragt, Tränke zu mischen, Fleisch zu grillen, oder Gegenstände zu sammeln. Sind die kleinen Missionen zur Zufriedenheit er Auftraggeber erfüllt, bekommt ihr eure erste richtige Quest, die die Jagd in den Hauptfokus stellt.

Und los geht’s – wieder einmal

Mit noch leichtem Arsenal geht es den ersten ordentlichen Auftrag entgegen, der euch nun das wirkliche Ziel näher bringt. Dabei landet ihr in einem Lager, welches mit einer Truhe bestückt ist, in dem wichtige Utensilien herausgenommen werden können. Danach geht es sogleich ins erste Gebiet, jenes ihr nach belieben erkunden könnt. Dabei stellen sich euch nicht selten kleinere Gegner in den Weg, die ihr mit euren Klingen ausmerzen könnt. Nachdem das Monster leblos am Boden liegt, kommt das eigentliche Prinzip der Monster Hunter Serie zum Tragen, denn es wird euch erlaubt, wertvolle Innereien und andere Teile zu entnehmen. Klauen, Schuppen, Schnäbel oder andere Dinge, die einstig zum Monster gehören, wandern umgehend in eurem Gepäck. Auch Erze sowie Pflanzen bleiben von eurer Sammelwut nicht verschont und können allesamt mitgenommen werden, bis der Platz im Rucksack es nicht mehr hergibt.

Dies ist ferner auch nicht unwichtig, denn gerade aus den Komponenten der verschiedenen Monster könnt ihr neue Waffen und Rüstungsgegenstände schmieden lassen. Habt ihr die geforderte Anzahl gewisser Teile vorrätig, dürft ihr dem Schmied einen Auftrag erteilen. Und die Schmiedekunst ist alles andere als unwichtig, denn mit den immer stärkeren Gegnern, muss auch euer Rumpf, der Kopf, die Arme sowie Beine bestmöglich geschützt werden. Im Verlaufe des Spieles und mit immer mehr erfüllter Missionen wird auch das Repertoire des Schmiedes größer und erwehrt auch, bereits im Besitz befindliche Gegenstände zu verbessern. Der Schmid bietet zusätzlich dutzende Waffen aus verschiedenen Typen. Man kann aus Zweihandwaffen wählen, Äxte, Schwertern, Bogen, Horn, Armbrust und einige mehr. Je nachdem für welche Waffe man sich entscheidet, verlangsamt sich euer Jäger. Trägt der tapfere Recke ein Schwert bei sich, dass größer ist als er selbst, sind die Angriffe zwar mächtig, jedoch das Ausweichen wirkt schleppender. Im Gegenzug kann man sich auch für leichte Waffen entscheiden, die dann aber nur wenig Schaden anrichten und euch zwingen, länger die Monster zu bearbeiten.

Vorsicht, freilaufe Monster

In neuem Gewand und Waffe geht es zurück ins Szenario, welches in mehrere Gebiete unterteilt ist. Und nun wird es erst richtig interessant, denn ihr dürft die große Jagd beginnen und all das Anwenden, was ihr bis dato gelernt habt. Die riesigen Bestien, die oft in Echsenform auftrumpfen, werden es euch auch nicht so leicht machen, wie die kleineren Gegner, die gerne in Gruppen auf euch losgehen. Sie schlagen mit ihrem Schweif, beißen, kratzen, fauchen oder vergiften euch gar, wenn ihr ihnen diese Chance zuteilwerden lasst. Wer nun die Waffe nimmt und auf den Gegner zurennt, ohne jedwede Taktik entwickelt zu haben, ist meist schon dem Ende geweiht. Ihr müsst lernen auszuweichen und Schwachstellen in kürzester Zeit zu entdecken. Wer also gezielte Schläge auf dem Kopf des Monster landet, wird schneller mit einem Sieg belohnt, als bei orientierungslosen Kampfhandlungen. Zu erwähnen bleibt jedoch, dass diese Ausgangsposition um einiges gefährlicher ist und ebenso von der jeweiligen Bestie ausgenutzt wird.

Ist das Untier mit einigen Treffern versehen, tritt es nicht selten die Flucht an. Das heißt, ihr müsst durch die Gebiete wandern, um den neuen Aufenthaltsort zu finden und eure Jagd fortzusetzen. Dadurch steckt sich aber auch die benötigte Zeit, die euch leider nicht endlos zur Verfügung steht. Für jede Quest sind 50 Minuten angesetzt, die nach Ablaufen auch ein Scheitern für euch einläuten. Und auch wenn die Zeit im ersten Moment recht großzügig wirkt, ist sie in manchen Schlachten knapp bemessen und wird nahezu komplett ausgereizt. Glücklicherweise kann man einige Tricks anwenden und zum Beispiel den Gegner mit einen Farbball markieren, dessen Position nun auf dem Touchscreen des Nintendo 3DS zu erspähen ist.

Das Ende eines Auftrages kann aber ebenso zustande kommen, wenn ihr 3 Niederlagen hintereinander erleidet. Das heißt, werdet ihr dreimal bezwungen und eure Lebensenergie sinkt auf null, werdet ihr ins Lager zurück befördert, welches gleichzeitig als Ausgangspunkt fungiert. Um die Chancen zu steigern, stellt euch Monster Hunter 4 Ultimate wie schon seine Vorgänger, einige Fallen zur Verfügung. Auch Tränke zur Steigerung von Lebensenergie und Ausdauer verwehrt man euch nicht. Was die Truhe nicht hergibt, darf auch vorab schon eingekauft werden. Denn für siegreiche Missionen rollt der Rubel und mit diesem könnt ihr dann wieder in verschiedene Utensilien investieren.

 

Drumherum

Und auch wenn ihr der mit Lob überschüttete Jäger im Dorf seid, müsst ihr nicht alleine jagen. Ferner bekommt ihr einen Helfer an eure Seite gestellt, der immer ein Auge auf euch hat. Dieser dient im unerbittlichen Kampf gegen diverse Kreaturen auch ein gutes Maß an Ablenkung, denn leider werdet ihr nach einigen erfolgreichen Treffern auch eure Waffe schärfen müssen. Nachdem ihr eine ruhige Ecke geebnet habt, setzt ihr den Wetzstein ein, um euer Arsenal wieder zu neuer Stärke zu verhelfen und besser durch die Panzerung eurer Gegner zu dringen.

Abseits der wilden Jagd bietet Monster Hunter 4 Ultimate aber noch so viel mehr, was über Stunden bei Laune hält. Wie wäre es denn, die Zeit mit Angeln zu verbringen, Käfer einzufangen oder verschiedenen Utensilien zu kombinieren, um daraus etwas Wertvolles zu schaffen.

Eine starke Verbesserung gegenüber Monster Hunter 3 Ultimate gibt es, denn nun findet auch ein Online-Modus auf dem Nintendo 3DS Anwendung. Ihr könnt also nicht nur lokal mit Freunden auf die Jagd gehen, sondern weltweit nach Gleichgesinnten suchen. Dabei ist Teamwork das Maß aller Dinge. Und es dürfen gleich vier Jäger das Schlachtfeld ebnen, um gemeinsam den größten Bestien Einhalt zu gebieten. Und zu tun gibt es genug, denn mehrere Missionen erwarten Online oder Lokal auf euch und eure Jäger. Einziger Kritikpunkt ist die fehlende Voice-Chat Funktion, die schon in Spielen wie Heroes of Ruin Anwendung fand und sogar in der Wii U-Version von Monster Hunter 3 Ultimate Anklang fand. Absprachen während des Kampfes gegen riesige Untiere bleiben daher leider verwehrt.

Unter der Panzerung

Schon die ersten Spielminuten zeigen, was alles auf dem Nintendo 3DS möglich ist. Mit einer sehr detaillierten und liebevoll gestalteten Optik, ist Monster Hunter 4 Ultimate eines der schönsten Spiele für den Handhelden. Weiche Animationen des Jägers und ein imposantes Auftreten der Monster, werden von tollen Schauplätzen ergänzt. Und zu sehen gibt es einiges, denn diesmal ist nicht nur ein Dorf der Sammelplatz für eure Taten. Aufgelockert werden die Parts mit kurzen aber wundervollen Cutscenes, die das Spiel bestmöglich bereichern und in einer tollen Auflösung dargeboten werden. Gepaart ist diese Optik mit einem schonen dreidimensionalen Tiefeneffekt, der sogar noch die Texturen optisch verfeinert.

Der Sound bietet alle möglichen Facetten. Meist geht es ruhig und besinnlich zu, doch trefft ihr auf eines der Monster, ändert sich die Tonlage ins aggressive und die Musik wird schneller und klangvoller. Viele Geräusche und Effekte sind akustisch vom Vorgänger übernommen und läuten sofort wieder Erinnerungen ein, sofern dieser bekannt ist. An einer Sprachausgabe wird abermals gespart und so die Dialoge in deutscher Textform vorgetragen. Und gerade Anfänger sollten die Texte gut verfolgen, da sie nicht selten auf Möglichkeiten und Grundlagen von Monster Hunter 4 Ultimate eingehen.

Die Steuerung ist abermals fordernd. Wer bereits Erfahrung mit der Serie hat, findet schnell ins Spielprinzip rein. Neulinge werden anfänglich sicherlich überfordert sein, denn nicht selten sind Buttons doppelt vergeben. Einige Elemente sind glücklicherweise auch auf dem Touchscreen des Nintendo 3DS abgelegt, wie zum Beispiel das Nachjustieren der Perspektive. Um erfolgreich ein Monster zur Strecke zu bringen, wird es nicht selten nötig werden, die Kamera in den richtigen Winkel zu drehen. Mit einem Circle-Pad-Pro erleichtert sich diese Möglichkeit zwar, dieses liegt dem Umfang des Spieles jedoch nicht bei. Löblich ist hingegen, dass der New Nintendo 3DS auf diese Steuerung via C-Stick geeicht ist und so die Anpassung kinderleicht vonstattengeht.

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Spiel Bewertung
Singleplayer
83
86
Gut
88
Multiplayer

FAZIT

Die Monster Hunter Reihe scheidet die Geister unter den Videospielfans. Die einen lieben es und die anderen verstehen nicht warum. Doch jene die Gefallen an dem Spiel finden, so wie auch ich, werden eine tolle Welt erleben, die euren Erkundungsdrang fordern wird. Mit Taktik und Raffinesse erlegt ihr die größten Bestien und macht euch schnell einen Namen. Der japanische Flair wurde selbstverständlich auch in Monster Hunter 4 Ultimate beibehalten und rundet das Abenteuer perfekt ab, das Spielstunden im dreistelligen Bereich für Beschäftigung sorgt. Wer also Rollenspiele mag, kommt um das Rollenspiel nicht herum.

- Von  Rena

Nintendo 3DS

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