Kill It With Fire REVIEW

Dieses Mal haben wir uns für euch wieder in der Indie-Ecke herumgetrieben und Kill it with Fire näher angesehen. Darin dreht sich alles um eine essenzielle Angst vieler Menschen: Spinnen, sowie deren effektive Vernichtung. In erster Linie mit Feuer natürlich. Was die Spinnenjagd so unterhaltsam macht und wieso Kill it with Fire ein Underdog im Indie-Genre ist, klären wir in unserem Review.

Eines Tages waren da Spinnen…

Dabei beginnt das Abenteuer ganz unscheinbar. In einer Kleinstadt ist eine Spinneninvasion ausgebrochen. Der Ort ist menschenleer. Warum das so ist, bleibt weiterhin schleierhaft. Um die Plage zu beenden, wird man nun als qualifizierter Kammerjäger darauf angesetzt, die Krabbeltierchen zu beseitigen. Mit viel Mut im Gepäck macht man sich auf, die Welt wieder einmal von dem Bösen zu befreien.

Was auf den ersten Blick recht ernst wirkt, entpuppt sich schon innerhalb der ersten Minuten als charmantes Indie Game mit einem gewissen Trash-Faktor. Wenn man einen Raum voller Spinnen betritt, muss man unweigerlich an Kultstreifen wie Snakes on a Plane oder dergleichen denken. Tatsächlich schlägt der Titel aber eher die Richtung eines I’m Bread oder Thief Simulators ein. Casey Donnellan versucht nämlich, mit jeder Menge Humor an das Thema Spinnenphobie heranzugehen und daraus ein – destroy all spiders – zu machen.

Das ist dem Entwickler, der das Projekt fast im Alleingang umgesetzt hat, sehr gut gelungen. Man bekommt hier wirklich eine lustige kurze Weltuntergangs-Geschichte präsentiert, die den Balance-Akt zwischen Humor, Ernsthaftigkeit und Trash sehr gut meistert. Natürlich stellt man sich in der von Spinnen eingenommenen Welt immer die Frage, wo die Menschheit abgeblieben ist. Vielleicht wurde die Bevölkerung von ihnen ausgelöscht oder die Spinnen sind in Wahrheit überhaupt keine Spinnen.

… und dann war da Feuer

Doch was steckt nun spielerisch in Kill it with Fire? Im Prinzip ein stark vereinfachter Shooter. Am Anfang startet man, mit einem Klemmbrett bewaffnet, in die erste von Spinnen überrannte Wohnung. Dieses Klemmbrett hat zwei Funktionen. Erstens lassen sich damit sehr gut Spinnen zerquetschen und zweitens zeigt es die aktuellen Ziele an. Doch Spinnen mit einem Klemmbrett zu erschlagen hat zwar seinen Reiz, wird über kurz oder lang aber langweilig. Deshalb bekommt man in jedem Szenario sehr kreative Ziele, wie etwa drei Spinnen mit herumliegenden Gegenständen zu erledigen oder zwei von ihnen zeitgleich zu eliminieren.

Kill it with Fire würde seinem Namen aber kaum gerecht werden, wenn da nicht auch Feuer im Spiel wäre. So findet man in den unterschiedlichen Levels diverse Nahkampfwaffen und Schießeisen, welche die Spinnenjagd erheblich erleichtern. Etwa einen Flammenwerfer, einen Rasentrimmer oder C4 Sprengstoff. Sobald diese einmal freigeschaltet wurden, kann man sein Arsenal auch in andere Level mitnehmen und den kleinen Krabbeltierchen noch effektiver an den Kragen gehen.

Die Ziele der einzelnen Szenarien sind sehr klar definiert, lassen aber auch immer ausreichend Platz für Kreativität. Es macht einfach Spaß, die kleinen Viecher auf unterschiedlichste Arten ins Jenseits zu befördern. Neben der gemeinen „schwarzen Spinne“ gibt es dabei auch welche, die nach ihrem Tod in kleinere Spinnen zerspringen. Oder man läuft sogenannten Explosivspinnen über den Weg. Und radioaktive Spinnen können sogar bereits eliminierte Arachniden wiederbeleben.

Das Schwierigste an der Jagd ist oft die Suche nach der Beute. Glücklicherweise verfügt man als erfahrener Kammerjäger über ein sogenanntes Spinnenradar, das sich upgraden lässt und diverse Informationen wie Position oder Gattung anzeigen kann. Top ausgerüstet kämpft man sich so durch insgesamt acht ziemlich abwechslungsreiche Szenarien, die allesamt sehr lustige Herausforderungen bieten. Man brennt, schießt und trimmt man sich seinen Weg durch diverse Levels, immer auf der Suche nach versteckten Extras.

Zu wenig Endgame und Warnung für Spinnenphobiker

Trotz der tollen Unterhaltung gibt es am Ende ein Problem. Nach gut drei Stunden laufen nämlich schon die Credits über den Bildschirm und die Spinnenjagd ist auch schon wieder vorbei. Wer dann noch immer nicht genug hat, kann sich an die Spider Gauntlets wagen, die in jedem Level verfügbar sind. Dabei handelt es sich um extra knackige Herausforderungen, für die man jeweils maximal eine Minute Zeit hat. So muss man zum Beispiel zehn Spinnen innerhalb von 60 Sekunden mit einer bestimmen Waffe töten. Als Belohnung für diese Challenges darf man sich über spezielle Upgrades und Waffen freuen. Besonders fleißige Spieler können sogar ein alternatives Ende freischalten.

An dieser Stelle möchten wir eine Warnung für die Spinnenphobiker unter euch aussprechen. Kill it with Fire lebt von der Spinnenjagd und das könnte für Personen, die extreme Angst vor den Tieren haben, sehr unangenehm werden. Auf der Steam-Seite und in Discord wurde von vereinzelten Erfahrungen berichtet, in denen die Spieler den Titel aufgrund ihrer Phobie nicht spielen können und das Game bereits nach wenigen Minuten abbrechen mussten. Der Entwickler ließ im offiziellen Discord daraufhin anklingen, dass er an einer Möglichkeit arbeitet, Kill it with Fire auch dieser Gruppe zugänglich zu machen. Glücklicherweise kann man Spiele, die man über Steam erworben hat, problemlos zurückgeben, wenn man diese weniger als zwei Stunden gespielt hat.

Weiter arbeitet der Entwickler gerade daran, den Langzeitspielspaß zu erhöhen. Vielleicht dürfen wir uns ja schon bald über neue Inhalte, einen Endlosmodus oder sogar prozedural generierte Levels freuen. Wir hätten uns außerdem gewünscht, dass die Abschnitte verschiedener Ebenen stärker zusammenhängen oder zumindest etwas weitläufiger wären.

Technik

Technisch darf man von Kill it with Fire nicht zu viel erwarten. Immerhin arbeitete lediglich eine einzelne Person Vollzeit an dem kleinen Indietitel. Was man bekommt, ist eine relativ simple, aber überaus charmante Comic-Optik mit minimalistischen Texturen, aber einer soliden Beleuchtung. Außerdem wirbt der Entwickler mit einer realistischen Feuerphysik, um dem Namen gerecht zu werden. Diese wurde gut umgesetzt. Gerade die Levels unterscheiden sich optisch recht stark, was positiv auffällt. Und auch die einzelnen Spinnenarten wurden sehr farbenfroh gestaltet.

Der Soundtrack wechselt je nach Situation zwischen sehr entspannt und leicht angeregt. Besonders actiongeladen wird er, wenn man die besagten Gauntlet Challenges aktiviert. Dann darf man sich auf Instrumental-Metal freuen. Wirklich erstklassig fallen die Geräusche der Spinnen aus. Hierzu wurde laut dem Entwickler ein eigenes Team angeheuert, das intensiv an der Soundkulisse gearbeitet hat. So sollen bereits alleine die Krabbelgeräusche der Spinnen eine besondere Spannung erzeugen. Das ist vorzüglich gelungen und lässt Gänsehaut aufkommen. Man kann die Tierchen oft sogar akustisch orten und ekelt sich schon bei der Annäherung. Auf eine Sprachausgabe wurde verzichtet, denn vermutlich hätten die Sprecher zu viel vom Budget verschlungen. Immerhin gibt es englische sowie deutsche Bildschirmtexte, die weitestgehend solide übersetzt wurden.

In Hinblick auf die Performance sind Indietitel oftmals ein Glücksspiel, so auch Kill it with Fire. Während viele Spieler überaus zufrieden mit der allgemeinen Leistung sind, kam es während unseres Tests hin und wieder zu kleinen Problemen. So stürzte das Game manchmal ab und wenn auf dem Monitor etwas mehr los war, ging die Framerate gerne mal in den Keller. Abhilfe schaffte bei letzterem das Reduzieren der Grafikdetails, aber nur geringfügig. Insgesamt kam es aber zu keinen Fehlern, Bugs oder Problemen, die den Spielfortschritt längerfristig aufgehalten hätten.

Weiter positiv anzumerken ist die gute Kommunikation des Entwicklers mit der Community. Casey Donnellan setzte sich besonders in den Tagen nach dem Release mit den Spielern auseinander. Er arbeite an Bugfixes und antwortete persönlich auf Verbesserungsvorschläge oder Fragen. So muss ein Indie-Projekt aussehen.

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Pro
  • Spinnen
  • Feuer
  • Einfaches Gameplay
  • Indie-Charme
  • Alternatives Ende

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Kontra
  • Spinnen
  • Kurze Spielzeit
  • Leichte Performance-Probleme

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Pro & Kontra

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Pro
  • Spinnen
  • Feuer
  • Einfaches Gameplay
  • Indie-Charme
  • Alternatives Ende

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Kontra
  • Spinnen
  • Kurze Spielzeit
  • Leichte Performance-Probleme

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Spiel Bewertung
Singleplayer
75
75
Okay
-
Multiplayer

FAZIT

Kill it with Fire ist ein wahrer Underdog im Indie-Genre. Es macht mehr Spaß als erwartet, die vielen Spinnen auf unterschiedlichste Arten auszuradieren. Vorzugsweise natürlich mit Feuer, das ist klar. Wer nicht gerade eine extreme Spinnenphobie hat oder versuchen möchte, diese zu heilen, kann durchaus einen Blick wagen. Das Gameplay ist simpel, die Story mit sehr viel Humor verpackt und man bekommt diesen typischen Indie-Charme, der dieses Genre so großartig macht. Leider fällt Kill it with Fire mit nur wenigen Stunden Spielzeit sehr kurz aus und Langzeitmotivation in Form eines Endlosmodus gibt es (derzeit) nicht. Für alle, die sich für das Konzept der Spinnenjagd begeistern können und keinen Triple-A Titel erwarten, kann sich Kill it with Fire als Indie-Perle für einen Abend durchaus lohnen.

- Von  Fabian

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