Injustice 2 REVIEW

Endlich ist es soweit, Injustice geht verdient in die zweite Runde und bringt neben den bekannten Superhelden und Schurken, einige Neuzugänge mit, die im ersten Ableger noch nicht mitmischen durften. Gleichzeitig verzichtet das Beat’em up jedoch auch auf einige Charaktere, die noch im Erstlingswerk mit von der Partie waren. So werden unter anderem Lex Luther, Killer Frost, Nightwing und Deathstroke gegen Supergirl, Captain Cold, Blue Beetle  und viele mehr eingetauscht. Das Spielprinzip bleibt aber unverändert und offenbart wieder recht schnell den Stil der NetherRealm Studios sowie Ed Boon.

Helden gegen Helden

Die Geschichte von Injustice 2 setzt grob dort an, wo „Injustice: Götter unter uns“ aufgehört hat. Der Zwist zwischen Superman und Batman ist noch lange nicht beendet, denn der Mann aus Stahl ist zu weit gegangen. Was einst mit Gerechtigkeit und nie mit Rache beendet wurde, hat nun für Superman keinen Wert mehr und er verzeichnet sein ersten Mord. Einen Mord, den er damit begründet, die Welt vor unberechenbaren Personen zu schützen. Und all das, weil er selbst zur Marionette wurde und seiner schwangeren Frau Lois das Leben nahm. Batman, der selbst einst tragische Verluste erlitten hat, kann sich dieser Ideologie aber nicht anschließen und stellt sich gegen Superman und seinen Verbündeten. Glücklicherweise schafft der dunkle Ritter es ebenso, einige Helden und sogar Schurken um sich zu versammeln, um dem Wahnsinn, den Superman verfolgt, ein Ende zu setzen.

Dementsprechend sind die Zweikämpfe wieder in eine spannende Story gepackt, die locker mit dem ersten Teil mithalten kann. Als Besonderheit wird es diesmal gar ermöglicht, die Geschichte etwas zu lenken und somit verschiedene Ausgänge zu erleben. Dies gestaltet sich unter anderem darin, dass ihr in bestimmten Kämpfen zwischen zwei Charakteren wählen könnt. Dies steigert gleichzeitig den Wiederspielwert des Story-Modus.

Neue Götter unter uns

Injustice 2 ist wie der Vorgänger ein Beat’em up, das sich stark an der Mortal Kombat Reihe orientiert, die Brutalität aber weniger in den Fokus stellt. In den verschiedenen Spielmodis wird es euch nun ermöglicht, einen Charakter auszuwählen und ihn gegen einen Kontrahenten im Zweikampf antreten zu lassen. Wie bereits im Story-Modus, ist es selbstverständlich euer Ziel, als Sieger vom Platz zu gehen.

Das Mortal Kombat Prinzip verdeutlicht sich recht schnell, denn die Kämpfe laufen zügig ab und die Superhelden, wie auch Schurken besitzen neben den normalen Angriffen noch einige besondere Spezialattacken. Mit leichten und flüssigen Tastenkombinationen treibt ihr den Gegnern Schweißperlen ins Gesicht und zieht ihnen schnell einiges an Lebensenergie ab, sofern die Attacke nicht geblockt wird.

Zu den Massen an Superattacken gesellen sich weitere Methoden hinzu, die Kräfte untereinander zu messen. So wird beispielsweise mit der Einleitung einer gewissen Befehlseingabe, ein Konflikt hervorgerufen. Wer diesen siegreich beenden möchte, muss ähnlich der Quick-Time-Events in einem sehr kurzen Zeitintervall eingeblendete Buttons drücken. Wem dies gelingt, kann dem Gegner Lebensenergie streitig machen oder sogar eigene Gesundheit zurückgewinnen. Damit aber noch nicht genug an Variationen. Haut ihr euer Gegenüber zum Beispiel gegen eine Wand, kann diese sogar durchbrochen werden und ihr schleudert ihn mit mehreren Tritten und Schlägen bis auf den nächsten Schauplatz.

Des Weiteren lässt sich wie bereits im Vorgänger, die Umgebung mit in das Beat’em’up einbeziehen. So greifen die starken Helden und Schurken nach Autos, Motorrädern oder Steuerkonsolen und werfen diese auf den Kontrahenten. Die etwas schwächeren Spielfiguren nutzen selbige Gegenstände eher als Sprungbrett, um sich hinter den Gegnern zu manövrieren und schnell einen Gegenschlag auszuführen. Allgemein bleibt Injustice 2 sehr fair, denn nicht die Stärke alleine entscheidet über Sieg oder Niederlage im Match. Die starken Charaktere sind zumeist langsam und führen Angriffe mit einer leichten Verzögerung aus. Die schwächeren Helden und Schurken sind hingegen relativ flink und entfliehen schnell aus verhängnisvollen Situationen. Dafür ist ihre Schlagkraft und Abwehr deutlich minimiert, was bedeutet, mehr Treffer landen zu müssen, um einen Sieg zu garantieren. Steckt ihr hingegen unfreiwillig viel ein, füllt sich eine Anzeige, die später eine ultimative Attacke auslöst. Aktiviert ihr sie und packt den Gegner, geht es richtig in die Vollen. So fliegt Superman mit seinem Kontrahenten erst einmal in ungeahnte Höhen, um ihn ferner mit voller Wucht auf die Erde zurückzuschleudern. Flash verschleppt seinen Gegner hingegen gleich durch die Zeit und wirft ihn unter anderem gegen einen Dinosaurier. Neben der optischen Raffinesse bieten diese besonderen Attacken aber einen hohen Energieverlust des Gegner, was manchen Ausgang beeinflusst.

Multiversum und Multiplayer

Wer sich ein wenig mit dem DC Univerum beschäftigt, hat sicher schon etwas von den Multiversum gehört. Gerade in aktuellen Serien wie The Flash allgegenwärtig, handelt es sich um Parallelwelten, die ebenso mit Superhelden und Schurken bestückt sind. In der Modi stehen verschiedene Planeten zur Auswahl, auf denen ihr gegen eine Vorauswahl an Charakteren antreten müsst. Dies ist vergleichbar mit den Türmen aus Mortal Kombat und bietet neben diversen Herausforderungen, hin und wieder einige Einschränkungen in der Charakterauswahl. Zudem werden anfänglich nicht alle Planeten verfügbar sein und können erst mit bestimmten Voraussetzungen, wie einer hohen Charakterstufe, freigegeben werden. Um noch mehr Abwechslung ins Multiversum zu bringen, bekommt ihr sogar in einigen Welten einen Helfer an die Seite gestellt, der eingeschränkt gerufen werden kann und sich gegen euren Kontrahenten richtet. Um die Langzeitmotivation nicht abklingen zu lassen, verändert sich das Multiversum täglich und bietet unter anderem eine neue Reihenfolge an Gegnern. Zudem erwirkt ihr mit einem Sieg Motherboxen, die weitere Geschenke für euch bereithalten.

Zu dem Multiversum und dem Story-Modus, gesellt sich der Multiplayer von Injustice 2 als ein wichtiger Bestandteil des Prüglers hinzu. Neben dem lokalen Multiplayer, darf auch die Online-Variante nicht fehlen. In meiner getesteten Xbox One Version darf ich ohne zusätzliche Kosten in die Matches eintauchen und bekomme sogleich das Spielniveau der Gegner angezeigt. Das heißt, das Spiel wertet mir prozentual aus, wie hoch meine Chancen auf einen Sieg sind. Sofern dann auch das Match gewonnen wird, steigt man in den Ranglisten auf und kann so zum gefürchteten Spieler werden. Wer eine besonders gute Quote von Siegen zu Niederlagen aufweist, sollte sich ferner einer Guilde anschließen. Hier kann man gemeinsam mit anderen Mitgliedern Pokale erspielen und sich immer weiter nach oben kämpfen.

Darf es mehr sein?

Im Online- wie Offline-Modus wird jeder Sieg, aber auch jede Niederlage ausgewertet. Egal wie der Ausgang des Matches ist, bekommt ihr Punkte gutgeschrieben, die sich unter anderem nach dem Einsatz von Superattacken und dem Schwierigkeitsgrad ermitteln. Sind genügend Punkte eingeheimst, steigt der jeweilige Charakter in der Stufe auf. Siege können zudem mit neuen Kleidungsstücken und Rüstungsteilen belohnt werden. Diese dienen jedoch nicht nur der Optik, sondern verstärken gewisse Attribute der Spielfigur. Neue Teile können sich nämlich wiederum positiv auf euren Streifzug im Multiversum auswirken und aus mancher vorherbestimmten Niederlage, doch noch einen Sieg wandeln.

Gleichzeitig spielt ihr mit jedem Match Credits frei, die ebenso in neue Ausrüstung investiert werden dürfen und aus eurem Helden eine richtige Kriegsmaschiene machen. Natürlich muss aber nicht gleich so hoch gestapelt werden und man kann mit der Farbgebung bzw. Kostümierung der Figur ebenso einiges an Abwechslung erschaffen. So ist es zum Beispiel möglich, Flash in ein gelbes Kostüm zu stecken und ihn optisch zum Reverse Flash zu wandeln.

Technik

Wo gerade das Wort Optik gefallen ist, möchte ich auf diese sogleich eingehen. Die NetherRealms Studios haben ihre gute Qualität aus dem ersten Teil beibehalten. Ihr bekommt eine Grafik, die sich mehr an der Realität orientiert und die Figuren besonders toll ausgestaltet. Flüssige Animationen und grandiose Lichteinwirkungen geben Injustice 2 einen wundervollen Feinschliff, wie es kaum ein anderes Beat’em up auf PlayStation 4 sowie Xbox One schafft. Gleichzeitig beeindrucken die Schauplätze mit ihrer Dynamik und ihrer Detailverliebtheit. Um dem ganzen die Krone aufzusetzen, sind die Cutscence grandios eingebracht und stehen auch storytechnisch dem Vorgänger in nichts nach.

Ein Prügler lebt aber nicht nur von einer tollen Grafik, sondern genauso vom Sound. Meine lobende Haltung kann ich vollends in der Akustik fortführen – sei es die musikalische Untermalung oder die Effekte, wie Explosionen, die ständig auftrumpfen. Besonders gut gefällt mir aber die deutsche Lokalisation, die teilweise sogar Humor einfließen lässt. Gerade Sprücheklopfer wie Green Arrow schaffen es, dass aus einem Match schnell fünf oder mehr werden. Die Besonderheit in Injustice 2 ist nämlich, dass die Kämpfer immer eine persönliche Note in jeden Zweikampf einfließen lassen. So sagt Green Arrow beispielsweise zu Flash, dass er einen Pfeil mit einem Namen hätte, worauf Flash fragt, ob nur Barry draufstehen würde. In Kombination mit Black Canary, wird Green Arrow gar zum Pantoffelhelden, was recht lustige und immer wechselnde Dialoge mitbringt.

Die Steuerung bleibt dem Vorgänger treu, will aber nicht auf ein Tutorial verzichten. Die Attacken werden schnell umgesetzt und bringen eine große Flut an Variationen mit. Durch die Möglichkeiten die Umgebung in Mitleidenschaft zu ziehen, können die Kämpfe immer neu ausgeschmückt werden und erschienen nie langweilig.

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Spiel Bewertung
Singleplayer
92
93
Super
93
Multiplayer

FAZIT

Eine spannende Story, viele Optionen wie das Multiversum und ein gelungener Multiplayer sind nur drei Pfeiler des Erfolges. Mit einer tollen Optik, erstklassigen Wortgefechten und einer Steuerung, die nicht zu komplex ist, dennoch aber genügend Variationen bietet, ist Injustice 2 derzeit für mich das beste Beat'em'up auf der PlayStation 4 und der Xbox One. Zwar vermisse ich schmerzlich Figuren wie Deathstroke, Sinestro oder Lobo, dafür gibt es aber massenhaft Neuzugänge wie unter anderem Supergirl, Black Canary, Captain Cold, Firestorm, Darkseid und Blue Beetle. Und dank des SeasonPass, dürfen wir uns bald auf noch mehr Zuwachs im Kader von Injustice 2 freuen.

- Von  Rena

Playstation 4
Xbox One

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