Super Meat Boy (PlayStation 4) REVIEW

Wie oft hörte man in Kindertagen den Spruch: „mit dem Essen spielt man nicht“. Ungeachtet dessen, lassen sich die kreativen Köpfe hinter Super Meat Boy nicht davon abbringen, aus dem Stück Fleisch einen Helden zu erschaffen, den ihr steuern sollt. Selbstverständlich nicht ganz grundlos, denn seine Herzallerliebste wurde entführt. Voller Tatendrang und mit der Mission, Bandage Girl aus den Fängen von Dr. Fetus zu befreien, geht es durch 300 knallharte Level. Und dies alles erstmalig auf der PlayStation 4 und zwar von Headup Games, die zuvor schon die PC-Version als Box in den deutschen Handel brachten!

 

Durch den Fleischwolf

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Damit ihr die drei Hauptcharaktere erst einmal kennen lernt, wird die Story mit simplen, aber besonders witzigen Animationen erzählt. Kurz darauf geht es auch schon in die erste Welt – The Forest. Mit Start des ersten Levels geht es an die Grundlagen des Spieles, das euch als Ziel jeweils abverlangt, Bandage Girl zu erreichen. Da steht ihr also nun als kleines Stück Fleisch und wollt zu eurer rosafarbenen Geliebten, die an einer ganz anderen Stelle des Levels auf ihre Rettung wartet. Leider ist das Unterfangen alles andere als einfach und was noch in den Grundlagen so locker schien, wird nun auf eine knallharte Probe gestellt.

Die überschaubaren Level in Super Meat Boy sind nämlich mit Fallen überseht, die fieser nicht sein könnten. Rotierende Sägeblätter, sich auflösende Böden, Lava, Feuer, Stacheln oder tiefe Abgründe machen dem kleinen Kerl das Leben schwer. So seid nun ihr dafür auserkoren, Meat Boy heil zu seiner Dame zu steuern und dabei alle Nerven beisammen zu halten. Dies ist aber leichter gesagt als getan, denn ohne das richtige Augenmaß, korrektes Timing und ein hohes Maß an Geduld, ist das Vorhabe schier unmöglich.

Dies bedeutet nun also für euch, immer den richtigen Anlauf zu nehmen, den korrekten Absprung schaffen und geistesgegenwärtig die Wandsprünge ausführen, bevor das Sägeblätter euch in Hackfleisch verwandelt. Durch den hohen Schwierigkeitsgrad wird dies aber relativ selten auf Anhieb gelingen, sodass ihr die Level des öfteren durchstreift. Damit euch aber nicht die Geduld endgültig abhanden kommt, sind die einzelnen Schauplätze immer recht kurz gehalten und bietet auch unendlich viele Versuche an.

 

Fleisch trifft auf Monster, Fallen und Freunde….

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Monster mag nun vielleicht nicht immer der richtige Begriff sein, aber zumindest bekommt ihr es in den jeweiligen Welten mit Bossgegner zu tun, die euch regelrecht ans Fleisch wollen. Sie hetzen euch beispielsweise durch den Level, was oftmals Fehler unausweichlich macht oder sie greifen euch gar direkt an. Doch Waffen bekommt ihr keine gestellt, stattdessen heißt es wieder, mit dem richtigen Sprung zum Ziel. Dies bedeutet also um genau zu sein, eure Waffe ist wie im gesamten Spiel das Timing.

Habt ihr den Boss bezwungen, geht es Richtung Geliebter, die noch immer auf ihre Rettung verheißungsvoll wartet. Doch wie schon in den Leveln selbst, verliert Dr. Fetus keine Zeit und verschleppt sie in die nächste Welt. Und dies bedeutet zugleich, dass ein weiterer Boss vor Abschluss der neu freigelegten Welt auf euch warten wird und wieder jedwede Geduld abverlangt!

Um abseits des monströsen Schwierigkeitsgrads ein wenig den Wiederspielwert zu steigern, können durch Wiederholen des Levels neue Bestzeiten hervorgerufen werden. Wem es gelingt, die Vorgabe die jedes Areal mitbringt zu unterbieten, bekommt eine dementsprechende Benotung. Letztlich werden hier aber nur Profis ihre Freude haben, denn der Gelegenheitsspieler ist schon froh, überhaupt ein Level überlebt zu haben.

Übrigens wird durch die wiederholten Versuche auch die eigentliche Spielzeit enorm gestreckt. Doch selbst wer ein flottes Vorankommen sichern kann, bekommt noch einiges zu entdecken.  So gibt es beispielsweise versteckte Warp-Zonen, welche euch in andere Spiele warpen lassen. Und nicht nur Meat Boy muss seine Zeit den fiesen Leveln widmen. Über 16 freischalt- und spielbare Charaktere wie zum Beispiel Brownie begleiten ihn auf seinem Abenteuer und können ihm die Last von seinen Schultern nehmen.

 

Technik

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Die Welten wie The Forest, The Hospital, The Hell, Rapture und viele andere sind recht simple gestaltet und geizen mit Formen und Farben. Dies ist aber auch nicht weiter tragisch, denn das gesamte Setting nimmt sich die Retrooptik als Vorbild und erinnert an Zeiten, in denen Spieler mit nur 16 verschiedenen Farben am Monitor ausgekommen sind. Dies ist aber keinesfalls als Kritik gedacht, denn der spartanische Look setzt das wesentliche in den Fokus und passt hervorragend zum Spiel. Woran Super Meat Boy aber nicht geizt ist die Darstellung von Blut. Das kleine Stück rotes Fleisch, zieht nämlich eine blutige, rote Spur hinter sich hinterher. Diese Spur bleibt auch bei weiteren Durchgängen erhalten, sodass ihr immer im Blick habt, an welchen Stellen euch der Level jeweils ein Leben gekostet hat.

Die Sounds sind hier schon ein wenig experimentierfreudiger. So erwarten euch beispielsweise Country-Klänge, die etwas rasanter abgespielt werden, um den schnellen Spielfluss optimal zu begleiten. Allgemein setzt Super Meat Boy auf schnelle akustische Untermalung, die dem extravaganten Titel auch noch einmal die entsprechende Würze geben. Die niedlichen Animationen und Sequenzen, die gelegentlich das knallharte Spielprinzip umranden, kommen hingegen ohne Sprachausgabe zurecht und bezaubern einfach ohne Worte.

Der wohl wichtigste technische Aspekt des Spieles ist die Steuerung, denn ohne eine genaue Umsetzung der Eingabe, ist es kaum möglich, alle Level unbeschadet zu überstehen. Mittels Dual Shock Controllers ist die Eingabe sehr bequem und die Genauigkeit des Befehls perfekt uns Spiel übertragen. Es kommt nie zu Verzögerungen, sodass jedwede Fehler leider von euch selbst geschuldet sein werden. Fluchen und den Controller in die Ecke feuern bringt also nichts. 😉 Dennoch, ein hohes Reaktionsvermögen ist ebenso unabdingbar und nur Profis werden in der Lage sein, zeitnah alle Level erfolgreich abzuschließen.

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Spiel Bewertung
Singleplayer
78
78
Okay
-
Multiplayer

FAZIT

Super Meat Boy ist ein wirklich knallharter Plattformer, in dem jeder Sprung über Leben und Tod entscheidet. Durch gewisse Bonis werden zwar weitere Anreize geschaffen, Welten auch wiederholt zu spielen, die breite Masse wird aber schon glücklich sein, überhaupt bis Bandage Girl vordringen zu können. Profis haben hier aber eine Herausforderung gefunden, die lange einprägsam bleibt.

- Von  Rena

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