Splatterhouse REVIEW

Splatterhouse, ein Titel der schon recht blutig klingt und noch blutiger ist. Natürlich erwartet man bei so einem Namen kaum eine tiefgründige Erzählung und einen Meilenstein, der Jahre in den Köpfen verankert bleibt, dennoch schafft es das Spiel, nicht ganz in Vergessenheit zu geraten. Natürlich liegt dies hauptsächlich an der übertriebenen Gewaltdarstellung, die an jeder Ecke zu finden ist und harte Nerven einfordert. Aber finde ich vielleicht noch gute Worte für Splatterhouse?

Alles hat einen Grund

Das Spiel, das als Hack’n‘ Slay eingeordnet werden kann, beginnt mit einer kurzen Entführung. Der Hauptprotagonist muss dabei schmerzlich zusehen, wie seine Freundin verschleppt wird. Mit schweren Wunden gezeichnet, geht er einen Pakt mit einer geheimnisvollen Maske ein und entwickelt daraufhin übermenschliche Kräfte. Sein ganzer Körperbau verändert sich und aus dem kleinen Schwächling, wird ein gnadenloses, brutales und maskiertes Wesen. Die geheimnisvolle Maske ist dabei nicht grundlos Helfer in der Not, denn Rachegelüste treiben sie an. So verfolgen beide zusammen als ein übermächtiges Wesen, den Weg der Vergeltung und vernichten dabei alles was sich ihnen in den Weg stellt.

Das Ganze klingt ein wenig wie ein billiger Horrorfilm und ist so auch inszeniert. Aber in Form eines Spieles, wirkt das ganze Szenario einfach um Klassen besser und ist einen zweiten Blick wert. Dabei bedient sich der Charakter mehr seinen Händen als Waffen, was weitere Schockmomente einfließen lässt. Natürlich kann man bei so viel Freiheit auch gerne einmal Gegner, Gegenstände oder Waffen greifen und mithilfe dieser die eingegrenzten Schauplätze befrieden. Wenn dann aber die ganze Offensive und Defensive eher erfolglos ist und eure Lebensenergie nachlässt, hat der Antiheld einen ganz besonderen Trick im Ärmel. So obliegt ihm die Möglichkeit, Gegnern die Lebensenergie rauben und seine eigene dadurch wieder auffüllen. Unbegrenzt ist das aber leider nicht möglich, daher sollte man mit dieser Gabe nicht sorglos umgehen.

Bei den ganzen Tritten, Schlägen und Zerfetzen von Gegnern fließt selbstverständlich eine Menge Blut. Sogar auf euer Sichtfeld spritzt der ein oder andere Tropfen, mindert aber nicht die optische Wahrnehmung. Sogar der Boden ist schnell mit dem roten Lebenselixier Unterwasser gesetzt. Denn wie der Name schon vermuten lässt, geizt das Spiel nun wirklich nicht mit Blut, was mitunter der Grund ist, warum es mit einer USK von 18 Jahren versehen ist. Ansonsten darf der Zerstörungswut freien Lauf gelassen werden, denn auch die Umgebung kann mit einbezogen werden.

Harte Nerven treffen auf Spielspass

Trotz der übertriebenen Gewaltdarstellung, geht der Spielspass keineswegs verloren. Woran es liegt, kann ich nur bedingt sagen, denn theoretisch habe ich diese Art Spiele gefühlte hundert Mal gespielt. Und so viel Neues bringt Splatterhouse leider nicht mit, um sich im Kopf zu manifestieren. Aber vielleicht ist es einfach die Atmosphäre, die einem Horrorfilm recht nahe kommt, zumal die Story, die im Verlauf immer weiter an Spannung gewinnt, ebenso seinen Erfolg daran tragen könnte.

Natürlich gehört zu einem guten Hack’n’Slay auch ein mächtiger und überwältigender Endboss. Aber auch dort kommen die Horrorfilm-Parallelen zum Vorschein, denn unter anderem darf eine Mörderpuppe den Bossgegner mimen. Die Hommage an einige blutige Klassiker ist selten zu übersehen und bringt weitere interessante Bosse hervor. Bis ihr jedoch erst einmal soweit seid, wartet ein großer Komplex auf euch, der schon einmal bis zu einer Stunde dauern kann, sofern ihr taktisch eher inkonsequent vorgeht.

Die Missionen sind in diversen düsteren Gebäuden oder der Außenwelt zu bestreiten und bieten dabei nicht nur Rätsel, sondern sogar Jump’n Run Passagen. Und obwohl Splatterhouse hauptsächlich in der 3rd Person Perspektive auftrumpft, bietet es vereinzelt einen 2D Part, der wiederum komplett auf das Jump’n’Run Feeling ausgelegt ist Dadurch fließt eine nette Abwechslung ein, die man dem Titel kaum zugetraut hätte.

Und wie bei vielen Spielen dieser Art, darf auch gerne der Charakter mitsamt seinen Fähigkeiten aufgestuft werden, sofern natürlich das Punktekonto stimmt. So darf gerne in Stärke, Schnelligkeit, Lebensenergie oder anderen Attributen investiert werden. Das ist im späteren Verlauf recht praktisch, aber nicht unbedingt vonnöten. Letztlich orientiert sich Splatterhouse mit dieser Option an Kollegen wie Devil May Cry und suggeriert den Spieler, dass er seinen Charakter individuell ausbauen kann – aber aber nur bedingt der Fall ist.

Technik und Umfang

Wo Sound und Grafik wieder überzeugen können, fällt ein anderes Manko schwer ins Gewicht. Ich renne während der Missionen in den düsteren Gebäuden herum und kann vor lauter Dunkelheit kaum sehen. Ich starre schon richtig auf den Bildschirm, aber es ist nichts zu machen. Also muss ich die Helligkeitseinstellung so stark regeln, sodass der Pfeil komplett auf der höchsten Stufe steht. Nun kann ich zwar endlich meine Umgebung wahrnehmen, aber dafür wirken nun andere Orte zu grell und die Charaktere werden zu Leuchtbojen. Das ist sehr Schade, denn anhand der Videosequenzen kann man erkennen, dass sich die Entwickler sehr viel Mühe gegeben haben, ein hochwertiges Spiel auf den Markt zu werfen. Es ist einfach bedauerlich, dass man mit solchen Fehlern so viel kaputt machen kann.

Um aber noch einmal genauer auf den Sound einzugehen, es erwartet euch ordentliches Heavymetal, was das Ganze brutale und blutige Szenario noch ein wenig mehr in Szene setzt. Perfekt unterlegt, steigern sich entsprechend die Eindrücke der Atmosphäre, der Gefahr und der Dringlichkeit zum Handeln. So gehen sogar die Kämpfe leichter von der Hand und hauchen dem Hack’n’Slay weiteren Spielspaß ein.

Nun muss ich jedoch wieder einen kleinen Kritikpunkt loswerden, denn die Ladezeit ist übertrieben lang und greift das Nervenkostüm an. Vor allem bekommt man immer und immer wieder dieselbe Szene gezeigt, die einfach auf Dauer öde wirkt. Dafür stellt sich die Steuerung von eurem Antihelden als recht simple heraus. Keine übertriebenen oder verkomplizierten Kommandos mutet man dem Spieler zu. Die Steuerung geht daher leicht von der Hand und lässt euch zumeist Gegenüber den Gegnern im Vorteil. Auf Special-Moves wird dabei fast komplett verzichtet, um die Steuerung nicht zu überladen. Kombos führt der Charakter hingegen fast selbstständig aus, was dem Spielfluss recht gut tut.

Das Ganze ist mit einer englischen Sprache unterlegt und für die Verständlichkeit mir deutschen Untertiteln bestückt. Was bei dem Genre völlig ausreicht, da der Schwerpunkt allgemein nur auf der Action liegt. Ansonsten hätten sie Untertitel ein wenig besser ausgearbeitet werden können, denn es ist dank des Untergrundes, oft gar nicht zu lesen – Falls man überhaupt dazu kommen würde.

Wenn man seinen Charakter hin und wieder mit Eigenschaften aufrüstet, kommen selbst Anfänger relativ sorglos durch das Spiel. Ca. 8 Spielstunden sind für Splatterhouse anberaumt, die in dem Falle völlig in Ordnung sind. Bei mehr Spielerfahrung verkürzt sich die Spielzeit gerne um 1-2 Stunden. Ferner kann man aber auch durch ein endlos Metzeln das Spielende in die Länge ziehen. Zudem sind Savepoints in kleineren Abständen verteilt und vermerken euren Fortschritt. So muss nach einem Ableben kein Bereich unnötig wiederholt werden.

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Spiel Bewertung
Singleplayer
78
78
Okay
-
Multiplayer

FAZIT

Trotz einiger groben Schnitzer ist Splatterhouse mehr als gelungen, auch wenn man für einige Szenen starke Nerven braucht. Die Gegner könnten einem Resident Evil Teil entsprungen sein und kommen in relativ fairen Abständen. Man kann dem Spiel wenig vorwerfen, frei von Fehlern ist es jedoch auch nicht. Ihr bekommt für euer Geld einige Stunden Spielspass, die mit wenig Frustmomenten einhergehend. Das Ganze ist zudem mit kleinen Rätseln, viel Action und einer spannenden Story im Horrorgewand gepaart. Was will man als als Genre Liebhaber mehr? Letztlich müsst ihr nur wieder auf die alte Konsolen-Generation zurückgreifen, denn Splatterhouse ist auf der PlayStation 3 und Xbox 360 beheimatet. Leider gehört aber viel Glück dazu, dieses Spiel noch zu bekommen, denn auf dem deutschen Markt ist es nicht mehr offiziell zu finden.

- Von  Rena

Xbox 360
Playstation 3

Splatterhouse REVIEW

USK 0 PEGI 3

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