Sniper Elite 4 REVIEW

Mit Sniper Elite 4 bekommt die Third-Person-Shooter Reihe rund um die Ereignisse des 2. Weltkrieges ihren bereits vierten Teil. Die Serie aus dem Hause Rebellion ist für ihre realistische Ballistik und blutige Slow-Motion Sequenzen inklusive innerlichem Schaden bekannt und weicht auch in Sniper Elite 4 nicht von dieser Formel ab. Doch können die Entwickler mit Sniper Elite 4 noch einmal die Messlatte anheben und wie gefällt uns die Third-Person-Action? Lest es jetzt in unserem Review!

Story

Diesmal verschlägt es unseren Protagonisten Karl Fairburne, einen amerikanischen Sniper, an die italienische Front – Um genauer zu sein auf die italienischen Halbinseln des Kriegsjahres 1943, die fast komplett von deutschen Truppen besetzt waren. Dieser Teil von Italien ist normalerweise für seine hellen und sonnigen Mittelmeer-Küstenstädte bekannt, die auch im Spiel wunderschön aussehen. Doch der Schauplatz soll den Spieler nicht täuschen und die Orte werden schnell zu blutigen Schlachtplätzen, denn Karl Fairburne’s Mission ist klar.

Jede Mission bringt den Spieler zu einer anderen riesigen Insel, irgendwo in Italien inmitten des zweiten Weltkriegs, mit allerlei Missionszielen und Dingen, die es zu erledigen gilt. Man ist ganz auf sich alleine gestellt und es gibt keine Stimme im Ohr, die dir ständig Befehle durchgibt. Auf der Karte sind primäre sowie nebensächliche Ziele markiert und der Spieler entscheidet selbst, welche Ziele er erledigt und in welcher Reihenfolge das ganze ablaufen soll. Das Ganze ist schon ähnlich ausgebaut wie beim Vorgänger Sniper Elite 3, welches aus dem Jahre 2014 stammt. Doch hat der Nachfolger noch etwas Feinschliff bekommen, denn in Sniper Elite 4 gibt es viel größere Karten, mehr Ziele zum Erreichen und eine verbesserte KI.

Die tatsächliche Story des Spiels, mit faden Charakteren und der Zusammenarbeit mit der Mafia, sowie den Anwohnern der Insel, ist nicht wirklich tiefsinnig und revolutionär eingebracht worden. Zu Anfang lässt sich noch über die dünne Story hinweggesehen, doch nimmt das Spiel an keiner Stelle wirklich Tempo auf, was bedeutet, man geht jedes Level nach demselben Prinzip an. Nach einiger Zeit habe ich die Cutscenes sogar einfach angefangen zu überspringen, da sich nicht viel zu den Missionen beitragen.

Gameplay

Am dem altbewehrten Sniper Elite-Gameplay hat sich aber nicht viel geändert und das ist auch keinesfalls schlimm. Nicht jedes Spiel muss mit neuen, revolutionären Gameplay-Elementen auftrumpfen, solange man weiß, wie man eine alte Formel richtig anwendet. Und mit Sniper Elite 4 ist genau das gelungen. Der Spieler sucht sich einen guten Platz, von dem man sein Ziel im Blick hat und schaltet mit seinem Gewehr die Gegner nach und nach aus.

Dennoch bemerken die Gegner nach kurzer Zeit die Position, von welcher der Schuss abgefeuert wurde und ein rotes Abbild des Spielers erscheint an jener Stelle, an der man gesichtet wurde. Also heißt es sich zu verstecken, bis die Feinde nicht mehr nach einem suchen. Gelingt es unbemerkt zu entkommen, so sollte man sich einen neuen Platz mit Überblick aufsuchen. Zwar wirkt es in Videospielen immer etwas komisch, wenn die KI nach dem Motto „Aus den Augen, aus dem Sinn“ agiert, stört aber in Sniper Elite 4 nicht weiter.

Möchte man unbemerkt bleiben, so gibt es die Möglichkeit, die Schüsse mit den Umgebungsgeräuschen, die den Lärm dann übertönen, gleichzeitig abzufeuern. Hierzu lassen sich vorbeifliegend Flugzeuge, gestörte Generatoren oder Explosionen als Hilfsmittel einsetzen. Diese Methode verlangt jedoch vom Spieler eine Menge an Geduld und ist vielleicht nicht jedermanns Spielstil.

Die Steuerung ist ähnlich wie bei Genrekollegen: Mit den WASD-Tasten steuert man den Charakter, Shift zum Rennen, Maustasten zum Zielen und Schießen und der Q-Taste um ein Waffenrad aufzurufen. Einzige Besonderheit bei der Steuerung ist das genauere Zielsystem. Um die Luft anzuhalten, hält man länger die Leertaste gedrückt, wodurch sich die Genauigkeit des Schusses erhöht. Diese lässt sich aber nur so lange anhalten, bis sich die Herzschlagsanzeige am rechten Rand füllt. Ist man kurz zuvor aber gerannt, so ist die Anzeige schon gefüllt und man muss warten bis sich den Herzschlag beruhigt.

Doch auch für Freunde von Rambo-Action hat Sniper Elite 4 etwas zu bieten. Wenngleich man jedes Level ohne einmal entdeckt zu werden beenden kann, lassen sie sich genauso gut mit wilde Feuergefechten abschließen. Es ist komplett dem Spieler überlassen, ob man nun über die Karte schleicht, einfach drauf los feuert oder eine Mischung aus beiden Handlungen spielt. Des Weiteren lassen sich größere Geschütze und Panzer mit Sprengstoff sowie Minen ausschalten. Zudem hat der Spiele selbst noch ein paar kleine Gadgets wie Stolperdraht oder Steine zur Ablenkung in seinem Inventar.

Noch mehr Möglichkeiten

Wie schon beim Spielstil, gibt Sniper Elite 4 auch beim tatsächlichen Snipen dem Spieler eine Auswahl an Möglichkeiten. Für Anfänger lässt sich eine Zielhilfe einschalten, die dann beim Luftanhalten zeigt, wo die Kugel landet. Die Kugel landet aber immer in der Mitte des Fadenkreuzes, wodurch es auch mit Wind und Gravitation nicht wirklich hart ist, sein Ziel zu treffen. Wer es schwerer mag, kann die Zielhilfe komplett ausschalten. Hierfür sollte man aber ein bisschen die Flugbahn und Geschwindigkeit eines Schusses abschätzen können.

Munition und Vorräte bekommt man von gefallenen Soldaten. Man trägt immer drei Waffen mit sich – ein Sturmgewehr, eine Pistole und ein Gewehr. Das Gewehr lässt sich zudem mit schallgedämpfter Munition ausrüsten, die aber relativ selten zu finden ist. Außerdem ist es möglich, im Menü verschiedene Waffen freizuschalten. Es gibt aber einfach nicht genug Auswahl an unterschiedlichen Waffen, um den Spieler anzuspornen eine andere Waffe auszuprobieren. Das heißt im Klartext, man bleibt einfach bei dem Springfield-Gewehr, das bereits am Anfang  zur Verfügung steht und nebenbei auch das beste Gewehr im Spiel ist.

Sniper Elite 4 bietet außerdem einen Coop-Modus, in dem sich die Kampagne über Online-Multiplayer spielen lässt. Gleichzeitig gibt es noch die Standard Multiplayer-Modi wie Deathmatch und Survival. Die Modi wurden auf das Sniper-Setting angepasst und so ist im Deathmatch zum Beispiel eine Linie in der Mitte der Karte integriert, welche nicht überschritten werden kann. Zugegeben, der Multiplayer bietet nicht viel Neues, macht aber dennoch Spaß.

Technik

Sniper Elite 4 sieht einfach atemberaubend aus und schafft es, den italienischen Charme in den Karten einzufangen. Das Spiel läuft außerdem sehr stabil und hat auch keine zu langen Ladezeiten. Gerade die Animationen des X-Ray Sequenzen sind gut gemacht und lassen einen in das Innere des Menschen blicken. In den Cutscenes merkt man, dass die verschiedenen Charaktere ähnlich wie die Story sehr farblos sind.

Die Geräusche sind ein wichtiges Element in Sniper Elite 4 und daher auch sehr gut umgesetzt. Von Flugzeuglärm bis hin zum Schuss eines Gewehrs, hört sich alles sehr realistisch an und trägt zur zweiten Weltkriegs Atmosphäre des Spiels bei. Die Hintergrundmusik ist jedoch sehr eintönig und fällt nicht weiter auf.

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Spiel Bewertung
Singleplayer
88
87
Gut
85
Multiplayer

FAZIT

Trotz einiger Mängel wie Waffenauswahl, KI und der Story bietet Sniper Elite 4 ein großes Rundumpaket mit Verbesserungen gegenüber dem Vorgänger. Das eigentliche Snipen ist sehr actiongeladen und fühlt sich gut an. Außerdem lassen sich die großen Karten und Missionen im eigenen Tempo erkunden und abschließen. Hinzu kommen noch ein gutes optisches und soundtechnisches Design mit einem ganz eigenen zweiten Weltkriegs Ambiente. Alles in allem ist Sniper Elite 4 für alle Third-Person-Shooter Fans zu empfehlen.

- Von  Lukas

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