Sailor Moon S geht mit der 6. DVD Box in die zweite Hälfte und führt die angefangene Staffel zum fulminanten Ende. Mit der Folge 109 nimmt die ganze Geschichte also extrem an Fahrt auf und weicht vom bisherigen Erzählfluss ab. Alles beginnt damit, dass sich Bunny vor den neuen Sailor Kriegerinnen Uranus und Neptun verwandeln muss, um Minako zu beschützen, der man das reine Herz stehlen will. Letztlich werden aber alle Identitäten enthüllt, was völlig neue Handlungsstränge mitführt.

Der heilige Gral

Der heilige Gral ist endlich erschienen

Das Hauptziel, die reinsten Herzen zu finden, um die drei Talismane zu erschließen, findet schnell einen Abschluss. Schon mit den Folgen 110 und 111 wird endlich aufgelöst, wer die Träger der gesuchten Herzen sind und warum die Talismane so dringend benötigt werden. Kaum sind alle drei Talismane erschienen, geht der Kampf in eine ganz neue Runde, denn natürlich ist auch die böse Seite daran interessiert, den daraus resultierenden heiligen Gral in den Besitz zu bekommen. Letztlich gelingt dies aber Sailor Moon, die dadurch völlig neue Kräfte erlangt. Die komplette Kraft erschließt sich dem Mädchen aber nicht, sodass sie weder von Sailor Neptun und Sailor Uranus, noch von der bösen Seite als Messias des Lichtes angesehen wird. Der heilige Gral bleibt dennoch in ihrem Besitz, denn mit seiner Macht kann sie zu Super Sailor Moon werden, was sie um einiges mächtiger macht.

Sailor Uranus und Neptun nehmen sich nun der Aufgabe an, den wahren Messias zu finden, bevor die Stille über die Welt kommt. Die Bösen haben derweil schon ihren eigenen, aber unheilbringenden Messias gefunden, der mit dem heiligen Gral umgehen kann. Da sie aber weder in Besitz des mächtigen Artefakts sind, noch ihr Messias der Stille die benötigte Stärke in sich trägt, ist noch Spielraum für Sailor Moon und ihren Begleiterinnen, das verhängnisvolle Schicksal der Welt aufzuhalten.

Gleichzeitig werden in der zweiten Hälfte der dritten Staffel neue Figuren eingeführt, wie die vier Hexen, die im Auftrag von Dr. Tomoe Energie für den Messias der Stille sammeln. Da die Hexen aber auch in Konkurrenz zueinander stehen, gibt es einige Unruhen aus dem eigenen Lager. Zudem wird das Mädchen Hotaru eingeführt, bei der es sich um die Tochter von Dr. Tomoe handelt. Durch ein aufeinandertreffen mit Chibiusa, freunden sich beide Mädchen an. Und dass gerade Hotaru der Messias der Stille ist, weiß weder sie selbst, noch die kleine Chibiusa, die auf der Seite der Sailor Kriegerinnen als Sailor Chibi Moon kämpft. Doch hat Hotaru noch ein ganz andere Geheimnis, dass in der zweiten Hälfte der dritten Staffel für eine besondere Überraschung sorgt. Letztlich darf sogar Sailor Pluto zur Handlung beitragen, die in der zweiten Staffel noch die Zeit bewachte.

Die gesamte Staffel von Sailor Moon S wird in insgesamt 38 Folgen erzählt. Die erst Staffel benötigte beispielsweise 46 Episoden, um einen Abschluss zu finden. Die Folgen 109 bis 127 brauchen daher nur noch 5 statt 6 DVDs. Aus 550 Minuten Serienspass sind nun, wie schon in Box 5, nur noch 475 Minuten geworden. Dennoch reicht die Spielzeit vollkommen aus, um die Tiefe weiter auszubauen und die neuen Charaktere bestmöglich zu integrieren. Gleichzeitig hält sich Sailor Moon S nicht mehr unsinnig lange mit Nebenerzählungen auf, die alles künstlich strecken, aber nichts zur eigentlichen Storyline beitragen.

Visuelles Nostalgie-Gefühl

Die Macht des Grals verwandelt Sailor Moon in Super Sailor Moon

Die Zeichnungen sind deutlich flüssiger und die Farben mit mehr Schattierungen angereichert, als es noch in Staffel 1 der Fall war. Trotzdem merkt man auch Sailor Moon S das stolze Alter an. Dies ist aber nicht unbegründet, denn das Anime ist noch handgezeichnet und nicht, wie heutzutage üblich, am Computer erstellt. Hinzu kommt, dass die eigentliche Bildqualität teilweise sehr pixlig übertragen wird. Dies kommt durch die Tatsache zustande, dass es sich bei der deutschen Version um die Fernseh-Adaption handelt. Dadurch bekommen die Zuschauer, die seinerzeit schon auf RTL2 das Anime verfolgten, in einen regelmäßigen Nostalgie-Modus, der noch durch die Songs der Super Moonies gestärkt wird. Sozusagen gibt es ein auf deutsch eingesungenes Lied für die schon damals sehr beliebte Serie. Leider wurde auf das Feature verzichtet, das japanische originale Opening unter dem Bonus mit aufzunehmen, das immer speziell zur jeweiligen Staffel zugeschnitten war.

Der Sprecher-Cast der dritten Staffel bleibt gegenüber dem Vorgänger nahezu unverändert. Somit übernimmt unter anderem Inez Günther wieder Bunnys Sprachrohr, währenddessen Dominik Auer Tuxedo Mask in die deutsche Sprache einweiht. Wer aber allgemein nicht so viel mit der deutschen Synchronisation anfangen kann oder noch mehr in ein Anime-Feeling verfallen mag, darf die Folgen komplett mit japanischer Tonspur anschauen. Eine Umstellung des gezeigten Formates auf 16:9 gibt es leider nicht. Da das Bild künstlich gestreckt werden würde, entschied man sich, auf das Feature zugunsten der optimalen und unverzerrten Darstellung zu verzichten. Das heißt, ihr erhaltet eine 1:1 Adaption im Format 4:3 von Sailor Moon S.

An einer Anpassung wurde jedoch nicht gespart und so erhalten die Käufer und Liebhaber des Animes wieder eine wunderschöne Box präsentiert, die auf der Vorderseite von Glitzer umringt ist. Auf dieser hochwertigen Box prangt Sailor Pluto hervor, die in den gezeigten Folgen eine wesentliche Rolle spielt. Als Beigabe findet ihr Aufkleber und ein Booklet in dem schönen Schuber. Ein paar Informationen und eine Episodenübersicht sind weiterer Bestandteil des kleinen Heftes, das ebenso wenig schöne Abbildungen der Charaktere vermissen lässt.

Fazit

Wer mit der ersten Hälfte der dritten Staffel begonnen hat, wird kaum ohne den Abschluss in den Folge 109 – 127 auskommen. Und diese sollte man auch nicht verpassen, denn erst jetzt wird es richtig spannend. Dennoch lassen sich die Folgen genug Zeit, neue Charaktere einzubringen und sich um vorhandene zu kümmern. Letztlich empfinde ich die dritte Staffel als die Anspruchsvollste, da sogar Thematiken wie Mobbing oder Verluste angesprochen werden. Gleichzeitig bleibt der bekannte Humor erhalten, den Fans von Sailor Moon so lieben und das Anime zu etwas besonderem und vor allem zeitlosen macht.

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