Payday 2 Crimewave Edition REVIEW

In vielen spannenden Actionfilmen gibt es sie und manchmal auch im echten Leben mit schwerwiegenden Folgen für die Täter: Raub- bzw. Banküberfälle. Doch seitdem 505 Games im Jahre 2011 den Koop-Shooter Payday veröffentlichte, sind Spiele mit sogenannten Heists auch auf PC und Konsole gelandet. Nun, knapp 2 Jahre nach dem Release von Payday 2, ist nun Payday 2 Crimewave Edition für PlayStation 4 und Xbox One erschienen. Ob diese die hohen Erwartungen des direkten Vorgängers halten oder gar übertreffen kann, das verraten wir auf natürlich ganz legalem Wege in unserem Test.

Eine gute Vorbereitung ist mehr als die halbe Miete

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Nach einem recht kurzen, aber doch informativem spielerischen Tutorial finden wir uns recht schnell in unserem Versteck wieder. Von hier aus haben wir dann in einem übersichtlichen Menü die Wahl aus verschiedenen Spielmodi oder wir überarbeiten unser Inventar bzw. unsere Ausrüstung für die nächsten Einsätze.

Als Neuling im Spiel sollte man sich zunächst dem Einzelspiel-Modus widmen, damit man so langsam mit dem Spiel vertraut wird und erste Erfahrungen mit der Payday 2 Crimewave Edition zu sammeln. Doch schnell bemerken wir, dass der Spielspaß mit den doch mäßig intelligenten CPU-Kollegen schnell sinkt. Diese steht gerne mal völlig planlos in der Gegend herum und unterstützt uns nur in seltenen Momenten. Wir wechseln also doch schneller als gedacht in den Online-Modus und hoffen auf Verständnis, wenn uns nicht jede Aktion sogleich gelingen will.

Nachdem wir den Online-Modus ausgewählt haben, können wir auf einer großen Karte eine von vielen Missionen aussuchen welche in den meisten Fällen bereits von einem Host geöffnet sind. Wir haben allerdings auch die Wahl uns selbst als Host anzubieten und selbst einen Überfall zu organisieren. In Payday 2 Crimewave Edition gibt es die doppelte Anzahl an Missionen, sage und schreibe 30 verschiedene Aufträge stehen uns zur Verfügung. Wir müssen unter anderem jetzt in einer spektakulären Straßenschießerei Hoxton aus dem Knast befreien, ein alter Bekannter für Kenner des ersten Teils. Oder aber wir überfallen die größte Bank in Washington auf der Jagd nach unzähligen, prall gefüllten Beutetaschen. Es ist genau diese Abwechslung die dem eigentlichen Hauptspiel etwas fehlte.

Eine weitere Neuerung ist die Planungsphase vor einem jedem Überfall bzw. einer jeden Mission. Da die Planung mehr als die halbe Miete für einen erfolgreichen Abschluss eines Raubzuges ist, nutzen wir diese Phase geschickt aus, um uns beispielsweise mit den örtlichen Begebenheiten oder möglichen Fluchtwegen vertraut zu machen. Und diese taktischen Möglichkeiten helfen uns tatsächlich des öfteren weiter. Doch ein guter Plan funktioniert nur dann gut, wenn die Kollegen eben selbigen mitziehen. Wenn dann doch der noch unerfahrene Kollege aus Versehen vor eine Kamera rennt, geht der Alarm los und wir müssen zig Wellen von Polizisten und S.W.A.T.- Einheiten überleben. Ein zwischenzeitlicher Wechsel der Strategie kann also nicht schaden.

Es wird Zeit für den „Zahltag“

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Viele der 30 verschiedenen Aufträge führt uns an unterschiedliche Schauplätze, jedoch wird das ein oder andere Mal auch ganz offensichtliches Level-Recycling betrieben. Als Beispiel führen wir hierbei die große Bank in Washington an, in dieser wir den großen Safe knacken oder diverse Schließfächer leeren. Unterschiedliche Missionen in der doch selben Umgebung. Kein wirklicher Kritikpunkt, aber dennoch eine Erwähnung in einer Review wert.

Aber zurück zum Kerngeschäft von Payday 2 und das ist nun einmal Raubüberfälle und kriminelle Geschäfte. Nach dem Start einer Mission können wir mit unseren Kollegen in einer Art Erkundungsmodus die Gegend bzw. die Geschäfte anschauen, die unsere Ziele werden sollen. So können wir uns bereits geschickt Fluchtwege merken und spionieren Kameras sowie patrouillierende Wachposten aus. Haben wir uns allerdings dann entschieden unsere Maske anzulegen wird automatisch die Waffe gezückt und wir werden schnell als potentielle Gefahr erkannt und der Gesetzeshüter wird über unsere Taten informiert.

Haben wir beispielsweise eine Bank oder ein Geschäft mit gezogener Pistole gestürmt, sollte man Passanten möglichst mit Kabelbinder fesseln, damit sie keine weitere Verstärkung rufen. Viele der Aufträge lassen sich theoretisch ganz ohne Schusswechsel abschließen, allerdings fordert der Stealth-Einsatz eine eingespielte Truppe – mit zufällig in die Partie geworfenen Mitspieler fällt dieses Vorkommen eher schwierig aus, jedoch nicht unmöglich. Die KI der Polizisten ist nicht unbedingt die Cleverste, uns macht einzig die Masse der heranstürmenden Cops gelegentlich Probleme.

Erstmalig in der Geschichte von Payday laufen manche Überfälle auch über mehrere Tage ab, welche eine kleine Geschichte erzählen. So müssen wir beispielsweise Mal das Fluchtauto wechseln und unsere Beute vom einen Auto zum anderen Auto bringen, ohne dass uns dabei die Polizei in die Quere kommt.

Die unterschiedlichen Aufträge unterscheiden sich zusätzlich noch im Schwierigkeitsgrad. Während die „normalen“ Aufträge noch relativ wenig Probleme bereiten, geht es auf „Death Wish“ dem höchsten Schwierigkeitsgrad ordentlich zur Sache und fordert absolute Konzentration und eine eingespielte Truppe, damit der Überfall am Ende auch mit Erfolg gekrönt wird. Je schwieriger der Auftrag, desto mehr Geld und Erfahrungspunkte winken uns mit dem erfolgreichen Abschließen einer Mission. Außerdem können wir nach jeder erfolgreichen Runde eine von 3 Karten ziehen und eine zusätzliche Belohnung erhalten. Und genau dies macht die Langzeitmotivation in Payday 2 Crimewave Edition aus, denn mit dem erbeuteten Geld schaltet man neue Waffen frei, kann sich neue Modifikationen für bereits erworbene Knarren kaufen oder sich neue Schutzwesten für mehr Panzerung zulegen. Die gewonnenen Erfahrungspunkte investieren wir in einen von 5 Talentbäumen (Mastermind, Vollstrecker, Techniker, Geist und Flüchtling). Es ist zwar möglich in verschiedene Bäume zu investieren, allerdings ist eine Spezialisierung vor allem für den Multiplayer sehr von Vorteil, damit jede Rolle ihre Aufgaben perfekt ausüben kann. Jeder Spieler kann so seine Rolle selbst bestimmen: Egal ob ich der Tank bin, der das Polizeifeuer auf sich zieht und besseren Schaden ausübt oder doch lieber ein Mastermind, der Geiseln in Schach hält und Kollegen mit Medikits versorgt. Jede Rolle hat seine vorrangige Aufgabe, um einen möglichst reibungslosen Ablauf zu ermöglichen.

Technisch nicht die allerbeste Ausbeute

Payday 2 Crimewave Edition macht optische keinesfalls einen schlechten Eindruck, allerdings hätten wir für eine Current-Gen-Fassung auf PlayStation 4 und Xbox One doch etwas mehr erwartet. Das Spiel läuft im Test auf Sonys Playstation 4 mit flüssigen 30 FPS bei 1080p sehr stabil, doch die besonders im Vergleich zur PlayStation 3 bzw. Xbox 360 Fassung enttäuschen uns doch die kaum überarbeiten Texturen. Einzig die Waffenmodelle sehen gewohnt gut aus und überzeugen bis ins kleinste Detail.

Der Soundtracks während des Spiels hat uns weniger gut gefallen, fast schon etwas nervig wenn man eine längere Zeit an der selben Mission sitzt. Die Sprachausgabe des Spiels ist nur in englischer Sprache zur Verfügung und auch hier sollte man einige Kenntnisse besitzen, um den Inhalt zu verstehen. Die Sprachkommandos während einer Mission sind gelungen und tragen zu einer tollen Atmosphäre bei. Leider fehlt noch eine im Spiel implementierte Kommunikationsplattform, um beispielsweise über Headset eine bessere Absprache mit den Kollegen zu treffen.

Während des Tests hatten wir stets eine gute Verbindung zu den stabilen Servern, allerdings gab es vereinzelte Abbrüche zu den Hosts einer Mission, sodass wir auch schon nach 20 Minuten des Überfalls am Ende mit leeren Händen da standen – etwas frustrierend.

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Spiel Bewertung
Singleplayer
78
84
Gut
90
Multiplayer

FAZIT

Wer auf spektakuläre Raubüberfälle gepackt in einem tollen Koop-Shooter steht, der findet in Payday 2 Crimewave Edition genau das richtige für seine PlayStation 4 oder Xbox One. Denn besonders das Zusammenarbeiten im Team oder noch besser mit Freunden macht den großen Anreiz dieses tollen Shooters aus. Während der Einzelspieler-Modus bereits nach einigen Missionen durch die Unfähigkeit der KI-Kameraden auf die Nerven fällt, macht der Online-Modus auch nach zahlreichen Stunden immer noch eine Menge Spaß und hält durch die vielen frei spielbaren Objekten auch eine ganze Zeit lang bei Laune. Einzig die doch schwache Umsetzung für Playstation 4 bzw. Xbox One sind vielleicht entscheidende Gründe, wieso Besitzer der Last-Gen-Fassung einen Kauf der Crimewave Edition noch einmal überdenken sollten, jedoch sind insgesamt 30 Missionen und eine leicht überarbeite Balance ein doch nicht zu verachtender Kaufgrund.

- Von  Christian

Playstation 4
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Payday 2 Crimewave Edition REVIEW

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