KYN PREVIEW

KYN einem einzigen Genre zuzuordnen käme der Sache nicht nahe. Schließlich teilt sich das Gameplay in Elemente aus RPG, Hack and Slay und im kleinen Maße auch Adventure. Dabei kommt es selbstverständlich immer auf eine gute Mischung an, die hier recht gut getroffen ist. Und auch wenn sich das Spiel noch mitten in der Entwicklung befindet, wollten wir eine Vorschau wagen und schauen, ob das Gerüst schon einiges aushält und KYN dem Sommer einen weiteren Hitzeschub verpasst.

 

Vorbereiten ist das A und O

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Ganz so dramatisch ist die Lage im heimatlichen Dorf jedoch nicht wie seinerzeit bei meinem Lieblings Wrestler/Schauspieler Dwayne Johnson – aber gewisse Parallelen zwischen dem Film (2007) und dem Spiel (2015)lassen sich doch ziehen. Bei beiden kommen die Protagonisten nach langer Abwesenheit in ihre Heimat zurück und finden nicht das vor, was sie verließen. Bei KYN ist es eine von Gewalt geprägte Zeit, in der arglose Nachbarn sich scheinbar als Feinde entpuppen und marodierende Monster das Leben im idyllischen, nordischen Flair von Vinborg und Umgebung zerstören. Da kommen die beiden Helden gerade Recht, die erfolgreich das „Magni Gem Ritual“ vollendet und damit wahre Kraft bewiesen haben. Fortan gehören sie zu den wichtigsten Kämpfern, um alles wieder ins Reine zu bringen.

So beginnt also die Geschichte in KYN seinen Lauf zu nehmen. Auf eurem Weg stehen euch aber nicht nur die beiden anfänglichen Recken zur Seiten sondern es gesellen sich in einer Party noch bis zu 5 weitere Helden dazu. All jene bringen, ganz RPG-typisch Fähigkeiten mit, die ihr selbst gestalten könnt. Wichtig dabei sind die direkt Anwählbaren, die ihr während des Spiels per Button oder wahlweise Schnelltaste einsetzt. Hier tummeln sich aus den Gebieten „Mind“, „Body“ oder „Control“ eine Vielzahl von nützlichen Buffs, Angriffen mit mehr Stärke oder sonst wie gearteten kurzzeitigen Aktionen. Zwei von diesen lassen sich immer direkt anwählen und ein Dritter, speziellerer wird mithilfe einer Kopplung mit verschiedenen Steinen, die im Fortschreiten des Spiels gefunden werden können, generiert. Diese Aktion lädt sich im Laufe eines Kampfes auf und sorgt beispielsweise für einen mächtigen Kraftschub in Form eines herbeibeschworenen Skeletts. Je nachdem wie ihr die Steine mit den sogenannten Feedskills kombiniert, gewinnt ihr ganz unterschiedliche Power-Ups, angelehnt an den drei Fähigkeitsgebieten.

Außer den Fähigkeiten bestimmen noch die Grundwerte eurer Helden sowie deren Ausrüstung den Ausgang eines Kampfes. Bei der Ausrüstung ist es wie in ganz vielen RPGs auch – zum Einen läuft man durch sein Gebiet, meistens eine eher lineare aber schön gestaltete Gegend und killt Feinde. Diese lassen dann neben Geld und Gegenstände zum Kombinieren auch Ausrüstung wie Waffen oder Rüstung zurück. Ebenso findet man in Truhen am Wegesrand und nach kleineren Rätseleinlagen mit Schaltern, die durchaus klug gemacht sind und Abwechselung bieten, höherwertige Gegenstände. Zum Anderen gibt es eine Art „Oberwelt“ in der ihr nicht nur einen Händler trefft, sondern auch für neue Aufträge gesorgt wird und vor allem die Charaktere aufleveln können. Hierbei ist nicht allzu viel Kombinationsgabe gefragt – es gibt nur drei Skills, denen ihr die mit erfolgreichen Missionsabschlüssen verdienten Punkte zuteilen könnt. Zudem ermöglicht ein Reset-Button die Neuverteilung.

 

Lauf durch den Forest, Lauf!

KYN2

Trefft ihr innerhalb einer begonnenen Mission auf Gegner, so bleibt eigentlich nur das Kloppen und Prügeln. Hier steuert ihr alles mit Maus und wahlweise auch mit Tastenkürzeln, die vor allem bei der Anwahl der einzelnen Helden wichtig sind. Von „1“ bis „6“ liegen die einzelnen Recken beieinander, was euch ermöglicht, bei größeren Gefechten zwischen ihnen schnell hin und her wechseln zu können. Zudem macht ihr so die drei zugeteilten Spezialfähigkeiten im Kampf geltend und steuert damit euer Schicksal zu euren Gunsten. Dies kann durchaus bei denen zum Teil unübersichtlichen Kämpfen fordernd sein – schließlich heben sich die Protagonisten von ihren Widersachern nicht immer eindeutig ab. Oftmals hat mich das leider mein virtuelles Leben gekostet. Das ist besonders ärgerlich, da das Spiel nur Autosave vor beziehungsweise nach dem Besuch im Dorf kennt und ansonsten manuell gespeichert werden muss – aber in Zeiten der Verweichlichung der Spieler gar nicht so verkehrt, möchte ich als meine Meinung anbringen. Um dem Gewusel ein wenig entgegenzuwirken, gibt es den Slow-down-Button, der für kurze Zeit genau das macht – er lässt die Spielzeit langsamer laufen. Besonders praktisch ereilt uns dies in größeren Kämpfen, um die Ordnung wiederherzustellen mit Buffs, Wiederbelegungen usw.

Die Missionen an sich sind zwar alle ähnlich vom Aufbau, wissen aber durchaus zu unterhalten. Unterstützt wird das Ganze von der schön gestalteten Umgebung und den Dialogen mit den hiesigen NPCs, um zum Beispiel Informationen zu erhalten. Diese sind vielfältig gestaltet – so gibt es Missionen bei Tag und Nacht sowie bei unterschiedlichen Wetterlagen. Auch macht das Erforschen einen großen Reiz aus – könnte doch hinter jeder Ecke ein cooles neues Item stecken, bewacht von fiesen Monstern!

 

Präsentation

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Technisch ist bei KYN und dem Genre nicht wirklich was schief gelaufen. Alles ist in einem leichten Comic-Look gehalten und an die nordische Kultur angelehnt. Die Umgebung kommt wie bereits erwähnt nicht langweilig und eintönig daher, sondern macht Lust zum Erkunden. Das Design der Personalisier-Möglichkeit des Helden mit all den Fähigkeiten, Feedstones, Ausrüstungsgegenständen usw. ist vielfältig aber nicht zu erschlagend. Lediglich mit der KI hatte ich in meiner Vorabversion manchmal meine liebe Not – ab und an kam es vor, das bei den ohnehin schon wuseligen Kämpfen meine Recken ohne Kommandos sich einfach verprügeln ließen. Wenigstens zurückschlagen darf man verlangen. Aber wie gesagt – so etwas wird sicherlich noch gefixt.

Sound und Steuerung lassen auch keine weitere Beanstandung zu. Alles ist stimmig ins Spiel umgesetzt und kleinere Fehler können noch ihren Meister finden. Allgemein machen die technischen Aspekte also einen guten Eindruck, haben aber dennoch etwas Spielraum nach oben. Wir sind schon gespannt auf die Endfassung, die Ende Juli erscheinen soll.

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Spiel Bewertung
Singleplayer
83
83
Gut
-
Multiplayer

FAZIT

Alles in allem ist KYN ein wirklich gelungenes Action-RPG mit vielen weiteren Einflüssen anderer Genre. Das Gameplay ist innerhalb der Missionen zwar manchmal recht linear, dies wirkt sich aber so gut wie gar nicht auf den Spielspaß aus. Die Idee eine Art HQ-Welt in der Form des Dorfes Vinborg zu gestalten finde ich sehr gut – dort kann man sich die Missionen selber holen, anstatt sie wie in so manch anderem Spiel dröge präsentiert zu bekommen. Auch die Möglichkeit der Entwicklung eurer Helden ist komplett durchdacht und bietet Einsteigern wie auch Veteranen Spielspaß, ohne einen mit Hunderten von miteinander verästelten Eigenschaftswerten zu erdrücken. Lediglich das teils unübersichtliche Kampfgeschehen ist ein Kritikpunkt, den ich auf keinen Fall unerwähnt lassen möchte. Das ständige hin- und herklicken zwischen den 6 Helden, um Spezialfähigkeiten zu aktivieren, führt nicht selten zu Verwirrung – und wer dann das Zeitliche segnet, kann nicht einmal auf den Autosave hoffen und beginnt die Mission von Neuem oder startet diese vom letzten selbst erstellten Savegame. Wem der nordisch angehauchte Hintergrund gefällt und Spaß an einer Mischung aus Diablo und WoW hat, für den ist KYN sicherlich eine exzellente Wahl. Alle anderen sollten zumindest einmal hereinschauen, denn das Gesamtpaket stimmt beim Action-RPG durchaus.

- Von  André

MS Windows

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USK 12 PEGI 12

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