Just Cause 4

Just Cause 4 REVIEW

Rund drei Jahre nach dem letzten Teil, hat Square Enix mit Just Cause 4 einen neuen Ableger der actionreichen Reihe veröffentlicht. Doch kann das neue mit Chaos durchzogene Abenteuer von Rico Rodriguez erneut die Fans begeistern? Wir haben zahlreiche Schusswechsel und Explosionen überstanden und liefern die Antwort nun in unserem Test.

Reise um die Welt

Nach der Karibik, Südostasien und dem Mittelmeer, begleiten wir den ehemaligen, sympathischen US-Agenten nun auf eine spannende Reise auf eine fiktive Insel in Südamerika. Hier erwartet uns der Fiesling Oscar Espinosa, der mit seiner Gefolgschaft die Bewohner der Insel terrorisiert und schamlos ausbeutet. Außerdem führt er auf der Insel geheimnisvolel Wetter-Experimente durch. Rico wird sich also erneut mit allerlei Soldaten der schwarzen Hand herumschlagen müssen und ein weiteres mal unter Beweis stellen, dass genau er der richtige Mann für den Job ist. Natürlich darf für Rico auch ein persönliches Motiv nicht fehlen. Ricos Vater der ebenfalls seine Heimat auf der Insel hatte, war Mitglieder im Team rund um die unheimlichen Wetter-Experimente, starb allerdings auf mysteriöse Weise. Einen Tod, den nun unser Held aufklären und rächen soll.

Zunächst einmal dürfen wir in einem spielerischen Tutorial die Grundmechaniken rund um den elektrischen Greifhaken an Ricos Hand kennenlernen. Alleine mit diesem Werkzeug lässt sich abermals allerhand Chaos und Unfug stiften – dazu aber später mehr. Nachdem unsere erste Mission auf einem gigantischen Laborturm schiefgeht, verschlägt es uns schnell auf die sonnige Insel in Südamerika.

Dort angekommen ballern wir uns durch zahlreiche Feinde und erhalten durch den steigenden Chaos-Wert immer neue Missionen hinzu. So erobern wir nach und nach die 30 unterschiedlichen Gebiete auf der Karte für unsere Fraktion und kommen unserem großen Ziel so Schritt für Schritt immer näher.

Chaos wohin das Auge reicht

Wie bereits erwähnt ist das Ziel des Spiels in Just Cause 4 die zahlreichen Abschnitte der Karte zu erobern, um den Anführer der schwarzen Hand gegenüberzutreten. Dazu muss Rico die leider selten abwechslungsreichen Aufgaben erledigen. Bevorzugt hackt er sich in Computer oder lässt mal wieder feindliche Generatoren explodieren, die wichtige Gebäude oder Verteidigungsanlagen mit Strom versorgen sollen. Die feindlichen Gebiete erobern wir am Ende dann durch das Verschieben unserer Truppen an die jeweilige Grenze. Ein wenig mehr Abwechslung im Missions-Design wäre durchaus wünschenswert an dieser Stelle gewesen.

Wie bereits in den Vorgängern, ist unser Enterhaken an Ricos Hand das wohl schnellste und praktischste Fortbewegungsmittel im gesamten Spiel. Gepaart mit dem Gleitschirm oder dem Wingsuit können wir so große Distanzen sehr schnell überwinden. Aber auch Fahrzeuge dürfen nicht fehlen und so können wir neben Autos, Booten sowie Helikoptern, einen Panzer oder gar einen Jet fliegen. Vor allem die letzten beiden Vehikel helfen besonders gut dabei, alles in Schutt und Asche zu legen.

Die verrücktesten Dinge lassen sich allerdings mit dem Enterhaken erleben, der nun drei Aufsätze besitzt. Mit dem normalen Greifhaken überwinden wir weiter Strecken, mit dem zweiten Aufsatz können wir Fahrzeuge oder Gegenstände per Ballons in die Luft schießen und mit dem dritten und letzten Aufsatz verschießen wie Schubraketen die Fahrzeuge in sekundenschnelle beschleunigen. Eurer Kreativität sind keinerlei Grenzen gesetzt, denn Just Cause 4 lädt erneut zum Experimentieren in einer großen offenen World ein.

Rund 20 Stunden seid ihr etwa unterwegs bis ihr die Story von Just Cause 4 durchlebt habt. Allerdings gibt es neben der Hauptstory, viele Dinge zu erledigen. Ihr dürft Grabkammern erforschen, Checkpoint-Rennen fahren oder fliegen, diverse Nebenmissionen erfüllen, um neue Modifikationen für den Haken zu bekommen, oder einfach pures Chaos stiften. Der Schwierigkeitsgrad des Spiels ist sehr angenehm gewählt, sodass ihr nur selten einmal den virtuellen Tod erfahren werdet. Sollte es doch zu Ricos Ableben kommen, so sind die Rücksetzpunkte durchaus fair platziert. Leider fehlte uns eine Option die Schwierigkeit anzupassen, denn geübte Spieler werden nur selten vor eine Herausforderung gestellt, da Rico im Gefecht sehr robust ist und viele Treffer seiner Feinde einstecken kann. Und auch Munition für die zahlreichen Waffen im Spiel ist immer in ausreichender Menge vorhanden.

Technisch eine einzige Enttäuschung

Just Cause 4 ist auf technischer Ebene ein großer Rückschritt und für zahlreiche Fans eine herbe Enttäuschung. Und auch wir sind der Meinung, dass man hier eine schwache Performance hingelegt hat. Die Grafik erweckt selbst auf der PlayStation 4 Pro den Eindruck, man spiele einen Titel aus vergangener PlayStation 3 Generation. Die Animationen in den Zwischensequenzen geben wiederum das Gefühl weiter, einen lieblosen Comics aus den 90er Jahren in den Händen zu haben. Und auch der Detailgrad in Just Cause 4 ist erschreckend gering. Gegenstände erscheinen gerne mal aus dem Nichts direkt vor dem Spieler und auch die Weitsicht ist stark limitiert. Hier sollte möglichst bald ein Patch nachgereicht werden.

Soundtechnisch haben wir nur sehr wenig zu bemängeln. Die Atmosphäre auf der Insel ist gut gelungen und auch die Synchronsprecher der deutschen Sprachausgabe machen durchaus einen ordentlichen Job. Die Steuerung ist gut für das Gamepad abgestimmt worden, sodass wir uns sehr schnell an das doch recht hohe Tempo anpassen konnten.

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Spiel Bewertung
Singleplayer
76
76
Okay
-
Multiplayer

FAZIT

Wer bereits mit dem Vorgänger Just Cause 3 seine Freude hatte, der wird sicher auch zahlreiche Stunden Spielspaß mit Rico Rodriguez in Just Cause 4 finden. Besonders Spieler die ihrer Kreativität beim Töten von Feinden oder dem Zerstören von allerlei Dingen haben, werden erneut viel Spaß mit dem actiongeladenen Titel haben. Wer allerdings bislang noch nicht in Berührung mit der Reihe von Square Enix gekommen ist, der sollte vielleicht mit einem früheren Titel beginnen. Technisch enttäuscht der neueste Ableger enorm, hier sehen wir dringenden Handlungsbedarf seitens des Entwicklers. Potenzial ist auf jeden Fall abermals gegeben!

- Von  Christian

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