Industry Manager Future Technologies REVIEW

Wirtschafts-Simulationen sind in der heutigen Zeit ja eher rar gesät, doch dabei haben viele Titel durchaus ihren Charme und das Potenzial ein ganz großes Spiel in diesem Genre zu werden. Also hat man sich bei Astragon der Aufgabe angenommen und mit Industry Manager Future Technologies, der Titel ist bereits sehr imposant, eine eben solch klassische Wirtschafts-Simulation auf den Markt geworfen. Doch ob der Titel bei Fans des Genres für ein gelungenes Spielerlebnis sorgen kann oder ob dieses Spiel eher für Katerstimmung sorgt, erfahrt in unserem exklusiven Test zu Industry Manager Future Technologies.

Endloses Wirtschaften

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Viele klassische Wirtschafts-Simulationen beginnen ja damit, dass wir als Spieler eine Firma bzw. ein Unternehmen erben und weiterführen sollen oder wir in das Geschäft eines Freundes einsteigen und am Ende selbst die Geschäfte übernehmen. Auf diesen Teil verzichtet man bei Industry Manager Future Technologies vollkommen und bietet den Spielern erst gar keine Story oder Hintergrundgeschichte an. Das ist sehr schade, denn es hätte sicherlich die ein oder andere passende Story dazu geben können und würde die Spieler länger am Spiel fesseln als ein einfacher Endlos-Modus.

Doch so einfach ist dieser Modus gar nicht, denn es steckt so einiges in dem Spiel drin. Darum empfehlen wir jedem Einsteiger unbedingt das spielerische Tutorial, welches wichtige Informationen gibt und uns genau zeigt, wie das Spiel funktioniert und welche Aufgaben auf uns warten. Das Tutorial ist weitestgehend gut erklärt und nach den rund 10-15 Minuten Einführung sind wir gut gewappnet, um den freien Modus anzugehen.

Bevor wir diesen freien Modus starten, können wir diverse Einstellungen vornehmen, welche den Schwierigkeitsgrad des Spiels beeinflussen. Wir haben die drei Grundeinstellungen einfach, normal und schwer, können aber jeden Regler individuell anpassen. Möchten wir mehr einem höheren Startkapital starten, kein Problem. Auch die Anzahl der KI-Rivalen und unsere Ziele, die wir zu einem erfolgreichen Abschluss benötigen, können wir vor dem Start manuell festlegen. Hier ist uns fast keine Grenze gesetzt, sodass wir uns einen an unsere Fähigkeiten angepassten Schwierigkeitsgrad erstellen können.

Nachdem wir diese Einstellungen vorgenommen haben und uns für einen von 8 Geschäftsführern entschieden haben, die sich nur optisch und im Namen unterscheiden, entscheiden wir uns für eine Richtung, in die forschen und Produkte produzieren und auf dem Markt anbieten möchten. Hier stehen uns sechs unterschiedliche Branchen zur Auswahl: Accessoires, Biotechnik, Mode, Nahrungsmittel, Software und Unterhaltungselektronik. Während Biotechnik und Nahrungsmittel einen eher simpleren Weg einschlagen, ist der Produktionsweg bei der Unterhaltungselektronik beispielsweise ein wenig komplexer und umfangreicher zu managen.

Aller Anfang ist schwer

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Zu Beginn des Spiels stehen uns nur wenige Gebäude zur Verfügung, welche für unsere Grundversorgung und die ersten kleineren Produktionen ausreichen. Daher gilt es im Forschungszentrum neue Gebäude sowie Produkte, welche wir später auf dem Markt anbieten wollen, zu erforschen. In der Branche Biotechnologie können wir zu Beginn einen Impfstoff gegen Grippe produzieren. Dazu benötigen wir drei Rohstoffe, welche wir auf einer Farm und einer Tierfarm bekommen können.

Also bauen wir eben jene geforderten Gebäude, damit wir die Rohstoffe nicht auf dem teuren Weltmarkt einkaufen müssen und stellen Arbeiter in die Fabriken ein, denn nur mit denen läuft eine Produktion. Jedes Gebäude besitzt hierbei ein Maximum an Arbeitern, kann jedoch im späteren Verlauf noch ausgebaut werden. Je mehr Arbeiter wir einstellen, desto besser läuft unsere Produktion, aber auch unsere Kosten steigen durch die Gehälter an. Fertige Produkte kommen in das Warenlager, von dort aus werden sie dann in die Produktion weitergeschickt. Diese geschieht automatisch über das Straßennetz, welches sich automatisch an unsere Gebäude verbindet. Produzierte Ware bieten wir dann in unserem Handelsposten im Zentrum der Stadt an. Hier können wir zu Beginn neun unterschiedliche Produkte anbieten und den dazugehörigen Preis festlegen. Hier kommt es, wie im echten Leben, immer auf Angebot und Nachfrage an. Haben wir einen Überschuss an Ware, so können wir diese ebenfalls auf dem Weltmarkt anbieten.

Geht uns der Platz zu neige, so können wir weitere Sektoren erkaufen, welche uns täglich auch diverse Rohstoffe abwerfen. Welche das sind, können wir vor dem Kauf problemlos einsehen. Allerdings sind neue Sektoren auch nicht immer ganz günstig, daher sollte man gerade zu Beginn des Spiels den vorhandenen Platz gut ausnutzen.

Auch finanziell gelangt man gerade zu Beginn des Spiels schnell in Nöte. Da hilft es entweder ein Darlehen mit Zinsen bei der Bank aufzunehmen oder aber Anteile der Firma an per Aktien zu verkaufen. Allerdings sollte man hier aufpassen, denn wenn man mehr wie 50% Aktien verkauft, kann es sein, dass ein Konkurrent unsere Firma übernimmt und wir das Spiel verloren haben. Selbstverständlich können wir uns auch bei den KI-Kollegen auf dieser Art und Weise in das Unternehmen einkaufen und Gewinne machen und im Idealfall auch dort das Unternehmen übernehmen. Nach jedem halben Jahr bekommen wir einen Finanzübersicht und wie sich die ausgewählten KI-Gegner bisher so geschlagen haben.

Durchwachsene Technik

Spielerisch durchaus überzeugend und dank einer gewissen Herausforderung auch nur selten langweilig, so kann Industry Manager Future Technologies technisch leider kaum überzeugen. Die Texturen der Gebäude und der Stadt wirken völlig schwammig und verwaschen und haben nur wenig mit dem Technik-Standard des Jahres 2016 zu tun. Selbst auf der höchsten Auflösung können wir keine schöne Optik feststellen. Hier hätte man durchaus mehr rausholen können. Ob man darauf verzichtet hat, damit das Spiel auch auf älteren Rechnern gut spielbar ist, wird wohl ein Geheimnis der Entwickler bleiben. Allerdings hat man den Zeitraum, den man durch die Verschiebung des Spiels gewonnen hat, hierfür nicht nutzen können.

Die Akustik des Spiels ist ordentlich, aber auch nun wahrlich kein Meisterwerk. Und auch die Steuerung mit Maus und Tastatur geht ganz gut von der Hand. Der Schwierigkeitsgrad der KI ist besonders auf der einfachen Option sehr überschaubar und lässt auch Einsteigern in das Genre faire Chancen auf den Sieg. Leider sind wir weiterhin sehr enttäuscht darüber, dass es keine Story gibt, welches uns bei Laune hält, da der Wiederspielwert eher gering einzuschätzen ist.

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Spiel Bewertung
Singleplayer
72
72
-
Multiplayer

FAZIT

Als ein relativ großer Fan von Wirtschafts-Simulationen bin ich mit einer gewissen Vorfreude, aber auch Erwartung in das Spiel mit dem durchaus imposanten Namen Industry Manager Future Technologies gegangen und muss sagen, dass ich nicht vollkommen enttäuscht wurde. Klar fehlt mir ein Storymodus sehr, da dieser für zusätzliche Stunden Spielspaß hätte sorgen können. Dennoch hatte ich beim Antesten meinen Spaß, was vor allem an der Komplexität des Spieles lag, welche immer wieder neue Wege zum Experimentieren bietet. Hier ein Forschungsweg anders einschlagen und dort eine andere Branche auswählen und schon entwickelt sich das Spiel in ganz andere Richtungen, obwohl es immer noch eine einfache Wirtschafts-Simulation bleibt. Jeder der Spaß an diesem Genre findet, sollte auch trotz der durchwachsenen Technik dennoch einen Blick riskieren.

- Von  Christian

MS Windows

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USK 0 PEGI 3

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