Herolike REVIEW

Viele neue Spiele vergleichen sich vor dem Erscheinen mit anderen Titeln, um den Spieler von der eigenen Qualität zu überzeugen. Diese Taktik nutzten jüngst auch die Mannen hinter der Entwicklung von Herolike, zu denen sie Ähnlichkeiten zu dem Blizzard-Hit Diablo versprachen. Mit dem ersten Anspielen bemerkte ich aber schnell, dass beide Titel kaum etwas gemeinsam hatten, was aber gar nicht einmal schlimm war, denn Herolike brachte ganz eigene Qualitäten mit. Wer sich an den Titel heranwagt, bekommt eine Mischung aus Rollenspiel und Defense Tower Mechanik. Was das in der Praxis bedeutet, möchte ich euch kurz darlegen.

 

Lasst uns Helden sein

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Herolike spart nicht damit, dem Spieler die Auswahl verschiedener Charakterklassen zu gewähren. Soll es der Schlagkräftige Barbar sein, der flinke Trickser oder doch lieber der Bandit. Die Auswahl bestimmt natürlich eure Strategie, denn jede der Figuren hat seine eigenen Vor- wie Nachteile.

Ist der Held bestimmt, geht es sogleich auf eine Karte, die mehrere Wege darbietet, aber dennoch immer dasselbe Ziel hat. Die Karte ist mit kleinen Feldern unterlegt, die für die jeweiligen Level stehen, die aber relativ kurz sind. Ihr entscheidet von Part zu Part, welche Richtung ihr einschlagen wollt, was den Wiederspielwert leicht erhöht. Die Unterschiede bestehen darin, dass ihr nicht immer den Kampf vorziehen müsst, sondern sogar gelegentlich eine friedliche Route bestimmen dürft. Letztlich wird aber eure Waffe zum Einsatz kommen müssen, da manche Felder kein Ausweichen ermöglichen.

Ist die Schlacht begonnen, gilt es, alle Gegner in dem eingegrenzten Areal zu besiegen und dabei das eigene Überleben zu sichern. So müsst ihr euch mit den Waffen, Zaubern und Spezialattacken jedewede Gegner vom Hals halten, die gerne in kleinen Schwärmen auftreten. Wem dies gelingt, der darf den Level siegreich verlassen. Da die Gegner mit dem Vordringen auf der Weltkarte aber immer knackiger werden, hat Herolike ein Level-Up System integriert. Sofern ihr in einer Stufe aufsteigt, wird es euch ermöglicht, eure Attribute nach eigenen Ermessen zu steigern. Zudem dürft ihr euch einen eurer besonderen Skills aussuchen, um diesen ebenso zu verstärken. Daher ist der Weg auch nicht minder wichtig. Weicht ihr zu oft den Kämpfen aus und setzt auf eine friedliche Route, wird sich ferner eure fehlende Erfahrung bemerkbar machen. Wer dann von den Massen überrollt wird, darf nicht an selbiger Stelle fortsetzen, sondern beginnt wieder bei der Charakterauswahl und der Stufe 1. Sozusagen ereilt euch ein komplettes Game Over!

 

RPG trifft auf Defense Tower

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Da ihr nicht selten von vorne beginnen werdet, ist es immer eine Überlegung wert, einen anderen Weg einzuschlagen und vielleicht die Defense Level zu ebnen. In jenen ist es wichtig, nicht nur das eigene Überleben zu sichern und alle Feinde zu vernichten, sondern gar einen Kristall zu beschützen. Das bedeutet, ihr müsst das Vordringen der Feinde verhindern und sie so schnell wie nur möglich dem Erdboden gleichmachen. Je näher die Gegner dem Kristall kommen, desto schneller müsst ihr handeln, denn sonst ist euer Ende unausweichlich und ein weiteres Game Over naht.

Glücklicherweise greif aber auch hier das Level-Up System, was euch zumeist robust genug macht, wenn ihr die Attribute an der richtigen Stelle verstärkt. Auf Rüstungsgegenstände dürft ihr jedoch nicht setzten, denn die wurden in Herolike nicht integriert. Dafür gibt in dem schmalen Komplex aber ein paar Waffen und Fallen, die den Gegnern bei der Berührung ein wenig Lebensenergie abziehen, sodass eure Chancen steigen, den entscheidenden Schlag auszuführen.

 

Technik

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Die Optik von Herolike erinnert mich tatsächlich an einige Action-Rollenspiele. Die Vergleiche ziehe ich aber eher mit Torchlight statt Diablo, da das Spiel relativ bunt ist und die düstere Atmosphäre nur anteilig herüberbringt. Teilweise sind gar noch Cel-Shading-Elemente eingebracht worden, was die Grafik sehr freundlich gestaltet. Ansonsten schafft es Herolike in den grafischen Aspekten schon wie ein Rollenspiel auszusehen, was zudem daran liegt, dass man sich der Vogelperspektive bedient. Dadurch ist alles gut überschaubar und die Manöver können gezielt eingebracht werden. Hinzu gesellt sich die Tatsache, dass das Spiel keinen wirklich großen Hardware-Hunger hat. Zwar spart es grafisch an vielen kleinen Details, nett anzusehen ist es dennoch allemal.

Der Sound ist durchaus stimmungsvoll und ebenso das, was man heutzutage von einem Action-RPG verlangt, wenngleich Herolike nicht wirklich eines ist. Die Sounds sind mitreißend, wie abwechslungsreich und schaffen es immer, die Atmosphäre perfekt in Szene zu rücken. Eine Sprachausgabe und deutsche Übersetzung der Texte sucht man vergebens. Um das Gameplay zu verstehen und gezielt anzuwenden, ist dies aber auch nicht vonnöten.

Die Steuerung ist recht einfach gestrickt und bedarf nur Maus und Tastatur. Mit der Maus steuert ihr den erwählten Helden in die jeweilige Richtung. Klickt ihr auf die Gegner, setzt eure erwählte Figur die mitgeführte Waffe ein. Nutzt euer Krieger einen Bogen, so wird er diesen aus der Distanz einsetzen. Wird stattdessen mit einer Streitaxt um sich geschlagen, rennt euer Protagonist noch auf die Gegner zu, um sie bestmöglich zu erwischen. Um die Spezialattacken und Zauber auszuführen, bedarf es noch den Zahlen 1-4 der Tastatur, mit denen ihr den jeweiligen Angriff aktiviert. Danach muss dieser sich jedoch erst wieder aufladen und ihr müsst auf eine andere Attacke umschwenken, was natürlich durch die leichte Aktivierung binnen von Millisekunden vonstatten geht. Dennoch sollte dabei nie die Mana-Anzeigen aus den Augen gelassen werden, denn jede Nutzung minimiert den Inhalt der blauen Wundertinktur und kann taktische Folgen haben.

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Spiel Bewertung
Singleplayer
74
74
-
Multiplayer

FAZIT

Herolike ist eine gute Mischung aus verschiedenen Komponenten. Vergleiche mit Spielen wie Diablo sind aber gänzlich überzogen. Es gibt zwar einige Rollenspiel-Elemente, die Komplexität ist aber bei Weitem nicht vorhanden, wie das Ausrüsten mit Rüstungsgegenständen oder neuen Waffen. Dennoch macht es Spaß und versteht eine gewisse Zeit zu begeistern. Auch technisch ist das Spiel grundsolide und durchaus einen Blick wert. Der große Knaller ist Herolike jedoch nicht, obwohl es durchaus Potenzial hat. Schlussendlich bleibt aber zu erwähnen, dass der Titel für weniger als 4 Euro zu Buche schlägt, was wieder für das Spiel spricht.

- Von  Rena

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