Gravity Island REVIEW

Die Welt der Plattformer ist groß und umfasst zahlreiche Spiele, darunter auch das Indie-Spiel Gravity Island, von dem ich bis vor kurzem noch nichts gehört hatte. Ich selber kenne nur die wirklich größeren Spiele des Genres wie etwa Super Mario oder Sonic, sodass ich gespannt war, was ein Indie-Ableger bieten kann. Schließlich gibt es auch aus der Indie-Sparte erfolgreichere und bekanntere Ableger, wie etwa Super Meat Boy. Deswegen habe ich mich für euch in dem kunterbunten Plattformer auf Glühwürmchen-Jagd begeben und möchte euch in diesem Test verraten, wie gut das Spiel abschneidet.

 

Den Glühwürmchen hinterher…

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In Gravity Island dreht sich alles um Shiro, ein weißes, knuddliges Wesen, welches ein Problem hat: Ihm ist seine magische Laterne mit all seinen gesammelten magischen Glühwürmchen hingefallen, sodass diese verwirrt und aufgeschreckt sich über die gesamte Insel verteilen. Darüber ist Shiro sehr traurig, sodass sich sein Freund Seraphin dazu entschließt, ihm bei der Suche nach seinen verlorenen Freunden zu helfen. Diese Geschichte wird durch ein Standbild und einen kurzen Dialog erzählt und erfüllt weniger die Funktion, in eine magische Welt zu entführen, sondern ist vielmehr eine kurze Einführung, die anschließend nicht weiter wichtig ist.

Grundlegend spielt sich Gravity Island wie jeder andere Plattformer: Man bewegt sich in überschaubaren, aus Klötzen bestehenden Leveln und sucht den Ausgang, um das nächste Level bestreiten zu können. Auf dem Weg dahin kann man bis zu drei der verlorenen Glühwürmchen einsammeln, die sich überall im Level verstecken. Dabei läuft man nicht einfach an ihnen vorbei, sondern muss wirklich aktiv nach ihnen suchen und Wege finden, sie zu erreichen. Überraschenderweise ist es keineswegs nötig, im ganzen Spiel auch nur ein einziges Glühwürmchen einzusammeln, obwohl diese eigentlich den Grund für unsere Reise darstellen.

Die Steuerung ist dabei recht simpel und beschränkt sich auf Laufen und Springen. Den Kniff bringt das zentrale und namensgebende Element von Gravity Island: schwerkraftsverändernde Plattformen, welche Shiro bei Kontakt durch die Gegend drehen oder auf den Kopf stellen, sodass die Level plötzlich aus ganz anderen Perspektiven erkundet und begangen werden können. So präsentieren sich vorher niedrige Gänge, in die man niemals reinpasst als erkundbare Abgründe, durch die man fallen kann.

 

Deja Vu

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Ansonsten präsentieren sich die Level alle relativ ähnlich und weisen keine größere Abwechslung auf, wobei jede der vier Welten ein zusätzliches Element miteinbringt: Ab der ersten Welt gibt es Stacheln, die bei Berührung Shiro töten. In der zweiten Welt kommen Eisblöcke hinzu, welche Shiro gleiten lassen. Daraus ergibt sich allerdings nicht nur ein Nachteil durch die schlechtere Steuerung, sondern auch ein Vorteil, da man durch die Gleitbewegung auch über etwas längere Gräben springen kann. In der dritten Welt wird es heiß und man findet nicht nur brennende Pfeile, welche die Level schwieriger machen, sondern auch Sprengstoff, der 3 Sekunden nach der Berührung explodiert. In der vierten und letzten Welt gibt es zudem noch Teleporter. Alles in allem gibt es also viele Elemente, welche die Level abwechslungsreicher und komplexer darstellen. Leider werden in den insgesamt 80 Leveln nur selten die einzelnen Elemente kombiniert, sodass größere Herausforderungen ausbleiben und stattdessen jedes Level an und für sich eine Idee umsetzt. Stattdessen lassen sich die meisten Level eher zwischendurch spielen und sind innerhalb von meistens weniger als einer Minute mit allen Glühwürmchen zu schaffen.

Insgesamt ist das Gameplay passend für Casual-Gaming und einige Runden unterwegs, aber nicht für größere Herausforderungen oder längeren Spielspaß. Auch Abwechslung und Komplexität sind nur begrenzt vorhanden. Erst die zweite Hälfte des Spiels besitzt überhaupt eine geringe Schwierigkeit, da man zu Beginn eigentlich nur durch sehr große Fehler sein Ziel verfehlen kann. Der Gesamtumfang von etwa anderthalb Stunden bei 80 Leveln ist ebenfalls vergleichsweise kurz.

 

Kunterbunt und niedlich

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Gravity Island ist insgesamt wie der Titel schon beschreibt sehr niedlich und kunterbunt gestaltet worden und erinnert an eine märchenhafte Welt. Das Design ist sehr detailliert und besticht durch schön Elemente, leuchtende Farben und hübsche Hintergründe. Grade für ein Casual-Game hat man sich sehr viel Mühe geben. Zudem läuft das Spiel komplett flüssig und besitzt eine sehr genaue Steuerung, die bei Plattformern besonders wichtig ist. Der Soundtrack ist ebenfalls relativ nett gestaltet und besitzt für jede Welt eingängie Melodien, die bei zu längerem Hören allerdings schnell monoton werden.

Technisch gesellt sich auch eine sehr leichte Steuerung hinzu. Wie bereits beschrieben, sind Laufen und Springen Schwerpunkte des Spiels. Durch die wenigen Manöver geht man schnell ins Geschehen über und befehligt mit Leichtigkeit den knuffigen Helden Shiro.

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Spiel Bewertung
Singleplayer
64
64
-
Multiplayer

FAZIT

Gravity Island ist ein schön gestalteter kleiner Plattformer, der sich einer interessanten Idee in Form der Schwerkraftsveränderung bedient. Leider sind die einzelnen Level nur sehr kurz und sehr schnell ohne größere Anstrengung lösbar, sodass jedwede Herausforderung fehlt. Das ist eigentlich schade, da grundsätzlich viele interessante Elemente verwendet werden - allerdings nie zusammen oder in fordernder Weise. Auch der Spielumfang ist nicht wirklich groß, sodass sich Gravity Island nur für Fans des Genres und des Casual-Gamings eignet. Zudem würde ich immer zur App greifen, da die Steam-Version fünf Mal so viel bei gleichem Inhalt kostet. 

- Von  Tim

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