Goliath – Robot Wars REVIEW

Bereits zur Gamescom im Jahre 2015 konnte ich mir einen ersten Eindruck zu Goliath machen. 9 Monate später wurde die Entwicklung erfolgreich abgeschlossen und das Spiel nun endlich für die wartenden Spieler zugänglich gemacht. Mit ein wenig Verspätung habe auch ich mich dem Titel angenommen und geschaut, ob all die Ziele eingehalten wurden, die sich die Entwickler vorgenommen haben und das Spiel wirklich unter den Massen von Indies überzeugen kann.

Survival

Kurz nach einem Absturz lernt ihr euren Hauptprotagonisten kennen, der sich nun alleine in einer fremden Welt befindet, die überall mit Gefahren bestückt ist. Zwar ist der Knabe bewaffnet, doch die Schar an Feinden kann so kaum überwältigt werden. Mit einer gesunden Defensive heißt es daher erst einmal, Ressourcen sammeln, um sich in einem vorgegebenen Gebiet häuslich einzurichten. Dazu fällt ihr Bäume, sammelt Zweige, Beeren und Steine und erbaut wichtige Maschinen, die fortan euer Überleben sicher können.

Sind genügend Ressourcen zusammengesammelt und die dementsprechende Maschine platziert, dürft ihr euch einen gigantischen Kampfroboter zusammenbauen, der verschiedene Materialzusammenstellungen als Oberfläche zu nutzen. Beispielsweise kann er aus Holz-Elementen bestehen und hat zudem die Möglichkeit, mithilfe von Wasser wieder zu heilen. Dank eines Wetterwechsels sowie Tag/ Nacht-Zyklus tritt diese Chance sogar gelegentlich ein, was so manche Kämpfe zu euren Gunsten ausgestaltet.

Neben seiner hölzernen Haut, darf der ungewöhnliche Held auch auf vier weitere Klassen wechseln wie beispielsweise Kristall, Metall und Stein. Doch wie schon die positiven Eigenschaften das Spiel hervorheben, werden auch negative Auswirkungen nicht vernachlässigt. So kann es durchaus passieren, dass in der Form des metallenen Körpers, das herabfallende Wasser zum Rosten des gigantischen Helden führt. Die hölzerne Rüstung ist hingegen schnell entflammbar, was auch von Gegnern zum Anlass genommen wird, euch ordentlich einzuheizen.

Dennoch hat jede der Klassen seine ganz eigenen Vorteile, die sich beispielsweise im Arsenal widerspiegeln. Dieses ist ferner auch nicht unwichtig, denn es gibt über 40 verschiedene Feinde zu eliminieren, die sich in Spinnen, Skelette und vielen Fabelwesen darstellen. Nebenher können auch gewisse Missionen einfordern, eine bestimmt Anzahl an Gegnern vom Bildschirm zu tilgen, um wiederum bestimmte Komponenten wie Herzen einzusammeln, die an einer anderer Stelle des Spiels benötigt werden.

RPG lässt grüßen

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Durch die Horden an Gegnern, die ihr aus dem Weg räumen müsst, bekommt ihr auch Erfahrungspunkte zugeteilt. Ist eine gewisse Menge erreicht, steigt euer Protagonist sowie der Kampfroboter im Charakterlevel auf. Dies bringt euch aber nur bedingt Vorteile, denn auch eure Feinde leveln mit und bleiben daher immer ebenbürtig. Das heißt, ihr sollte nie leichtsinnig werden, wenn ihr für die verschiedenen Aufträge die halbe Oberwelt bereist, die in mehrere Schauplätze unterteilt ist.

Und eine lebendige Welt braucht auch starke Helden, denn selbstverständlich steigern sich mitunter die einzelnen Herausforderungen, die es nicht selten verlangen, zwischen den verschiedenen Formen zu wechseln. Zudem gibt es in der fiktiven Phantasiewelt auch Gegenstände, die das Inventar auffüllen und eure Reise durch die grünen Landstriche, heißen Wüsten und schneebedeckten Ländereien erleichtern. Hier kommt die eigentliche Raffinesse des Spieles besonders zum Vorschein, denn im Inventar ist viel Platz für euren Fundus. Ob Holz, Pilze, Beeren, Klauen sowie Innereien von Feinden – alles mögliche kann verstaut und später in der richtigen Kombination zu etwas Brauchbarem gewandelt werden. Verschiedene Rezepte sind natürlich zugänglich und dienen als kleine Übersicht.

Gleichzeitig wird es ermöglicht, durch die gesammelte Rohstoffe neue Kampfroboter zu erschaffen. Um zudem für alle Einsatzzwecke und Kampfsituationen gewappnet zu sein, lassen sich die erschaffenen Goliaths selbstverständlich anpassen, optimieren und mit verschiedenen Waffen ausstatten. Damit ist der Basteltrieb aber noch nicht ansatzweise zusammengefasst, denn ebenso wird dem Spieler ermöglicht, sich Werkzeuge oder gar Festungen zusammenschustern, die das Leben in der fremden Welt bestmöglich sichern.

Technik

Goliath6

Die Reise durch eine längst vergessene Zivilisation wird grafisch in einem cartoonartigen Look gepackt und aus der Vogelperspektive dargestellt. Mit Farben wird hier nicht gegeizt, sich aber auch die Realität nicht zum Vorbild genommen, was Vergleiche mit Spielen wie Diablo überflüssig macht. Insbesondere die Umrandung der Objekte, Charaktere und der Spielwelt heben ihre eigene Darbietung besonders hervor und machen aus Goliath einen wahren Hingucker im Indie-Bereich. Die Animationen sind dabei fast durchgehend flüssig und somit nett anzuschauen. Leider fehlt es den Figuren ein wenig an Lebendigkeit, was ihnen den Wiedererkennungswert enorm nimmt. Kleine Fehler in der Darstellung von Bewegungen sollte zudem auch noch mit einem Update optimiert werden – Der Spielfluss wird zum gegenwärtigen Zeitpunkt dadurch aber nicht gestört. Performanceprobleme, wie sie in der Steam-Community beschrieben werden, waren bei mir nur ganz selten Begleiter des Abenteuers.

Ebenso ist der Sound sehr schon vorgetragen und bereichert die recht naturbezogenen Areale, die ihr mit eurem Goliath erkundet. Immer passend zur grünen Wiese oder den schneebedeckten Landstrichen gibt es eine schöne musikalische Untermalung. Eine Sprachausgabe gibt es indes nicht und soll auch nicht nachgereicht werden. Dafür möchte man die gegenwärtigen Bildschirmtexte erweitern, die derzeit nur englisch und russisch gehalten sind. Unter anderem dürfen sich die deutschen Spieler freuen. Bis es aber soweit ist, müsst ihr nicht befürchten, mit Textlawinen überrollt zu werden, denn die Missionen und Antwortmöglichkeiten sind immer recht leicht verständlich und werden ferner noch durch einen Pfeil Richtung Missionsziel unterstützt.

Die Steuerung hat man ebenso simple gestaltet und kann noch mittels Konsolencontroller (Xbox One oder PS4) optimiert werden. Ich persönlich nutze das Dual Shock 4 Gamepad und kann so via Analogstick meine Protagonisten bewegen. Ebenso leicht geht der Wechsel der verschiedenen Goliaths oder Sammeln von Gegenständen. Zudem dürft ihr je Kampfanzug auch zwischen mehreren Spezialangriffen wählen und diese so auslösen, dass gleich mehrere Gegner in Mitleidenschaft gezogen werden. Nach einer kurzen Aufladezeit, könnt ihr dies wiederholen und so gar taktisch agieren.

Als kleines Manko möchte ich letztlich noch die Ladezeiten benennen, die sich teils über mehrere Minuten ziehen.

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Spiel Bewertung
Singleplayer
75
75
Okay
-
Multiplayer

FAZIT

Goliath ist ein überraschend gutes Indie-Game geworden, dass viele bekannte Möglichkeit einbaut und auch den Sammeltrieb in den Spielern wieder aktiviert. Zwar kämpft der Titel mit kleineren Grafikfehlern und leblosen Missionen sowie Charakteren, doch abseits dieser Schwächen kann das Rollenspiel durchaus begeistern. Ebenso mag ich den Look der Spielwelt, die auch an Umfang nicht geizt und sogar mit einer intakten Fauna und Flora begeistert. Zudem wird durch den Einsatz der Kampfroboter und dessen Vor- sowie Nachteile, die eigentliche Abwechslung nie vernachlässigt.

- Von  Rena

MS Windows
Mac OS X

Goliath - Robot Wars REVIEW

USK 1 PEGI 1

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