GODS Remastered REVIEW
Anno 1991 veröffentlichten die Bitmap-Bothers mit „Gods„ ein hochgelobtes Action-Adventure und bekamen dafür großes Lob von der Presse. Nun erscheint der ursprüngliche Atari-Klassiker für moderne PCs und aktuelle Konsolen. Jede Menge Rätsel, Monster und Schätze warten darauf, von euch erneut entdeckt zu werden. Wir schauen für euch, ob das GODS Remastered den Sprung in die Neuzeit geschafft oder eher doch ein altes Juwel ist, welches man lieber in der Schatzkammer gelassen hätte.
Die alte Heldengeschichte
Ihr startet als Hercules mit dem Ziel, die Unsterblichkeit zu erreichen. Einziges Problem bei diesem Unterfangen sind die zahlreichen Gegner, die in insgesamt 12 Leveln auf euch warten. Viel mehr Geschichte hat dieses Spiel nicht. Mit einer kurzen Texttafel am Anfang bekommt ihr alles wichtige erklärt und schon kann es losgehen. Einsteiger sollten also absolut kein Problem damit haben, direkt loslegen zu können.
Die Grundmechaniken in GODS Remastered sind dabei ebenfalls relativ schlicht gehalten. Ihr bekämpft zahlreiche Monster, die euch im Wege stehen, mithilfe eurer Waffen. Davon sammelt ihr im Laufe des Spiels unterschiedliche Typen und könnt somit gegen die verschiedensten Gegner antreten. Einige der Wesen stammen aus der griechischen Mythologie und werden euch definitiv bekannt vorkommen. Für damalige Verhältnisse waren die Gegner zwar klug, aber heute kann die AI wohl kaum noch jemanden überzeugen.
Wird es euch einmal an Waffen oder Inventar-Plätzen mangeln, so solltet ihr den Händler aufsuchen, den ihr zwischen den verschiedenen Welten antreffen könnt. Und diesen werdet ihr zwingend brauchen, denn es passt längst nicht jeder Schlüssel in eurer Inventar-Slot. Kaufen und Verkaufen ist daher immer eine brauchbare Handlung, um das Abenteuer bestmöglich fortzusetzen.
Im Laufe des Spiels bekommt ihr es nicht nur mit fiesen Monstern zu tun, sondern müsst auch knifflige Rätsel lösen, welche mit einem angenehmen Schwierigkeitsgrad auf euch warten. Die Mischung besteht hier also aus der Abwechslung von Kämpfen, Rätseln und kniffligen Sprungpassagen. Knifflig werden die allerdings eher wegen der Steuerung des Hauptprotagonisten. Durch die unsinnige Tastenbelegung dauert es eine Weile, bis ihr den Dreh raus habt und wirklich gut in dem Spiel werdet. Dadurch entstehen anfangs allerdings sehr frustrierende Momente. Springen und gleichzeitig schießen ist zum Beispiel nur durch eine Controller-Steuerung wirklich möglich, solltet ihr euch für die PC-Version entscheiden. Bei der Tastaturbelegung verkrampft ihr euch dabei nur die Finger, was den Spielspaß stark abmildert. Eine modernisierte Steuerung mit mehreren Optionen und Freiheiten, hätte dem Spiel sicherlich gutgetan.
Warum überhaupt „Remastered“ ?
Mehr Freiheiten bekommt man allerdings bei der grafischen Präsentation von GODS Remastered. Durch einen Knopfdruck kann man nämlich ganz einfach zwischen der alten und neuen Grafikvariante wechseln. Ich habe viele Passagen des Spiels ebenfalls in der alten Grafik gespielt und stieß dabei auf einen weiteren Kritikpunkt, denn die Neuauflage hat zwar hochauflösende Texturen, neue Charaktermodelle und Effekte, aber genau dadurch passt es einfach nicht mehr richtig in unsere Zeit. Der grafische Neuanstrich wirkt leider sehr unstimmig und billig. Das beginnt schon mit den Animationen unseres Helden, die so hölzern wie meine Tischplatte sind. Das größte Problem ist jedoch, dass das Spiel dadurch viel von seiner ursprünglichen Stimmung und dem Charme verliert. Sich Monstern entgegenstellen ist nur halb so gut, wenn diese aussehen, als wären sie mal eben in 10 Minuten entwickelt worden.
Tatsächlich funktioniert das Spiel eher, wenn man es mit alten Grafikoptionen spielt, denn da wirkt das Gesamtbild aus merkwürdiger 90er-Jahre Musik und stumpfen Heldenabenteuer ganz gut. Man hat sich die Mühe gegeben, Texturen und zahlreiche Verbesserungen einzubringen, aber hat dabei den eigentlichen optischen Geist des Spiels zerstört.
Sehr schade, denn wenn man sich dann einmal die Mühe gegeben hat, GODS Remastered auch wirklich zu spielen, dann macht es sogar heute noch Spaß. Gerade die Abwechslung aus Sprungpassagen, Kämpfen und das Umlegen verschiedener Schalter, konnte mich hier überzeugen. Umso trauriger ist es, dass hier soviel Potential einfach kaum genutzt wurde und das Endprodukt damit nicht wirklich überzeugen kann. Da hilft auch der Speed Run-Modus, den man am Ende des Spiels freischaltet, nur sehr wenig darüber hinweg.