Food Wars Vol. 3 REZENSION
Kazé schickt Food Wars in die nächste und mittlerweile dritte Runde. Nachdem uns der Anime aus dem Hause J.C. Staff schon in den ersten beiden Volumes enorm zugesagt hat, haben wir natürlich sehnsüchtig die Veröffentlichung von Volume 3 antizipiert. Ob der Anime auch weiterhin überzeugt, erfahrt ihr in der Kritik.
Überraschender Besuch
Soma und seine Freunde von der Totsuki-Akademie befinden sich noch immer im Schulungscamp der Hölle und bereiten sich auf die finale Prüfung vor. Für diese sollen die Schüler ein besonderes Frühstücksmenü kreieren und innerhalb der vorgegebenen Zeit mindestens 200 Portionen für die Gäste und das Personal des edlen Totsuki Resorts zubereiten. Keine leichte Aufgabe, zumal der Schwerpunkt des Gerichtes von den Lehrkräften auf Eier festgelegt wurde.
Nachdem das Camp endlich beendet ist und Soma und die Anderen sich wieder in ihr Wohnheim einquartieren, wartet dort schon die nächste Überraschung auf sie. Denn unangemeldet stattet Soma´s Vater Jōichirō seinem Sohn und dessen Mitschülern einen Besuch ab. Wie sich herausstellt, war auch Soma´s Vater Schüler der Totsuki und gilt gar als eine Art Legende innerhalb der renommierten Akademie. Für Soma sind diese Erkenntnisse vollkommen, allerdings spornen sie seinen Ehrgeiz – besser als der eigene Vater zu werden – umso mehr an.
Jōichirō´s Vergangenheit
Die dritte Volume deckt die Episoden 13-18 ab und ebnet somit den Weg zur Schlussphase der ersten Staffel von Food Wars. Das merkt man den einzelnen Episoden hinsichtlich ihrer Inszenierung auch an. Nachdem die erste Hälfte des Anime überwiegend eher temporeich war und alles Schlag auf Schlag ging, erreicht der Anime mit der Beendigung des Schulungscamp der Hölle eine vergleichsweise ruhige Zwischenphase.
Der zum Teil sehr überbordende Humor wurde etwas zurückgefahren und auch die erotisch angehauchten Einspieler bei der Verköstigung der nach wie vor enorm schmackhaft in Szene gesetzten Speisen wirken nicht mehr ganz so prominent verwendet. Seinen quirligen Humor und Charme behält sich die Produktion aber auch weiterhin bei.
Mit dem Besuch von Soma´s Vater deutet sich außerdem ein interessanter Kniff innerhalb der Handlung und der Charakter-Konstellation an, worauf ich in dieser Stelle aus Spoiler-Gründen aber nicht weiter eingehen möchte. Nur soviel: Jōichirō scheint neben seiner Zeit als Schüler der Totsuki noch andere Teile seiner Vergangenheit gegenüber Soma verheimlicht zu haben.
Zwar ist Food Wars per se kein Anime mit übermäßigen Fokus auf die Story, dennoch baut die Handlung hier erstmals abseits der Kochduelle Spannung auf und ich bin schon jetzt gespannt, wie sich die Geschichte dahin gehend weiterentwickeln wird. Überhaupt wird aktuell versucht Soma verstärkt etwas mehr Profil zu verleihen. Die etwas unaufgeregte Herangehensweise an die Gestaltung der Episoden tut dem Anime in jedem Falle gut.
Da läuft einem das Wasser im Munde zusammen
Auch bei der dritten Volume bleibt Kazé dem zuvor etablierten Mediabook-Format treu und packt die Blu-ray bzw. DVD in einen schicken Schuber inklusive beiliegenden Booklet. Letzteres gibt einen Überblick über die einzelnen Episoden und geht etwas näher auf einige Charaktere ein. Auf der Disc selbst befinden sich als Extras lediglich ein paar Trailer zu anderen Titeln von Kazé, Making of´s und ähnliches sucht man leider vergebens.
In technischer Hinsicht gibt es nichts zu meckern. Obwohl Food Wars nicht in der Klasse der Premium-Anime mitspielt, machen die Animationen einen guten Eindruck. Hier und da wurde daher zwar etwas bei der Ausarbeitung einzelner Szenen gespart, dafür wurde umso mehr Herzblut in die Gestaltung der Koch-Szenen gesetzt. Diese sind wie gehabt flott und unterhaltsam inszeniert und spannend anzusehen. Vor allem die detailverliebt in Szene gesetzten Speisen sind nach wie vor ein visuelles Highlight und lassen mir regelmäßig das Wasser im Munde zusammenlaufen.
Auch Volume 3 bietet eine japanische und deutsche Tonoption sowie optionale deutsche Untertitel. Ein wirkliches Lob muss ich an dieser Stelle erneut dem deutschen Cast aussprechen, der durch die Bank weg einen guten Job macht und gelungen die Grundstimmung des Anime und die Nuancen der Charaktere einfängt. Auch die Lokalisation ist an und für sich sehr gelungen. Zwar zünden bei weiten nicht alle Dialog-basierten Gags, dennoch werden die Lachmuskeln, sofern man dieser Art von Humor etwas abgewinnen kann, reichlich bedient.
Fazit
Wie erhofft bleibt Food Wars seinem in der ersten Hälfte etablierten Charme treu und enttäuscht auch in der dritten Volume nicht. Nach wie vor hält der Anime gekonnt die Waage zwischen seinen einzelnen Bausteinen, mischt seinen lockeren Humor mit den flott inszenierten Koch-Battles und gewährt seinem Protagonisten zur Abwechslung diesmal sogar ein bisschen mehr Charakterentwicklung. Die anfänglich noch mehr in den Vordergrund gerückten erotischen Ausschweifungen scheinen gefühlt noch etwas weiter in den Hintergrund zurückgefahren worden zu sein. Das tut Food Wars aber ganz gut und auch das vergleichsweise ruhigere Erzähltempo in den vorliegenden Episoden macht sich gut.