Fire Emblem Warriors (Nintendo Switch) REVIEW

Nachdem vor 3 Jahren das erste Crossover von Nintendo mit der Dynasty Warriors Reihe in Form von Hyrule Warriors (Legends) erschien, wurde es erstmal still. Zwar zeigte sich Koei Tecmo sehr begeistert und bereit, weitere Verschmelzungen von Games zu entwickeln, aber Nintendo blieb lange stumm. Und so ebbten die Spekulationen langsam ab, bis kaum noch einer von einem weiteren Crossover ausging. Und genau in diesem Moment zeigte Nintendo erstmals Fire Emblem Warriors. Auch wenn mich Dynasty Warriors nie überzeugen konnte, hatte ich viel Spaß an Hyrule Warriors (Legends), wie ihr auch hier in meiner Review lesen könnt. Da ich ein großer Fan des Fire Emblem Franchise bin, war ich sehr gespannt auf den Zusammenschluss beider Genres und freue mich sehr, euch das Endprodukt näher beschreiben zu können.

 

Aus aller Welt

Bevor ihr euch in den umfangreichen Storymodus stürzt, ermöglicht euch das Spiel, den Protagonisten auszuwählen. Zwar dürft ihr ihn nicht komplett selber erstellen und designen, wie etwa bei Fire Emblem Awakening oder Fire Emblem Fates, dafür aber zwischen dem leicht zu begeisternden Prinzen Rowan und der eher ruhigen Prinzessin Lianna wählen. Beide kommen aus dem Königreich Aytolis, das samt seiner Kronfamilie in Fire Emblem Warriors erstmalig auftaucht. Schnell kommt es zum Ende der sonst so friedlichen Tage, als sich die mysteriösen Dimensionstore öffnen und befremdliche Monster ins Königreich strömen.

In ihrer Not fliehen Lianna und Rowan zusammen mit dem befreundeten Darios, der Prinz des benachbarten Gristonne-Königreichs ist. Schnell finden sie aber heraus, dass kein Geringerer als Darius Vater hinter den mysteriösen Vorfällen und auch dem Mord an der Mutter von Lianna und Rowan steckt. Also beginnen die drei Helden ein Abenteuer, um ihre Welt vor den feindlichen Invasoren zu beschützen. Dazu müssen sie sich mit Recken aus den unterschiedlichsten Welten zusammentun, da besondere Kämpfer magische Steine besitzen, die in das Fire Emblem eingesetzt werden können. Klingt komisch? Irgendwie schon!

Die Story bietet insgesamt einen netten Rahmen, ist aber nicht wirklich gut erklärt oder logisch. Viel interessanter sind hingegen die Interaktionen der einzelnen bekannten Charakteren, die man bereits in anderen Spielen kennen und lieben gelernt hat. So gibt es die gewohnten Freundschaftslevel und die dazugehörigen Events, Gespräche, sowie Unterhaltungen vor, während und nach den Kämpfen. Hier punktet das Spiel, auch wenn ich mir eine etwas komplexere Story gewünscht hätte, die man sonst bei Fire Emblem immer geboten bekommen hat.

 

Jedem das seine

Fire Emblem Warriors hält sich an seinen Namen und kombiniert auf interessante und erfolgreiche Weise die grundlegenden Elemente von Dynasty Warriors und typische Gameplayelemente von Fire Emblem. Als erstes springen natürlich die Charaktere ins Auge, die aus den unterschiedlichen Ablegern von Fire Emblem entstammen. Neben ganz neuen Figuren wie Rowan und Lianna, finden sich Helden aus Fire Emblem Awakening, wie dem Taktiker Robin, dem Ritter Chrom oder dem Pegasusritter Cordelia und Fire Emblem Fates, wie dem Bogenschützen Takumi, dem Magier Leo oder der Heilerin Elise im Spiel – um nur einige von ihnen zu nennen.

Jeder der Helden besitzt nicht nur eine eigene Waffe, sondern auch einzigartige Fähigkeiten und Spezialangriffe. Insgesamt gibt es 25 verschiedene Kämpfer, die einzigartige Movesets und Fähigkeiten haben und sich somit komplett verschieden spielen. Damit liegt die Zahl der Spielfiguren auch weit über dem Umfang von Hyrule Warriors, bei dem erst nach allen DLCs 24 Charaktere geboten wurden. Jeder der Figuren besitzt bestimmte Stärken und Schwächen. Von Fire Emblem wurde ebenfalls die Einteilung in Klassen, sowie das Levelup-System übernommen, sodass sich die Damen und Herren noch unterschiedlicher spielen. Während die Pegasusritter sich besonders schnell bewegen sowie angreifen können, sind ihre Angriffe eher schwach und ihre Verteidigung gegenüber Magie und physische Angriffe unterdurchschnittlich. Dagegen sind die Ritter eher langsam, aber wesentlich stärker und besser gepanzert, wenngleich ihnen Magie schnell gefährlich werden kann. Da man niemals alleine ein Match bestreitet, sondern mehrere Verbündete mitkämpfen, kann man schnell hin- und herwechseln. Außerdem wird es ermöglicht, im Doppelpack via Split-Screen-Modus zu zocken, sodass zwei Helden gleichzeitig kontrolliert werden.

Nicht zuletzt findet sich auch das Waffendreieck in Fire Emblem Warriors wieder, das eine weitere taktische Komponente liefert. Dabei handelt es sich um ein Schere-Stein-Papier-Prinzip, nach dem Äxte gegen Lanzen Vorteile haben, Lanzen gegen Schwerter und Schwerter gegen Äxte. Ferner zwingt dieser Umstand zu einem mehrfachen Wechseln der verschiedenen Spielfiguren auf den Schlachtfeldern, um einen taktischen Vorteil zu ebnen. Zusätzlich kann man alle nicht kontrollierten Charaktere befehligen und Aufträge wie Angriff bestimmter Ziele oder Verteidigung wichtiger Positionen verteilen. Insgesamt ist Fire Emblem Warriors wesentlich strategie- und taktiklastiger als die restlichen Dynasty Warriors Reihe und hebt sich dadurch positiv ab.

So viel zum Drumherum, im Herzen steckt allerdings weiterhin ein waschechtes Dynasty Warriors, welches als Hack’n’Slash-Spiel bekannt geworden ist. Auch wenn ich finde, dass solche Titel teils stumpf und monoton sind, kann man schnell Spaß am Kämpfen gegen riesige Horden von Monstern bekommen, die über die großen Schlachtplätze verstreut sind. Natürlich bestreitet man die Schlachten nicht auf einer riesigen, leeren Fläche, sondern den unterschiedlichsten Schauplätzen von Fire Emblem. Hier finden sich zahlreiche strategische Punkte wie Forts oder Außenposten, die übernommen werden können und so taktische Vorteile liefern. Außerdem gibt es noch stärkere Gegner, die nur mit besonderen Taktiken bekämpft werden sollten. Sie besitzen jeweils bestimmte Schwachpunkte, die ausgenutzt werden dürfen um besonders starke Gegenangriffe zu starten.

Durch das Besiegen der unterschiedlichen Gegner, werden verschiedenste Items und Waffen gefunden, die für die Verbesserung der eigenen Kämpfer zugänglich gemacht werden. So kann man Abzeichnen herstellen, die bestimmte Zusatzfähigkeiten besitzen, neue Sonderfähigkeiten beibringen oder bestimmte Attribute verbessern. Insgesamt gewinnt das Gameplay trotz einer eher simplen Grundlage an Komplexität und kann durchaus über lange Zeit überzeugen.

 

Ein Effektfeuerwerk – ob mobil oder im Dock

Fire Emblem Warriors erscheint sowohl für den New Nintendo 3DS, als auch die Nintendo Switch. Basis meiner Review ist die Switch-Version, sodass ich mich in diesem Abschnitt auf diese Version beziehen werde.

Grafisch ist Fire Emblem Warriors wunderschön und präsentiert sich in einem animebasierten 3D-Stil, der sehr gut gelungen ist. Die Helden sind schön detailliert dargestellt worden und passen zu ihren weniger hochauflösenden Originalmodellen. Auch die Kampfanimationen sind selbst mit sehr vielen Gegnern im Visier flüssig und mit allerlei schönen Effekten dargestellt. Auch die Umgebungen und Hintergründe wurden schön detailliert gestaltet. Die Cutscenes können ebenfalls überzeugen und zeigen wichtige Schlüsselszenen und Charakter-Intros.

Der Soundtrack orientiert sich stark an Fire Emblem, wobei viele verschiedene Tracks neu aufgelegt und geremixt wurden. Insgesamt erscheint die Musik dadurch etwas lebhafter und rockiger. Gleichzeitig erkennt man viele Musikstücke wieder, sodass man sowohl in Nostalgie schwelgen, als auch mit passender Akustik, Forts und gegnerische Stützpunkte erobern kann.

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Spiel Bewertung
Singleplayer
86
87
Gut
88
Multiplayer

FAZIT

Fire Emblem Warriors stellt ein weiteres sehr gut gelungenes Crossover von Nintendo und Dynasty Warriors dar. Zwar glänzt das Spiel weniger mit seiner Story, dafür aber umso mehr mit vielen Charakteren, toll geschriebenen Dialogen, abwechslungsreichem und tiefgehenden Gameplay und jeder Menge Spielzeit. Auch technisch ist die Umsetzung sehr gut, sodass ich Fans von Hyrule Warriors und Fire Emblem das Spiel nur ans Herz legen kann!

- Von  Tim

Nintendo Switch

Fire Emblem Warriors (Nintendo Switch) REVIEW

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