Dragon Quest VII: Fragmente der Vergangenheit REVIEW

Nach gefühlten drei Ewigkeiten, kam nun endlich wieder ein „neues“ klassisches Dragon Quest zu uns nach Deutschland. Zwar wurde uns mit Dragon Quest Heroes letztes Jahr ein spaßiges Spiel für Zwischendurch geliefert, aber den wahren Rollenspiel-Dragon Quest-Fan konnte dies nicht so wirklich zufrieden stellen. Das letzte größere Dragon Quest war Teil IX auf dem DS. Teil VIII, damals auf der PlayStation 2 gehört meiner Meinung nach zu den besten JRPGs überhaupt. Ob Teil VII (ja, 7!), welches für den 3DS nun von Square Enix herausgebracht wurde, diesem das Wasser reichen kann, erfahrt ihr in dieser Review.

 

Das Spiel

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Dragon Quest VII ist ein klassisches Rollenspiel wie man sie von „früher“ kennt. Man hat eine Heldengruppe die, ebenfalls ganz klassisch, die Welt retten muss. Dafür läuft man über eine Weltkarte, auf der es Monster so besiegen gilt, um von Ortschaft zu Ortschaft, oder um zu diversen Dungeons zu gelangen. In Ortschaft oder Dungeon gilt es Story-relevante Missionen oder kleinere Nebenaufgaben zu erfüllen und dem roten Faden zu folgen, welcher immer klar erkennbar ist. Trotz der riesigen Welt, weiß man immer was zu tun ist und der Ablauf des Spiels ist doch hintergründig recht linear (was gut ist an dieser Stelle).

Die Heldengruppe besteht aus vier Protagonisten, die in Kämpfen die Monster in wunderbarer 3D-Darstellung gegenüberstehen und rundenbasiert den Gar ausmachen. Daneben gilt es die Charaktere zu leveln, Berufungen zu finden (ähnlich den Jobs), und durch gekonnten Einsatz von Magie, Fähigkeiten, Schlagkraft und Geschick letztlich die Welt zu retten. Level-Ups, ein Haufen Items, viele Geheimnisse und dicke Bosskämpfe gehören zum Spiel genauso dazu, wie der typische Charme der klassischen JRPGs mit einer Portion Humor und Dragon Quest-typisch kleinere „schlüpfrige“ Anspielungen.

 

Die Story

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Zur Story sei erwähnt, dass es erst einmal 15-20 Stunden dauert, bis sie richtig in Fahrt kommt. Sie beginnt damit, dass der stumme Hauptheld des Spiels (gebt ihm einen Namen, im Original heißt er Renke), in seinem Bett aufwacht. Kurze Zeit später hat sich die erste kleine Gruppe mit seinen Freunden Prinz Gismal und Maribel gebildet. Angeblich besteht die Welt nur aus der kleinen Insel, auf der die Drei leben. Doch es gibt gewisse Zweifel daran. Diese werden bestätigt, als die die ersten „Fragmente der Vergangenheit“ von unseren Helden entdeckt werden, welche die Gruppe dazu befähigt in die Vergangenheit zu reisen, um dort das Böse abzuwenden und um so eine bessere Zukunft zu gestalten, also die Zeit, aus der unsere Helden kommen.

Es erscheinen in der Gegenwart immer mehr Inseln, wenn sie in der Vergangenheit „errettet“ wurden. Diese können dann erneut besucht werden und es ist eine helle Freude zu sehen, wie sich die Städte und Inseln, inklusive der Bewohner, über die Zeit verändert haben. Mit zunehmenden Fortschritt, sieht es so aus, als ob es ein „großes Übel“ gibt, welches für alles verantwortlich ist….

 

Old-School Dragon Quest

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Dragon Quest VII – Fragmente der Vergangenheit kommt nicht nur aus der Vergangenheit, denn der siebte Teil für die Playstation 1 kam bei uns in der EU nicht heraus, sondern spielt zu einem großen Teil auch in genau dieser. Die ersten ca. 20 (!) Spielstunden sind so etwas wie die Einführung in das Spiels (das Game hat eine Spielzeit von um die 100 Stunden), in der die Heldengruppe zusammenfindet und man sehr gemächlich in das Spiel und die Abläufe wie zum Beispiel: die Kämpfe eingeführt wird. Apropos Heldengruppe: Das Design der Charaktere stammt von niemand geringerem als Akira Toriyama, dem Erfinder von Dragon Ball. Das sieht man! Auch der typische Humor und die Charaktergestaltung sämtlicher Spielfiguren, welchen man in dem Abenteuer begegnet, erzeugen beim Spieler „kenne ich doch“-Gefühle, wenn man bereits andere Teile gespielt hat.

Dies verhält sich ebenso beim Monster-Design. Die bekannten Schleime, Skelette und anderen Monster sind optisch wohl bekannt und einfallsreich designet. Ebenso die Namen dieser, welche auf eine humoristische Art das Monster beschreiben. Ein Monster sieht zum Beispiel aus wie eine Aubergine – und heißt dann auch so ähnlich. Witzig!

Ach ja – Mini-Münzen gibt es natürlich auch wieder, oder Hässchen-Ohren – der Fan weiß wovon ich rede.

Wie bereits teilweise erwähnt, ist Dragon Quest VII ein wahrer Zeitfresser. Äußerst gemächlich, leider fast schon öde ist der Spielstart, denn er zieht sich. Bis ihr zum Beispiel an das Jobsystem, also einem zentralen Bestandteil mit seinen 50 Jobs gelangt, vergehen erst einmal 15 Stunden Spielzeit! Da ist manch anderes Spiel bereits zweimal durchgespielt. Es gibt lange Laufwege, die aber durch Kämpfe etwas aufgelockert werden. Viele Mini-Aufgaben, wie das Sammeln von Mini-Münzen, Nebenquests, kleineren Rätseln, Gründen einer Zuflucht, das Casino und und und, strecken die Spielzeit noch weiter. Toll, dass man für sein Geld noch viel Spiel bekommt. Es sei aber gesagt, dass es auch mal anstrengend sein kann, dass es teils gemächlich zugeht.

 

Technik

WOW! Das denkt man sich, wenn man zum ersten mal den Kampfbildschirm sieht. Ein grandioser 3D Effekt, der sich sogar in den Optionen noch verstärken lässt. Selten wurde die 3D-Fähigkeit des 3DS so gut genutzt. Nicht nur im Kampf, auch die ganze Spielwelt ist in wunderbarerer 3D-Grafik gehalten. Viele Details, stimmige Settings und tolles Art-Design wissen zu gefallen. Das Gesamtpaket stammt wie aus einem Guss.

Der Sound geht völlig in Ordnung. Viele bekannte Effekte wie ein „Plink“ oder die Geräusche von Zaubern und Fähigkeiten kennen Fans – eine Freude. Die Musik hingegen ist ebenfalls passend, wiederholt sich aber zu oft und kann manchmal mit ihrem teils Gedudel etwas nerven.

Die Steuerung funktioniert einwandfrei – leider wird das Touchpad kaum genutzt – schade. Dort ist lediglich die Karte der Spielwelt angezeigt. Die Menüführung funktioniert problemlos, wobei es teils doch etwas „veraltet“ ist, wie Items etc. verwaltet werden. Naja, so war das damals eben.

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Spiel Bewertung
Singleplayer
86
86
Gut
-
Multiplayer

FAZIT

Toll, so muss ein Remake aussehen! Der Charme der klassischen JRPGs wird gut in die Gegenwart transportiert, die Grafik ist aktuell angepasst worden und mit tollen 3D-Effekten versehen. Fans werden mit einem wirklich typischen Dragon Quest belohnt, welches zwar einige Schwächen des Originals beibehält (langwieriger Einstieg), aber dafür mit einem gigantischem Umfang glänzt. Fans dürfen blind zugreifen, alle anderen überlegen lediglich, ob sie 100 Stunden Zeit haben.

- Von  Darius

Nintendo 3DS

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