Dex (PS 4) REVIEW

Das große Sommerloch in der Spieleindustrie ist ausgebrochen und so nehmen wir uns die freie Zeit und widmen uns den kleineren Projekten, die es immer mal wieder in den Sommermonaten zu bestaunen gibt. Also haben wir uns dem ambitionierten 2D-Rollenspiel Dex gewidmet, welches zum ersten Mal auf der E3 2015 der Öffentlichkeit gezeigt wurde. Wir haben uns das Cyber-Abenteuer genauer angeschaut und entführen euch in ein neues Zeitalter, in dem die Menschen immer mehr durch Maschinen ersetzt werden.

Wenn die KI die Kontrolle übernimmt

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Große Spielfilme wie „Der Terminator“ greifen immer wieder das Thema der KI bzw. der Roboter in der Zukunft auf. Und auch das Rollenspiel Dex greife eben jenes Szenario auf und führt uns in eine futuristische Stadt, in der de künstliche Intelligenz den Menschen bereits weit voraus ist. Der Spieler übernimmt die Kontrolle der jungen Frau Dex, die in Harbor Prime lebt. Zu Beginn des Spiels befinden wir uns in Gefangenschaft einer mysteriösen Firma, die die Kontrolle über die Stadt hält. Mit der Hilfe einer mysteriösen Hackerstimme gelingt uns die Flucht aus der gefährlichen Organisation „The Complex“.

Nach einer erfolgreichen Flucht treffen wir auf die Hackergruppe „Raycast“ im Untergrund. Die Gruppierung nimmt Dex sehr schnell auf und involviert sie schnell in den Krieg zwischen den Verbliebenen der freien Gesellschaft und der absoluten Kontrolle von „The Complex“. Doch das Unterfangen die Macht der KI zu entreißen stellt sich als deutlich schwerer heraus als wir zunächst ahnen.

Rollenspiel in klassischer 2D-Ansicht

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Dex ist ein typisches Rollenspiel, das jedoch stark an die klassischen JRPG’s der 90er erinnert. Wir steuern unsere Spielfigur ausschließlich von rechts nach links über die zahlreichen Abschnitte von Harbor Prime. Und wie es für Rollenspiele üblich ist, so gibt es neben dem Leitfaden der Story zahlreichen Nebenaufgaben, die jeweils ihre eigene Geschichte erzählen und diese sogar recht spannend erzählen.

Harbor Prime hat zahlreiche Lokalitäten zu bieten, von luxuriösen Lofts bis hin zu den ärmeren Slums, können wir die unterschiedlichsten Gebäude und Zonen erkunden. Immer auf der Suche nach neuen Charakteren, die uns mit zahlreichen Quests bereichern. Diese lassen sich zum Glück recht schnell absolvieren, da wir auf dem Weg zu einer Quest oft mal schon eine weitere Quest fortsetzen oder gar abschließen können. Die Quests handeln besonders oft von vermissten Personen oder dem Hacken von Automaten oder Tresoren. Auch Computer kann Dex hacken, wodurch sie an wichtige Informationen gelangen kann, was besonders bei der Personensuche sehr nützlich ist. Auch wenn das Hacken der Systeme auf den ersten Blick als ein witziges Minispiel aussieht, so merken wir schnell, dass es durch den hohen Schwierigkeitsgrad, sehr schnell frustrierend werden kann. Dies ändert sich auch nicht auf der niedrigsten Einstellung des Spiels. Besonders ärgerlich ist es, dass wenn der Focus beim Hacken aufgebraucht ist, Dex außerhalb der virtuellen Welt physischen Schaden erleidet und sterben kann.

Für das Hacken benötigen wir Focus, welcher sich automatisch jedoch nur bis zu einem bestimmten Punkt regeneriert. Um die Anzeige weiter zu füllen, müssen wir spezielle Booster bei Händlern kaufen oder in der Untergrund-Basis auffüllen lassen. Wie es sich für ein typisches Rollenspiel gehört, lassen besiegte Gegner Geld und Items fallen, die wir für uns nutzen können. Dazu gehören neben Nahrung auch diverse Schusswaffen, aber auch nutzlose Items zum Verkaufen und Geld verdienen. Dabei gibt es immer mal wieder lustige Items zu finden, wie beispielsweise Kondome oder Pornomagazine.

Durch das Erledigen von Gegnern und Abschließen von Missionen erhalten wir ebenfalls genretypisch Erfahrungspunkte, die wir in einem überschaubaren, aber ausreichenden Talentbaum ausgeben können und so unsere Fähigkeiten verbessern. Dex kann das Hacken verbessern, aber auch ihren Charisma, um in Dialogen Vorteile zu erhalten. Außerdem kann sie Schlösser knacken lernen, um so leichtere Wege in Gebäude zu bekommen. So haben wir öfter die Gelegenheit den automatisch Schussanlagen sowie den Kameras zu entgehen. Daher ist Schlösser knacken ein durchaus wichtiges Talent im Spiel. Entdeckte Abschnitte der Karte können wir praktischerweise durch die Schnellreise-Funktion immer wieder rasch betreten.

Im Stile der 90er

Wie bereits in meiner Einleitung erwähnt, richtet sich der Stil des Spiels an die JRPG’S der 90er Jahre. Wir steuern unsere Heldin Dex vom linken zum rechten Bildschirmrand und wieder zurück. Die Städte und Umgebungen sind durchaus schön animiert und bieten einige Details. Natürlich gibt es im 21. Jahrhundert deutlich schönere Titel, allerdings passt diese Optik sehr gut zu Dex.

Auch der Soundtrack erinnert stark an die Musik der 90er und wirkt gelungen eingesetzt. Dialoge sind nur auf englisch vertont, der deutsche Untertitel wirkt an einigen Stellen schlecht oder falsch übersetzt, auch Rechtschreibfehler tauchen gelegentlich auf. Abstürze des Spiels gab es keinerlei zu beklagen, die Ladezeiten bei der Schnellreise sind überschaubar kurz gehalten und auch so macht Dex einen runden und soliden Eindruck.

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Spiel Bewertung
Singleplayer
72
72
-
Multiplayer

FAZIT

Nicht jedem wird dieses Rollenspiel auf Anhieb zusagen, doch wenn man einige Stunden mit Dex verbringt, so wird man schnell Spaß daran finden, an den vielen Möglichkeiten die das Spiel so bietet. Leider wird es Einsteigern in das Spiel sehr schwer gemacht und so werden sicherlich einige Spieler das Gamepad bereits in den ersten Stunden aus der Hand legen, da der Schwierigkeitsgrad doch früh stark anzieht, besonders in den Hacking-Abschnitten. Die Aufgaben sind gut durchdacht und sorgen für die nötige Abwechslung, die ein Rollenspiel benötigt. Fans von Rollenspielen sollten definitiv einen Blick in Dex werfen, bei einem Kaufpreis von rund 20 Euro gibt es von mir durchaus eine Empfehlung

- Von  Christian

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