Dex (PC) REVIEW

Dex ist bereits das zweite Spiel des tschechischen Entwicklers Dreadlocks Ltd. Das Spiel wurde über die Spendenplattform Kickstarter mitfinanziert, wo es mit über 30.000 Pfund den gewünschten Mindestbetrag von 14.000 Pfund mehr als verdoppeln konnte. Aufgrund der attraktiven Prämisse eines 2D-Action-Rollenspiels mit Plattform- und Twin-Stick-Shooter-Elementen samt Cyberpunk-Setting, sollte dieser Zuspruch auf Kickstarter aber auch niemanden verwundern. Auf Steam und GoG wurde das Spiel erstmals am 07. Mai 2015 veröffentlicht, erhielt aber auch lange nachdem weiterhin Support von Seiten der Entwickler. Neben den üblichen Bugfixes wurden z.B. auch ein kostenloser Extra-Outfit DLC sowie eine spielbare Demo nachgereicht. Und natürlich wurden Mitte/Ende 2016 auch die Konsolenspieler mit Dex beglückt. Inzwischen wird das Spiel im Titelscreen sogar als „Enhanced Version“ bezeichnet. Was das zweidimensionale Cyberpunk-Action-RPG aber nun im Detail zu bieten hat, sollen folgende Zeilen klären.

Eine fiese Schattenregierung will uns alle beherrschen – die Aluhutträger habens schon immer gewusst

Das Spiel versetzt uns in die fiktive Cyberpunk-Metropole Harbor Prime. Wir übernehmen die Rolle der Namen-gebenden Protagonistin Dex. Die junge Frau führt ein eher unspektakuläres wenn auch gemütliches Leben innerhalb ihrer Hochhaus-Wohnung. Doch ihr Alltag wird eines Tages unterbrochen, als sie von der berühmt-berüchtigten Hacker-Legende Raycast kontaktiert wird. Dieser warnt Dex vor einer in kürze anstürmenden Spezialeinheit, welche Dex eliminieren soll. Glücklicherweise offenbart Raycast Dex‘ bis dato verborgene Gabe: Sie kann sich allein mithilfe ihrer Gedankenkraft in alle möglichen Systeme einhacken. Hierdurch gelingt es ihr den Fahrstuhl lahmzulegen und rechtzeitig vor dem Sonderkommando zu fliehen. Raycast lotst Dex zu den beiden Hackern Decker und Toni welche der Titelheldin einerseits Schutz bieten und andererseits das professionelle Hacken und Überleben lehren sollen.

Der Grund für Dex‘ Misere ist der sogenannte „Komplex,“ eine skrupellose Schattenregierung, welche die absolute Kontrolle über die Menschheit erlangen will. Zu diesem Zweck arbeitet der Komplex an einer alles überwachenden Super-K.I. namens Kether. Die erste Kether-Version entwickelte jedoch eine Art unerwünschtes Eigenleben und versuchte sich aus den Klauen des Komplex zu befreien. Dies gelang der K.I. aber nur teilweise, indem es eine Art Kopie ihrer selbst in einen Menschen transferierte. Und ja ihr ahnt es bereits: Dex war Kethers Auserwählte, was freilich auch der Grund dafür ist, dass sie ohne Verkabelung Hacken kann. So weit so gut, dummerweise plant der Komplex eine neue Kether-Version fertigzustellen, was freilich um jeden Preis verhindert werden muss. Außerdem klebt die Schattenregierung immer noch an Dex‘ Fersen. Der jungen Frau bleibt folglich nichts anderes übrig als sich an diese Situation anzupassen. Das bedeutet, dass sie sich mit Waffen, Hacker-Software und Augmentierungen eindecken sollte, um ihre Überlebenschancen zu vergrößern. Allerdings kosten derlei Spielzeuge jede Menge Geld. Geld, dass man sich erst einmal durch diverse, lebensgefährliche Drecksarbeiten verdienen muss.

Und damit wäre die Einführung in die Handlung auch erst mal abgedeckt. Freilich wird es im späteren Verlauf etwas Komplexer und Wendungsreicher, allerdings wirkt die Story ehrlich gesagt nicht spannend genug, um sie als eindeutiges Verkaufsargument durchwinken zu lassen. Außerdem ist das Spiel mit ca. 15 Stunden Spielzeit auch nicht umfangreich genug, um eine echte Bindung zu den Hauptcharakteren aufbauen zu können. Man freundet sich durchaus mit ihnen an und sie besitzen auch über eine eigene Vergangenheit und so. Aber der letzte Funke will dann doch nicht überspringen. Fünf bis Zehn weitere Spielstunden hätten dem Spiel jedenfalls sehr gut getan, zumal der finale Spielabschnitt, sowie die drei Endings auch recht gehetzt wirken.

Dex ist eben so ein Spiel, in dem die zahlreichen Nebenhandlungsstränge und Sidequests wesentlich reizvoller wirken als die Haupthandlung. Das ist nun kein Drama, da einige Nebenstories sehr interessant sind und das raue Leben in einer finsteren Cyberpunk-Welt wirklich gut widerspiegeln. Etwas wahrhaft erinnerungswürdiges sollte man aber eben nicht erwarten.

Spannender Genremix oder halbgare Mischung?

Bevor man sich ins Spiel stürzt, lohnt ein Blick ins Optionsmenü. Dort darf man nämlich neben den typischen Grafikeinstellungen auch zwischen zwei Schwierigkeitsgraden (Leicht und Normal) und zwei frei konfigurierbaren Steuerungsvarianten (Tastatur und Maus oder Controller) auswählen. Ich selbst habe Dex auf Normaler Stufe gespielt und sehe auch keine Veranlassung für die niedrigere Stufe, da das Spiel recht gut zu meistern ist. Bei cleverer Skillung kann es sogar zum Spaziergang verkommen. Aber dazu kommen wir später.

Die Wahl der Steuerung ist da schon komplizierter. Per Tastatur und Maus fühlen sich die Plattforming-Segmente bei weitem nicht so angenehm an, wie mit dem Controller. Aber dafür flutschen die Twin Stick-Shooter-Elemente wesentlich besser mit Tastatur und Maus. Ein echtes Dilemma. Spielbar bleibt Dex jedoch so oder so. Einen Blumentopf für eine durchgängig bequeme Steuerung gewinnt das Spiel jedoch nicht.

Wie in der Einleitung bereits klargestellt, handelt es sich bei Dex um einen Genremix aus 2D-Action-RPG, einigen Plattforming-Elementen und Twin Stick-Shooter-Abschnitten. Man steuert die Protagonistin durch 2D-Areale, springt über Plattformen, klettert an Leitern und hangelt sich an Kanten fest, um Hindernissen und Abgründen zu entgehen. Die Plattforming-Segmente erinnern also eher an einen Cinematic-Plattformer wie Flashback und Oddworld, nur dass sie hier wesentlich unkomlizierter und leichter zu handhaben sind. Dennoch sollte man seine Sprünge vorsichtig kalkulieren, denn ein Sturz aus zu großer Höhe verursacht Abzüge von Lebenspunkten oder sogar den sofortigen Tod.

Bei der Erkundung der Umgebung stößt man immer wieder auf nützliche Gegenstände, die netterweise farblich hervorgehoben werden und somit leicht zu entdecken sind. Einige NPCs stehen zu einem Schwätzchen bereit, welches meistens zu einer gewinnbringenden Aufgabe führt. Die Belohnungen in Form von Erfahrungspunkten, Geld und Ausrüstung sollte man sich jedenfalls nicht entgehen lassen.

Um die Aufträge zu erfüllen, muss man sich freilich auch mit Problemen wie Sicherheitskameras, Selbstschussanlagen und natürlich fiesen Schlägertypen und Soldaten auseinandersetzen. Glücklicherweise gibt einem das Spiel viele Werkzeuge in die Hand, mit derlei Ärgernissen umzugehen.

Auf Knopfdruck schaltet Dex z.B. in den AR-Hackingmodus, in dem sie Kameras, Selbstschussanlagen und bei entsprechender Skillung sogar Gegner hacken kann, um diese lahmzulegen, zu korrumpieren oder zumindest kurzfristig zu betäuben. Und an dieser Stelle kommt dann auch der Twin Stick-Shooter-Part zum tragen. Erfolgreiches Hacken kostet nämlich Zeit. Zeit in der unsere virtuelle Hacking-Drohne von Virenprogrammen attackiert wird, welche wir möglichst schnell und effektiv abballern sollten, bevor sie Dex Fokus-Energie dezimieren. Die Fokus-Energie ist sozusagen der zweite Lebensbalken für die Hacking-Abschnitte. Fällt dieser auf null, wird man aus dem Hack rausgekickt und Dex kassiert realen Schaden für ihren regulären Lebensenergiebalken. Glücklicherweise kann man den AR-Hack aber auch jederzeit selbstständig abbrechen, um seine Lebensenergie zu schonen.

Es gibt aber auch noch eine zweite Hacking-Variante. Um einen Computer zu hacken, muss man seine Hacking-Drohne nämlich durch eine Top-Down-Map lenken, wo neben den typischen feindlichen Virenprogrammen auch weitere Hindernisse wie Turrets, Energiebarrieren und Schwarze Löcher (versuchen euch für einen Instant-Kill einzusaugen) lauern. Hier geht es darum diverse Daten wie z.B. E-Mails anzuzapfen.

Um die beiden Hacking-Varianten etwas leichter zu gestalten, verfügt man auch über drei sekundäre Schussangriffe, die an einen Cooldown-Balken gekoppelt sind. Clever eingesetzt, können diese Sekundärwaffen viel herumreißen. Man kann die Sekundärwaffen auch hochstufen, indem man entsprechende Programm-Disks erwirbt und aktiviert. Einweg-Tools, die etwa einen Schutzschild aktivieren gibt es auch.

Trotz all dessen wirken die Twin Stick-Shooter Hacking-Abschnitte etwas unspektakulär. Für sich gesehen gehen diese Abschnitte nicht über das Niveau eines kleinen Newground-Spielchens hinaus. Als kleines Nebenspiel innerhalb eines Action-RPGs sind sie aber dennoch recht unterhaltsam.

Freilich wird nicht nur in der Virtuellen Realität gekämpft, sondern auch in den Gassen von Harbor Prime. Im direkten Konflikt, kann Dex ihre Gegner mit waffenlosen Nahkampf, diversen Schusswaffen oder Stealth-Kills niederstrecken. Letztere sind besonders effektiv und überraschend einfach zu handhaben. Jeder Gegner der Dex noch nicht gesichtet hat, kann auf Knopfdruck von hinten per Genickbruch umgelegt werden. Das funktioniert selbst dann, wenn andere Gegner im Pulk unsere Titelheldin bereits erspäht haben. Damit der übermächtige Stealth-Kill nicht allzu sehr ausgenutzt werden kann, gibt es auch einige Gegnertypen, die gegen den Stealth-Kill immun sind. Spätestens hier müssen dann die Fäuste oder Schießeisen sprechen.

Leider ist das Kampfsystem recht träge und unspektakulär. Der Nahkampf wird mit einem öden Blocken-Kontern-Schema abgewickelt. Reguläre Nahkampfangriffe der Gegner können per Tastendruck vollständig abgeblockt werden. Wuchtige Spezialangriffe werden hingegen mit einem Ausrufezeichen angekündigt, was einem genügend Zeit gibt, mit einer Ausweichrolle abzuhauen. Wenn man genügend Skillpunkte in den Nahkampf investiert, wird dieser durch variable Angriffe sicherlich interessanter, allerdings habe ich mich auf Fernkampfwaffen spezialisiert, die leider ebenfalls keinen Spaß bereiten.

Fernkampfwaffen (hauptsächlich kleinere Schusswaffen, aber selbst Knarren wie die Schrotflinte wirken hier erschreckend unspektakulär) werden hier unglaublich klobig gehandhabt. Man muss sie erst einmal aus dem Stand heraus zücken (entsprechende Taste gedrückt halten), dann noch zielen, was mit dem Analogstick leider nur sehr unbeholfen funktioniert, und erst dann sollte man feuern. Bis man diese Schritte umgesetzt hat, zwingen einem die Nahkämpfer aber oftmals schon in den Faustkampf, während einem die Fernkämpfer schon mit ordentlich viel Blei vollgepumpt haben. Schusswaffen sind also noch träger und machen noch weniger Spaß, als der Nahkampf. Und als ob das nicht schon schlimm genug ist, fällt der Schaden der Schießeisen auch noch relativ enttäuschend aus – selbst bei maximierter Skillung! Und so etwas wie Trefferfeedback sollte man im übrigen auch nicht erwarten.

Lange Rede, kurzer Sinn: Die Kämpfe in Dex machen einfach keinen Spaß und entpuppen sich als durchgängiger Nervfaktor. Sofern man die Möglichkeit hat, sollte man also immer Stealth-Kills anwenden, Selbstschussanlagen via Hacking korrumpieren (damit sie auf die eigenen Leute ballern) oder die Umgebung zu seinem Vorteil nutzen (z.B. Gegner aus einer sicheren Position in aller Ruhe abschießen). Und zwar nicht etwa weil das effektiver ist, sondern einfach weil die „regulären“ Kampfsysteme ziemliche Grütze sind.

Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile

Wesentlich besser als das Kampfsystem funktionieren hingegen die RPG-Elemente. Für getötete Gegner und gelöste Quests erhält man freilich Erfahrungspunkte, die ab einer gewissen Punktzahl in einen Stufenaufstieg münden. Besagter Stufenaufstieg bringt dann Skillpunkte ein, die man völlig frei in acht verschiedene Fähigkeiten investieren kann. Zunächst erhält man pro Level-Up immer nur 1 Skillpunkt, aber in hohen Levelstufen dafür 3 Punkte. Darüber hinaus kann man auch einige wenige Datenwürfel erwerben, die ebenfalls einen sofortigen Skillpunkt freischalten. Es gibt vier primäre Fähigkeiten (sechs Ausbaustufen) und vier Sekundäre (zwei Ausbaustufen):

Primäre Fähigkeiten:

  • Ausdauer: Erhöht unter anderem die Lebensenergie und vor allem die Kapazität der installierbaren Implantate.
  • Nahkampf: Schaltet neue Nahkampftechniken frei, verbessert die Nahkampfkraft usw.
  • Fernkampf: Bessere Zielgenauigkeit, geringerer Rückstoß und außerdem darf man einige Schießprügel erst einsetzen, wenn man genügend Punkte in diese Fähigkeit investiert hat.
  • Hacken: Erhöht den Fokus-Energiebalken und erweitert den Standard-Schuss der Hacking-Drohne (zunächst auf einen Doppelschuss und zum Schluss sogar auf einen Vierfachschuss).

Sekundäre Fähigkeiten:

  • Schlossknacken: Sollte sich von selbst erklären. Sehr wichtige Fähigkeit!
  • Charisma: Für diplomatische Gesprächsoptionen. Nett für diejenigen, die Dex als Good Girl spielen wollen. Neutrale oder fiese Spieler können aber eigentlich auf diesen Skill verzichten.
  • AR: Wer seine Gegner via Hacking betäuben möchte oder die allgemeine Geschwindigkeit beim AR-Hacking steigern möchte, sollte unbedingt in diese nützliche Fähigkeit investieren.
  • Verhandeln: Für kleinere prozentuale Rabatte beim Einkauf und Verkauf. Eher überflüssig.

Der Erwerb von Skillpunkten ist also bereits ein großer Anreiz um Dex möglichst gründlich zu spielen. Darüber hinaus ist aber auch Geldverdienen angesagt, denn neben regulärer Ausrüstung in Form von Heilmitteln, Schusswaffen und Munition dürften vor allem die Augmentierungen das Interesse wecken. Diese schalten abgesehen von regulärem Zeug wie erhöhter Angriffs- und Abwehrkraft auch spannende Sachen wie erhöhte Sprungkraft oder Immunität gegen Giftgas und Elektrizität frei. Diese Upgrades sind auch zwingend nötig, um an manchen Stellen überhaupt weiter zu kommen. Durch die Implantate/Augmentierungen wird also ein kleiner Metroidvania-Effekt erzeugt, der in diesem Spiel noch zusätzlich durch das Open World-Konzept gesteigert wird. Harbor Prime ist zwar bei weitem nicht so groß, wie es hätte sein können und sollen, öffnet sich dafür aber nach den Einstiegs-Spielabschnitten für die freie Erkundung. Die Stadt dient auch als eine Art Hub zwischen den großen Storymissionen, welche uns oftmals in Gebiete führen, die nicht wieder betreten werden können.
Weiterhin löblich sind die umfangreichen Menüs, welche unter anderem ein vorbildliches Questlog und eine Stadtkarte samt Schnellreisefunktion bieten. Das Spiel wartet sogar mit einigen netten Rätseleinlagen auf. Hier muss nämlich auch mal ein Tresorcode geknackt werden oder dergleichen.

Obwohl viele Spielelemente also nicht gerade überzeugend sind, ist das Spiel als Gesamtpaket dann doch überraschend gut gelungen. Ich denke es sind in erster Linie die gut integrierten RPG-Elemente, die das Game zusammenhalten. Ein mieses Kampfsystem lässt sich halt besser ertragen, wenn man mit Erfahrungspunkten und Loot belohnt wird. Und wenn das Spiel obendrein auch noch ein paar Möglichkeiten und Fähigkeiten anbietet, welche die ätzenden Kämpfe zumindest etwas abmildern, dann lernt man es sogar vollauf zu akzeptieren. Mein Tipp zum Abschluss: Meistert die AR-Fähigkeit – hackt die Gegner – Stealth-Killt die Gegner während sie nach dem Hack betäubt sind. Spart ne Menge Frust und Ärger.

Grafik und Sound

Dex ist ein reines 2D-Spiel, sowhl die Action-RPG-Abschnitte, die Twin Stick-Shooter-Segmente als auch die Zwischensequenzen sind in zweidimensionaler Grafik gehalten. Die Action-RPG-Abschnitte leisten einen guten Job die heruntergekommen Cyberpunk-Areale von Harbor Prime wiederzuspielen. Jede Ortschaft wirkt düster und bedrohlich und die Slums sind freilich ordentlich versifft. Leider bilden jedoch die Charaktersprites von Feund und Feind einen nicht zu unterschätzenden Immersionsbruch. Diese sind nämlich dermaßen hölzern animiert, dass einem über das gesamte Spiel hinweg ein unangenehmer Uncanny Valley-Effekt begleitet. Die wirken einfach allesamt so, als ob ihnen ein Stock im Arsch stecken würde – selbst mitten im Kampf! Schon auf dem Super Nintendo wurden Sprite-Figuren richtig liebevoll und lebendig animiert, dementsprechend gibt es absolut keine Entschuldigung für diesen Fauxpas in Dex.

Auch die Twin Stick-Shooter-Segmente im Cyberspace wurden leider nicht sonderlich attraktiv umgesetzt. Diese Abschnitte wirken in visueller Hinsicht wie ein völlig unspektakuläres, wenn auch brauchbares Flash-Game.
Wiederum hübsch sind hingegen die in Artwork-Zeichnungen gehaltenen Zwischensequenzen ausgefallen. Diese können sich sehen lassen und hätten auch ruhig etwas häufiger auftreten dürfen.

Der Soundtrack von Dex ist sehr gelungen und dient in erster Linie dazu die futuristische Cyberpunk-Atmosphäre zu unterstützen. Etwas wirklich erinnerungswürdiges mit Ohrwurmcharakter bleibt uns der OST jedoch schuldig. Aber wie gesagt: Zur Unterstützung des Spielinhalts leistet er einen hervorragenden Job.

Das Highlight in Dex dürfte jedoch die überraschend hochwertige englische Sprachausgabe sein. Diese gibt sich keine Blöße. Die Sprecher waren sichtlich mit Freude bei der Sache und hauchen ihren Charakteren viel Leben und Persönlichkeit ein. Irgendwie schade, das da der Rest der Präsentation nicht ganz mithalten kann.

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Spiel Bewertung
Singleplayer
76
76
Okay
-
Multiplayer

FAZIT

Wenn man die einzelnen Gameplay-Teile von Dex separat betrachtet, stellt man recht bald fest, dass nichts davon wirklich herausstechen kann und teilweise sogar richtig mies ausgefallen ist. Die Platforming-Elemente sind nur eine verwässerte Form von Cinematic-Platformern, die Twin Stick-Shooter-Segmente reichen nicht über Newgrounds-Standard hinaus und große Teile des Kampfsystems sind einfach schlecht. Dennoch wird dieser unausgereifte Mischmasch überraschend gut zusammengehalten. Der grundsolide RPG-Rahmen, eine unverbrauchte Cyberpunk-Kulisse und eine kleine, aber feine Open World mit interessanten Sidequest-Stories sorgen für gepflegten Spielspaß, der über vieles hinwegsehen lässt. Wer keinen Indie-Klassiker erwartet und mit den Macken zurechtkommt, der dürfte an diesem 2D-Action-RPG durchaus seine Freude haben. Zumindest im Sale ist Dex für Genrefans empfehlenswert.

- Von  Volker

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