Anima: Gate of Memories REVIEW

Die Welt in der Anima: Gate of Memories spielt, entstammt einem relativ bekannten Tabletop Spiel mit dem Namen Anima: Beyond Fantasy’s und den dazugehörigen Büchern. Für die Finanzierung des RPG-Titels gab es seinerzeit eine Kampagne bei Kickstarter, bei welcher der Zielbetrag von 90.000 Dollar noch einmal um 20.000 Dollar übertroffen wurde. Insgesamt 1574 Unterstützer fand der Titel aus dem Anima Universum. Das Spiel selbst zeigte schon früh viel Potential, ein liebevolles RPG zu werden. Doch wurden die Erwartungen an Anima: Gate of Memories erfüllt? Lest es jetzt in unserer Review!

Story und Charaktere

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Die Geschichte von Anima: Gate of Memories folgt den zwei Charakteren „The Bearer“ und „Ergo“. The Bearer ist eine Frau, die ihren eigenen Namen vergessen hat und zum Orden der Nathaniel gehört. Ihr Schicksal ist verbunden mit dem von Krieger Ergo, der entweder als ein sprechendes Buch oder in Menschengestalt auftaucht. Zusammen werden die beiden vom Orden der Nathaniel geschickt, um das gestohlene Artefakt Byblos von der roten Lady wiederzubeschaffen. Nachdem der Versuch das Artefakt zurückzuerhalten durch den Angriff eines namenlosen Wesens scheitert, finden sich die beiden in einem magischen Turm gefangen wieder. In dem Turm müssen sie sich diesem mächtigen Wesen, bekannt unter dem Namen „Messenger“ stellen, welches die Welt außerhalb der Mauern gefährdet.

Anima: Gate of Memories greift auf eine umfangreiche Hintergrundgeschichte aus dem Anima Universum zurück. Auch als Neueinsteiger können Spieler die Geschichte zu der Saga gespannt verfolgen und mit einigen Überraschungen rechnen. Langzeit-Fans der Reihe werden sich zudem wahrscheinlich noch an einigen Easter-Eggs und kleinen Hinweise erfreuen dürfen – die aus dem Anime-Universum entstammen.

Gameplay

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Anime: Gate of Memories spielt sich fast genauso wie viele andere Action-RPG’s. Doch gibt es eine kleine Besonderheit, die das Gameplay ein wenig mehr auffrischt. Denn man befehligt nicht nur einen Charakter. Direkt im Kampf wird es ermöglicht, via Mausklicks zwischen den Figuren The Bearer und Ergo zu wechseln. The Bearer verfügt über eine Vielzahl von Fernattacken, kann aber auch aus der Nähe angreifen. Mit Ergo hat man das Ganze umgedreht und seine Stärke liegt stattdessen im Nahkampf.

Die sehr actiongeladenen Aufeinandertreffen mit Gegnern finden meistens in einer größeren Arena statt, und man hat die Möglichkeit sich frei zu bewegen sowie mit einer Mischung aus Nahangriffen und magischen Fernattacken anzugreifen. Manche Gegner lassen sich sogar nur mit The Bearer attackieren, wohingegen andere nur Schaden durch Ergo nehmen können. Die Bossgegner sind relativ unterschiedlich gehalten und greifen auch nach verschiedenen Mustern an. Deshalb muss man sich bei jedem Kampf eine neue Taktik überlegen.

Die Köpfe hinter dem Spiel sagten schon früh während der Entwicklung, dass ihr Hauptaugenmerk auf dem Action-Gameplay liegt. Und genau hier glänzt Anima: Gate of Memories auch. Doch was sich einerseits gut anhört, heißt andererseits wiederum, dass man bei gewissen Elementen einiges an Potential verschenkt. Attribute wie Gesundheit, Stärke, Agilität sowie andere Werte werden mit jedem Level automatisch zugeteilt. Hier hat man keinerlei Freiheiten seinen Charakter individuell zu gestalten. Einzig und alleine die Moves lassen sich freischalten, die man dann aber nur gelegentlich in Combos einsetzen kann. Es wirkt fast so als hätte man den „RP“-Teil aus dem „G“ genommen. Das heißt, es macht nicht wirklich einen Unterschied, was man im Skill-Baum auflevelt. Ein komplettes RPG ist einfach komplexer.

Ein weiterer Kritikpunkt sind die 3D-Plattform Puzzle, die einem an manchen Stellen den letzten Nerv rauben können, statt für Abwechslung zu sorgen. In anderen Arealen wurde zudem der Kamerawinkel automatisch korrigiert, was aber nicht unbedingt ein Vorteil ist. In einer schlechten Perspektive dargeboten, stürzt die Spielfigur schnell in ihren unabdingbaren Tod. In vielen Spielen wäre das vielleicht gar kein großes Problem, aber in Anima: Gate of Memories gibt es eine Menge an Plattform-Puzzle, bei denen sich folglich dieser unschöne Exitus wiederholt. Wäre der Plattforming-Teil nur für versteckte Gegenstände oder Spezialgegner nötig, könnte man auch noch drüber hinwegsehen, doch leider findet man die 3D-Platfform Puzzle in jedem Level. Hier merkt man schnell, dass das Spiel eigentlich nicht für das Plattforming-Feature ausgelegt ist.

Technik und Sound

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Optisch hält sich Anima: Gate of Memories im Vergleich zu anderen RPG’s eher im Mittelfeld. Technisch hat das Spiel wenige Mängel. Die Framerate bleibt auch weitestgehend stabil und Abstürze gab es keine. Doch die Welt wirkt nicht wirklich detailreich und setzt sich in der Darstellung der Charaktermodellen fort, die generisch aussehen. Gegner zeigen kaum optische Unterschiede auf. Es ist fast so, als kämpfte man gegen eine Menge Kopien derselben Modelle, wodurch die Gegner nach einiger Zeit wie ein Einheitsbrei wirken. Immerhin sind die zwei Hauptcharaktere und die Antagonisten gut gestaltet, haben gelungene Animationen erhalten und bewegen sich im Kampf flüssig. Der größte grafische Kritikpunkt von Anima: Gate of Memories ist jedoch die Spielwelt, die sich stark von den Konzeptzeichnungen aus der Kampagne unterscheidet. Alles fühlt sich leblos und leer an, was bei einer so großen Welt durchaus schade ist. Hauptsächlich bekommt ihr einen Blick auf riesige Wiesen, welche von Felswänden in der Ferne umrandet werden. Auch in Gebäuden sieht alles sehr trist und dunkel aus, was auch durch einen übertriebenen Schatten verschuldet wird. Die Minimap kann kaum bei der Orientierung in der zu großen Spielwelt helfen und verwirrt die Spieler eher die meiste Zeit, statt in die richtige Richtung zu lenken.

Immerhin ist die akustische Untermalung passend und gibt dem Spiel doch noch einmal einiges an Stimmung – gerade in dem Kämpfen. Auch das Voice-Acting ist im Vergleich zum Rest des Spiels gelungen und die Stimmen passen zu den einzelnen Charakteren und ihren Charaktereigenschaften. Die obligatorischen Effekt-Sounds bietet Anima: Gate of Memories selbstverständlich auch.

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Spiel Bewertung
Singleplayer
60
60
-
Multiplayer

FAZIT

Zu Anfang der Kickstarter Kampagne schien Anima: Gate of Memories eine Menge an Potential zu zeigen und es gab eine gute Grundlage durch die Hintergrundgeschichten aus dem Anima Universum. Eben diese Story kam beim Spielen ziemlich gut rüber und die Cutscenes, Hinweise und Unterhaltungen waren mit die besten Teile in Gate of Memories. Auch das Gameplay ist flüssig und macht Spaß, man merkt das hier ein Schwerpunkt bei der Entwicklung gesetzt wurde. Doch in Sachen RPG versagt Anima: Gate of Memories leider. Eine zu große sowie zu leere Welt, viel zu häufiges und vor allem schwereres 3D-Plattforming und ein unbefriedigendes Skill-System halten den Titel davon ab, ein guter Vertreter des RPG-Genres zu sein.

- Von  Lukas

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