Agatha Christie – The ABC Murders REVIEW

Point’n Click-Adventures, die eine packende Kriminalstory bieten, findet man besonders auf der aktuellen Konsolengeneration eher selten. Da kommt es sehr gelegen, dass nun mit Agatha Christie – The ABC Murders nach Sherlock Holmes eine weitere Buchvorlage die Welt der Spiele erobert. Doch ob das Werk aus dem Hause des französischen Publishers Microids mit dem großen Konkurrenten aus der berühmten „Baker Street“ mithalten kann oder ob uns die Suche nach dem ABC-Mörder zur Verzweiflung bringt, verrät euch unser Test der aktuellen PlayStation 4-Version.

Auf den Spuren des ABC-Mörders

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Kein spannender Krimi ohne seinen sympathischen Hauptcharakter: In Agatha Christie – The ABC Murders darf dieser natürlich ebenso wenig fehlen. Wir übernehmen die Kontrolle über den berühmten französischen Privatdetektiv Hercule Poirot, der seiner Heimat den Rücken kehrte und nun in London Jagd auf Mörder und Verbrecher macht. Doch auch dort bleibt er nicht lange unbekannt und so erhält der charmante Franzose, mit dem typischen Dialekt, zu Beginn des Spiels einen Brief des ABC-Mörders, indem er seine erste Tat ankündigt. Und wie soll es anders sein, so führt uns der erste Mordfall im allerersten Kapitel gleich in die Stadt Andover – Zufall? Wohl kaum. Denn unser Mörder verfolgt eine Strategie, nach der er sich die Tatorte sowie die Opfer aussucht. Und so bereisen wir die unterschiedlichsten Tatorte in England, immer auf die Suche nach neuen Hinweisen, die uns bei der Aufklärung der jeweiligen Mordfälle helfen sollen.

Wir wollen an dieser Stelle natürlich nicht zu viel von der wirklich gelungenen Story verraten, denn das Adventure lebt von seiner genialen Story, die wirklich jeden Fan von Krimis in seinen Bann zieht. Leider haben wir bereits nach ca. 8 Stunden den Fall aufgedeckt und sehen den Abspann des Spiels. Für knapp 40 Euro auf den Konsolen hätte man da ruhig etwas mehr Inhalt erwarten dürfen, einzig die freischaltbaren Boni könnten zu einem erneuten Spielen des Titels anregen.

Die Ermittlungen des Hercule Poirot

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Sobald wir einen Tatort betreten haben, warten natürlich standesgemäß einige Aufgaben auf unseren Detektiven. So müssen wie in den Ermittlungen verdächtige Gegenstände am Tatort untersuchen, mögliche Zeugen ausfindig machen und befragen und natürlich auch die Leiche untersuchen. In Agatha Christie – The ABC Murders könnte jedes Detail ein entscheidender Hinweis zur Aufklärung des Mordes sein. So ist es ganz wichtig, dass wir uns die Personen, die wir anschließend befragen möchte, vor dem Dialog genauer ansehen, um schon vor dem Gespräch erste Hinweise zu erhalten. Ist die Trauer um das Opfer echt oder wirkt sie nur gespielt? All das wird unseren scharfsinnigen Augen nicht verborgen bleiben.

Natürlich dürfen auch die genretypischen Rätsel fehlen, die uns allerdings nur selten vor ein größeres Hindernis stellten. So müssen wir an einer Holzbox durch Verschieben der Platten Schalter aufdecken um diese zu betätigen oder aber durch das Aufspüren von Codes eine Kasse öffnen. Im Grunde machen diese Rätsel auch Spaß, aber durch den etwas mageren Inhalt kommen auch diese Rätsel ein klein wenig zu kurz. Leider fehlt ein einigen Enden ein wenig an Anspruch, viele Rätsel sind zu einfach zu knacken, da das Spiel einem die Hinweise fast schon auf die Nase setzen möchte.

Haben wir die ersten Hinweise gesammelt, so werden wir aufgefordert unsere grauen Zellen anzustrengen. Denn nun müssen wir die gefundenen Aussagen und Beweise zusammenfügen, um diverse Fragen zu beantworten. So lautet eine Frage aus dem ersten Kapitel, ob es sich bei dem vorliegenden Mord um einen Raubüberfall handelt. Sollte man mal nicht weiterkommen, hilft einfaches Ausprobieren weiter, da das Spiel, anders als beispielsweise bei Sherlock Holmes: Crimes & Punishments, keine falschen Rückschlüsse zulässt. So bleiben wir bei unseren Ermittlungen stets auf dem richtigen Weg.

Gegen Ende der Ermittlungen wird dann versucht, den Tathergang so genau wie möglich nachzustellen. Dazu wählen wir aus verschiedenen Möglichkeiten aus, die der Täter vermutlich gewählt hat, bevor das Opfer tötete. Geben wir uns zuerst als ein normaler Kunde aus, der sich vorsätzlich für die angebotene Ware interessiert oder schlagen wir im erst besten Moment zu – wir haben es in der Hand.

Comic-Look Grafik zum Verlieben

Agatha Christie – The ABC Murders ist in einer wunderhübschen Comic-Look Grafik gehalten, die mit sehr viel Liebe zum Detail überzeugen kann. An vielen Orten wurde selbst auf das kleinste Detail geachtet, auch die Gestik und Mimik der anderen Personen wurden sehr genau geachtet. Hier kann das Spiel weitere Pluspunkte sammeln, auch wenn wir uns an manchen Orten etwas mehr Leben gewünscht hätten, auch wenn die Tatorte oftmals weiträumig abgesperrt wurden. Aber ein Café, welches Teil der Ermittlungen in Kapitel 2 ist, wirkt hingegen schon gespenstig leer.

Bei der Sprachausgabe des Spiels ist zu beachten, dass diese nur in den Sprachen Englisch und Französisch vorliegt. Auch wenn diese von den Synchronsprechern sehr gut vertont wurden, so bliebt für all diejenigen, die keine der beiden Sprachen gut verstehen, nur der deutsche Untertitel. Uns hat das beim Spielen wenig gestört, allerdings könnte es den ein oder anderen Spieler vom Kauf abhalten, was sehr schade wäre. Der Atmosphäre schadet dies nämlich definitiv nicht.

Auch sonst kann Agatha Christie – The ABC Murders technisch punkten. Zwar mussten wir beim Anspielen der PlayStation 4-Version einen Absturz des Spieles hinnehmen und auch die Ladezeiten zwischen den jeweiligen Schauplätzen bzw. begehbaren Räumen sind etwas häufig, durch ihre Kürze allerdings sehr gut zu verkraften. Im Großen und Ganzen hinterließ die fertige Version des Spiels einen sehr guten Eindruck auf uns.

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Spiel Bewertung
Singleplayer
78
78
Okay
-
Multiplayer

FAZIT

Agatha Christie – The ABC Murders ist ein absoluter Geheimtipp, da besonders im Genre des Point’n Click-Adventures wenig gutes Material auf dem Markt der aktuellen Konsolengeneration zu finden ist. Die Geschichte rund um den mysteriösen Mörder fesselt uns bis zur endgültigen Lösung des Falles, welche uns immer wieder eine andere Richtung schiebt. Auch die technische Seite des Spiels, hier ganz besonders der hübsche Comic-Look hat uns vollends überzeugen können. Wir hätten uns ein klein wenig mehr Anspruch bei den teils dürftigen Rätseln gewünscht und insgesamt hätte es für den Preis von rund 40 € (die PC-Version kostet rund 30 €) doch ein wenig mehr Inhalt sein dürfen. Nichts desto trotz könnt ihr bei Agatha Christie – The ABC Murders bedenkenlos zugreifen, wenn ihr Spaß an der Arbeit als Detektiv findet.

- Von  Christian

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USK 12 PEGI 12

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